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Weil am Rhein Überzeugend und begeisternd

Joachim Pinkawa
Alle Akteure der „Magic Kesselnight“ (v.l.): Toni Georgievski, Myriam Boloronus, Günter Fortmeier mit „Rudi“ und Michel Wittenstei n. Foto: Joachim Pinkawa

„Magic Kesselnight“ mit Günter Fortmeier und „Forband“. Mit Hand-Theater-Kabarett.

Weil am Rhein - Die „Magic Kesselnight“ hat dem Verein Kulturzentrum Kesselhaus wieder ein volles Haus beschert. Mit einem Zauber um Weinflaschen und ein immer wieder zu leerendes Weinglas eröffnete Günter Fortmeier das Abendprogramm.

Der Gewinner des Kleinkunstpreises Baden-Württemberg 2016 begeisterte mit seiner Form des Minimal-Theaters das Publikum von der ersten Minute an. Der Erfinder des Hand-Theater-Kabaretts, einer Art „Hands-Up-Comedy“ für Erwachsene, jonglierte überzeugend mit viel Witz und Selbst-Ironie zwischen den Zwiegesprächen als Bauchredner mit seiner Handpuppe „Sohn Rudi“ und den ausgefeilten Schattenspielen seiner Hände.

Der studierte Pantomime und Schauspieler überzeugte nicht nur mit seinem komödiantischen Talent und seiner Fähigkeit zur Improvisation als Puppenspieler und Bauchredner unter Einbeziehung des Publikums, sondern faszinierte auch mit der in Deutschland selten zu erlebenden Kunst des Schattenspiels. Seinem einzigartigen Theater mit Händen schienen in der „Schattenwelt“ dabei keine Grenzen gesetzt. Der Mental-Magier ließ Comicfiguren entstehen, erzählte kleine groteske Geschichten aus dem Tierreich von Wolf und Hahn, mit Hunden, oder einem Kamel, einem Pferderennen, fliegenden Schwänen und Fischen, die vom Krokodil gefressen werden. Immer wieder geschickt eingewoben „Rudi“, der nicht schlafen wollte und sich einmischte.

So bot Fortmeier überzeugend dargestellt eine schlüssige Gesamtgeschichte, die beim Publikum von Erstaunen bis zu wahren Lachsalven alles herauskitzelte und von diesem abschließend mit begeistertem Applaus quittiert wurde.

Ein musikalischer Leckerbissen

Als zweiten Programmpunkt präsentierte das Kesselhaus mit der „Forband“ einen musikalischen Leckerbissen. Das elsässische Trio aus der Region Mulhouse, mit Myriam Boloronus als Sängerin und Violinistin sowie Toni Georgievski und Michel Wittenstein an den Gitarren, spielte jazzig mit französischen, englischen und südeuropäischen Anklängen und verband musikalisch die vergangenen Jahrzehnte durch eine exklusive Auswahl der schönsten Melodien. Sängerin Myriam Boloronus zog mit ihrer schmeichelnden Chansonstimme das Publikum förmlich in ihren Bann, während „Toni und Michel“ rhythmisch und solistisch den passenden Gitarrensound lieferten, der mit unaufdringlicher Synthesizer-Untermalung das Klangbild orchestral ausdehnte. Die Begeisterung des Publikums motivierte die drei Musiker zu immer weiteren Zugaben.

Dabei sollte der musikalische und zeitliche Umfang ursprünglich nur ein Vorgeschmack auf einen ganzen Konzertabend des Trios am 31. Januar im Kesselhaus sein, der als Beitrag zum Hüninger Festival „Compli’Cité“ konzipiert wurde. Die „Forband“ lieferte damit eine Empfehlung für dieses Konzert im Januar.

Paßlick wirbt für Engagement

Der „Zauber des Abends“ hatte mit einem reichhaltigen Büffet voller kulinarischer Köstlichkeiten begonnen, für die das Kesselhaus-Team Veronika von Oeynhausen, Eveline Günther-Thietke, Heike Breier und Elisa Tanneberg-Paßlick gesorgt hatten.

Die „Magic Kesselnight“ legte mit dem Programm des Abends einen echten Trumpf auf den Tisch kultureller Highlights in Weil am Rhein. Kulturamtsleiter Tonio Paßlick äußerte sich nicht nur begeistert, sondern bot dem Publikum die Möglichkeit an, sich beim Kulturzentrum Kesselhaus zu engagieren. „Wir haben keinen Hausmeister, aber viele Menschen, die sich mit ihren Möglichkeiten und Talenten kreativ einbringen. Wenn Sie Lust haben, seien Sie dabei, machen Sie einfach mit“, forderte Paßlick auf.

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