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Weil am Rhein Verbesserungen, aber auch Einschränkungen genannt

Weiler Zeitung
Der Einbahnstraßen-Probelauf wurde von einer großen Mehrheit negativ bewertet.Foto: Saskia Scherer Foto: Weiler Zeitung

Innenstadt: Detaillierte Zahlen aus den Befragungen zur temporären Fußgängerzone und Einbahnstraßen-Regelung

Weil am Rhein (mcf). Die Einkaufslage in der Weiler Innenstadt ist vor dem Fußgängerzonen-Testlauf kritisch bewertet worden. So gab es bei der städtischen Umfrage mehr negative Rückmeldungen: 42 Prozent waren eher unzufrieden, 36 Prozent waren eher zufrieden, 22 Prozent hatten eine neutrale Sicht. Angesichts einer 75-Prozent-Quote äußerten sich im Schnitt drei von vier Befragten aus Frankreich höchst unzufrieden. Befragte aus dem Kandertal lieferten hingegen zur Hälfte positive Rückmeldungen. Diese „sehr unterschiedlichen Zahlen“ müssen laut dem Befragungsleiter Frank Leichsenring vom Büro „Komm...zept“ analysiert werden, also wie es dazu kommt.

Gegen Einbahnstraße

Den eigentlichen Probelauf Einbahnstraße lehnte ein klare Mehrheit außerdem ab, 71 Prozent machten ihr Kreuz bei „gefällt mir nicht“ beziehungsweise „gefällt mir gar nicht“. Nur 14 Prozent gefiel dieser Teil des Probelaufs. „Filtert man die Rückläufe nach Altersgruppen, nimmt die Ablehnung mit der Jugendlichkeit der Befragten zu“, erklärte Leichsenring im Gemeinderat, dessen Mitglieder unterschiedliche Stellungnahmen lieferten (wir berichteten).

Fußgängerzone positiver

Deutlich positiver aufgenommen wurde der direkt vorherige Probelauf Fußgängerzone. Eine knappe Mehrheit von 51 Prozent hat die Pop-up-Fußgängerzone positiv gesehen, 44 Prozent negativ und sechs Prozent neutral. Besonders wenig (15 Prozent) anfangen konnten die geschäftlich in der Fußgängerzone Befindlichen. 59 Prozent der Besucher beziehungsweise Touristen fanden die Fußgängerzone gut. Bei 55 Prozent derjenigen, die wegen Dienstleistungen vor Ort waren oder auch 52 Prozent wegen eines Einkaufs war dies ebenfalls der Fall – also „positiver als der Durchschnitt“, so der Experte.

Ein weiterer tieferer Blick in die Auswertung der Befragung zeigt, dass bei der kritisch gesehenen Einbahnstraßen-Regelung die Möglichkeit der Querung der Hauptstraße noch am besten bewertet wurde. Jeweils mehr als die Hälfte der Antworten bei der Verkehrsführung (70 Prozent sehr negativ und negativ), beim Flanierraum (60 Prozent) und der Aufenthaltsqualität (59 Prozent) sehen negative Auswirkungen des Probelaufs. Unterm Strich wurden die abgefragten Auswirkungen der Einbahnstraße überwiegend negativ empfunden.

Verkehrsführung kritisiert

Die Verkehrsführung beim Testlauf Fußgängerzone schnitt ebenso schlecht ab wie bei der späteren temporären Einbahnstraßenregelung. Doch insgesamt gab es deutlich positivere Rückmeldungen. Besonders klar ist die positive Aussage bei der möglichen Querung der Hauptstraße und beim Verkehrslärm mit jeweils 59 Prozent. Die attraktive Aufenthaltsqualität sowie die Lärmvermeidung wurden häufig als weitere Vorteile der Fußgängerzone genannt, so auch dass weniger Poser in ihren aufgemotzten Fahrzeugen unterwegs sind. Doch auch eine verbesserte Luftqualität, die Belebung der Innenstadt und mehr Sicherheit stellten die Befragten positiv heraus.

Aber auch Einschränkungen unterstrichen die Befragten. Leichsenring: „Bei beiden Probeläufen werden die ,Verkehrsbelastung mit den angrenzenden Bereichen’ mit fast 60 Prozent Zustimmung vor den ,Verkehrseinschränkungen Hauptstraße’ mit 55 (Einbahnstraße) beziehungsweise 50 Prozent bei der Fußgängerzone bestätigt.“ Abgefragte Einschränkungen durch „weiterhin Busverkehr“ beziehungsweise „störendes Radfahreraufkommen“ werden laut dem Befragungsleiter in den beiden Probeläufen mehrheitlich nicht gesehen.

Wie ausführlich berichtet, wird die Einbahnstraße von zwei Dritteln der Befragten als Verschlechterung angesehen. Bei der Fußgängerzone überwiegt leicht die positive Rückmeldung.

Die Fußgängerzone und die Einbahnstraßen-Regelung wurden zur Wahrung der Corona-bedingten Abstandsregeln an der Hauptstraße zwischen Schillerstraße und Bühlstraße vom 10. August bis 29. September umgesetzt. Die Online-Befragung lief vom 4. September bis 4. Oktober, die Passanten-Befragung an zehn Terminen à drei Stunden mit zwei Personen vom 8. bis 26. September. Es gab zwei Fragebögen mit denselben 19 Fragen – sieben Fragen zur Person und zwölf Fragen zum Inhalt. 1130 Fragebögen wurden zur Fußgängerzone insgesamt ausgefüllt, 590 zur Einbahnstraße. Es gab nur geringe Abweichungen zwischen Online- und Passanten-Befragung. Wie berichtet, waren die jungen Befragten unterrepräsentiert und die 40- bis 65-Jährigen überrepräsentiert. Die Anfahrt mit dem Auto dominierte mit 41,5 Prozent.

Umfrage

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