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Weil am Rhein Unterrichtsstunden in der Natur

Weiler Zeitung
Unterricht in der Natur: die Hans-Thoma-Schüler mit Jagdpächter Hans Kramer mit seiner Hündin „Anja“ (links), Lehrer Martin Ebrahimzadeh (hinten Mitte), Jagdpächter Heinrich Petermann (daneben), Bernd Hablitzel mit „Jonny“ (rechts) und Jagdaufseher Uwe Brockhoff (auf der Leiter) Foto: sc Foto: Weiler Zeitung

Schule: Hans-Thoma-Schüler beschäftigen sich vor Ort mit den Themen Jagd und Wildtieren

Die Klasse 4d der Hans-Thoma-Schule in Haltingen erlebte mit Jagdaufseher Uwe Brockhoff und den hiesigen Jagdpächtern Hans Kramer und Heinrich Petermann einen Vormittag voller Informationen über die Hege der Wildtiere und die Jagd. Unterstützung erhielten die Organisatoren von Jäger Hans Hartl.

Weil am Rhein (sc). Die Idee zu diesen außergewöhnlichen Schulstunden hatte Bernd Hablitzel. Er ist Großvater eines der Schüler und bis zu seinem Ruhestand im Forst tätig gewesen. Schnell war der Kontakt zum Jagdaufseher und den Jagdpächtern geknüpft. Gemeinsam mit dem Grundschullehrer Martin Ebrahimzadeh, der in seinem Erststudium Forstwissenschaft studiert hatte, arbeiteten die Fachmänner den Unterricht aus. Zuvor hatte Ebrahimzadeh mit den Schülern das Thema Hege und Jagd vorbereitet.

Brockhoff, der Jagdaufseher für die Reviere Haltingen und Efringen-Kirchen und Wildtierschützer beider Reviere ist, führte die Jungen und Mädchen zu einer Salzlecke im Bereich der Kandermündung. Die Salzlecke versorgt das Wild mit Mineralstoffen und ist eine jagdliche Einrichtung, erfuhren die Kinder.

Dann ging es zu einem Hochsitz. Er ist Beobachtungsposten, hier wird gesehen, ob die Tiere gesund sind, ihre Anzahl wird erkannt und – auch das gehört zum Beruf des Jagdaufsehers – es werden Wildtiere erlegt. Alle Kinder wollten auf den Hochsitz klettern, wobei sie stets von den Erwachsenen gesichert wurden.

„Burgfrieden“ zwischen Fuchs und Dachs

Ein Fuchs- und Dachsbau wurde als nächstes genauer untersucht. Diese zwei Tierarten liegen oft gemeinsam in solchen Höhlen, erklärte Brockhoff. Zwischen ihnen bestünde sozusagen ein „Burgfrieden“.

Mittels eines toten Dachses, der am Tag zuvor von einem Auto überfahren worden war, legte der Jagdaufseher eine Fährte für seinen Hund „Jonny“. Den Kindern wurde auf praktische Weise vermittelt, wie der Deutsche Drahthaar Vorstehhund die Wundfährte aufnimmt, verfolgt und schließlich zu dem verletzten oder toten Tier findet. Auf dem Weg zum Grillplatz an der Kandermündung galt es, Reh-, Fuchs- und Dachsfährten zu erkennen. Federn von Bussarden, Tauben, Schwänen oder Enten sowie ein Bienenstock wilder Bienen entdeckten die Schüler außerdem.

Jagdhunde sind die Stars

Stars an diesem Tag waren jedoch vor allem die Jagdhunde, darunter auch der Kleine Münsterländer „Anja“ von Hans Kramer. Dieser ließ die Hündin während einer sogenannten Schleppe am Ufer des Rheines eine Ente suchen.

Gemeinsames Grillen zum Abschluss

Beim gemeinsamen Grillen, das von den Jagdpächtern Kramer und Petermann spendiert worden war, hatten die Schüler zudem Gelegenheit, Fragen zu stellen. „Es ist beeindruckend, wie viel Interesse die Schüler gezeigt haben“, freute sich Kramer. Erstaunlicherweise seien die Mädchen ganz besonders an den Zusammenhängen und der Arbeit der Jäger interessiert gewesen. Dass bei den Kindern „durch diesen naturnahen Unterricht bleibende Eindrücke“ entstanden seien, bestätigte der Lehrer. Er kann sich eine Wiederholung der Aktion vorstellen.

„Mir hat das gut gefallen, ich habe heute viel gelernt“, sagte Kani. „Das mit den Spuren war super“, stellte Janik fest. Das sei alles spannend und neu für ihn gewesen. Liam brachte es auf den Punkt: „Dass es uns ermöglich wurde, mit den Jägern in den Wald zu gehen, ist klasse.“ Ihm hätten ganz besonders die Jagdhunde gefallen und er habe bei diesem Unterricht in der Natur einiges Neues gelernt.

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