Weil am Rhein Verein zur Förderung der ambulanten Hospizarbeit gegründet

Weiler Zeitung
Die Gründungsmitglieder des Vereins zur Förderung ambulanter Hospizarbeit. Foto: Michael Braun

Ein Verein zur Förderung der ambulanten Hospizarbeit wurde gegründet.

Ein Verein zur Förderung der ambulanten Hospizarbeit wurde am Dienstagabend im Quartierstreff in der August-Bauer-Straße in Weil am Rhein von 18 Gründungsmitgliedern ins Leben gerufen. Einstimmig wählte die Versammlung Ulrich May, Ehrenbürger von Binzen und Kreisrat der Freien Wähler zum Vorsitzenden, ebenfalls einstimmig wurden Heidi Thron als seine Stellvertreterin, Anja Biechele-Wichert zur Schriftführerin und Gilbert Rottmann zum Schatzmeister erkoren.

Begleitung für Schwerkranke und Trauernde

Der Förderverein will vor allem Mittel beschaffen für die Arbeit der Ambulanten Hospizgruppe Dreiländereck, hat sich aber mit seiner Satzung auch die Möglichkeit gegeben, die Arbeit der anderen Hospizgruppen im Landkreis oder weiterer palliativer Projekte wie zum Beispiel den Wünschebus des Palliativnetzes Lörrach zu unterstützen – also Projekte und Dienste, die für ihre unentbehrliche Arbeit Spendenmittel einwerben müssen, um Menschen in ihrer letzten Lebensphase sowie ihren Angehörigen Orientierung zu geben und Schwerkranken oder Trauernden Begleitung und Unterstützung durch intensiv ausgebildete Betreuer zuteil werden zu lassen.

Finanzielle Unterstützung ist notwendig

Als Versammlungsleiter hatte die Runde den Vorsitzenden der Ambulanten Hospizgruppe Dreiändereck gewählt: Tonio Paßlick beschrieb zunächst die Situation hospizlicher und palliativer Versorgung in der Region, beleuchtete die unterschiedlichen öffentlichen Förderungen und begründete eindringlich die Notwendigkeit ehrenamtlichen Engagements und finanzieller Unterstützung durch Privatmenschen, Stiftungen oder der Wirtschaft.

Ulrich May bezeichnete die Beschaffung von Mitteln für eine hinreichend große Wirkstatt als Zentrum der ambulanten Hospizarbeit für die drei großen Kreisstädte und die Region zwischen Eimeldingen und Schwörstadt als eines der wichtigsten mittelfristigen Ziele des Fördervereins.

Paßlick würdigte die Aufbauarbeit seiner Vorgängerinnen Christel Friedrich und Christa Häfner. Bereits 1992 war die Hospizgruppe in Grenzach-Wyhlen gegründet worden, als zweite Regionalgruppe der Internationalen Gesellschaft für Sterbebegleitung und Lebensbeistand (IGSL), zu der mittlerweile über 20 Gruppen in ganz Deutschland und Österreich gehören. Der zunehmende Bekanntheitsgrad der Hospizgruppe und die zusätzliche Ausbildung von Sterbegleitern in Lörrach haben die Zahl der Sterbe- und Trauerbegleiter auf 37 anwachsen lassen.

Kosten für Aus- und Weiterbildung

Allein im vergangenen Jahr wurden 105 Menschen in ihrer letzten Lebensphase seelisch begleitet; auch die Zahl der Trauerbegleitungen ist auf 78 angewachsen, weitaus mehr als in den Vorjahren. Allerdings muss die Hospizgruppe die Kosten für Aus- und Weiterbildungen oder Veranstaltungen zur Information über gesellschaftliche oder persönliche Aspekte dieses Themenkreises ohne öffentliche Zuschüsse aufbringen.

Unterschied zur stationären Betreuung

Paßlick stellte die Zusammenhänge und Unterschiede zwischen der stationären medizinischen und pflegerischen Betreuung in Krankenhäusern mit der geplanten Palliativabteilung im neuen Zentralklinikum und die ambulante Versorgung durch das Palliativnetz einerseits und die seelisch- psychologische Betreuung im stationären Hospiz am Buck und durch die drei im Kreis vorhandenen ambulanten Hospizdienste auf der anderen Seite übersichtlich dar. Anschließend leitete er die Wahlen, bei denen der frühere Weiler Sparkassenvorstand Peter Blubacher aus Grenzach-Wyhlen und Michael Pfäffle aus Steinen zu Kassenprüferin gewählt wurden. Die Satzungsvorstellung führte zu einmütigen Beschlüssen. Nach 90 Minuten bedankte sich Ulrich May für das Vertrauen und das Interesse der Beteiligten und zeigte sich optimistisch, dass der Förderverein für viele Menschen attraktiv sein dürfte. Interessenten können sich gerne an Ulrich May (mayuli@t-online.de oder Telefon 07621 688665) wenden.

Beilagen

Umfrage

1.000 Tage Ukraine-Krieg

Was halten Sie von dem Vorstoß, dass europäische Länder Militär in die Ukraine schicken, um das Land im Verteidigungskampf gegen Russland zu unterstützen.

Ergebnis anzeigen
loading