Weil am Rhein Vergängliche Kunstwerke aus Schnee

Sabine Theil
„Under Pressure“: Wie eingezwängt in einen Schraubstock wirkt in diesem Jahr Skulptur der Weiler. Die Besucher betrachten das als Symbol für die Zwänge, unter denen man steht. Foto: Sabine Theil

Am Schneeskulpturenwettbewerb im Bundesstaat Colorado in den USA hat auch ein Team aus Weil teilgenommen.

Wie schon in vergangenen Jahren konnte sich das deutsche Team aus Weil am Rhein mit Detlef Schürtzmann, Mike Schneider, Friedemann und Sabine Theil für den Internationalen Schneeskulpturen-Wettbewerb qualifizieren, der Ende Januar 2024 in Breckenridge/Colorado in den USA stattfand. Der eingereichte Entwurf „Under Pressure“, „Unter Druck“, wurde aus einer großen Anzahl von Bewerbungen ausgewählt.

Die „Besten der Besten“ messen sich

Die Organisatoren hießen zwölf Teams aus Indien, Mexiko, Ecuador, China, Südkorea, Dänemark, Litauen, den USA, der Mongolei und aus Deutschland willkommen und betonten, dass sie stolz seien, „die Besten der Besten“ in Breckenridge begrüßen zu dürfen. Die Teams wurden erwartungsvoll aufgefordert, nach dem Startschuss ganz im Sinne des Zitats von Michelangelo, die Skulptur aus dem Schneeblock zu befreien.

Können, Sportlichkeit und Kondition

Die internationalen Teilnehmer arbeiteten motiviert in 3000 Metern Höhe aus einem etwa 25 Tonnen schweren Block gepresstem Schnee ihre Skulpturen heraus. Die 3,60 Meter hohen Blöcke, die eine Woche vor dem Wettbewerb von Freiwilligen in großen Schalungen festgestampft worden sind, waren je drei Meter tief und breit. Bei tagsüber leichten Minusgraden und nachts bis minus 17 Grad war in diesem Jahr eine Grundstabilität der Skulpturen gesichert.

Das Team Germany (v.r.): Mike Schneider, Detlef Schürtzmann, Friedemann und Sabine Theil Foto: zVg

Es durfte nur mit mechanischem Werkzeug gearbeitet werden, was bei der extrem dünnen Luft eine enorme Kraftanstrengung bedeutete. Ein Wettbewerb, der sowohl Kreativität und Können als auch Sportlichkeit und Kondition erforderte.

Am fünften Tag, morgens um neun Uhr war der Wettbewerb beendet. Die Jury bewertete die vergänglichen Kunstwerke aus Schnee nach einem vorgegebenen Wertekatalog: technische Ausführung, Kreativität, Ausdruck und Übereinstimmung mit dem eingereichten Modell.

Für das Siegertreppchen reichte es dem Weiler Team nicht

Auch wenn es dem Weiler Team in diesem Jahr nicht auf das Siegertreppchen gereicht hatte, war es mit seiner Arbeit mehr als zufrieden. Gefreut hat sich das deutsche Team vor allem über die Resonanz der Zuschauer, die das Thema mit dem Druck auf die Gesellschaft und damit auf die eigene Person sehr treffend fanden. Vor allem, dass durch den Schraubenschlüssel die Möglichkeit zum Lösen dieses Druckes gegeben wurde. Durch die übereinstimmende Größe der Mutter und des Schraubenschlüssels, wirkte die Skulptur – laut Jury – interaktiv. „Man spürt das Bedürfnis selbst den Schraubenschlüssel in die Hand zu nehmen und den Druck zu lösen“, empfand einer der Juroren.

Zehntausende Besucher bewundern die Kunstwerke

Zehntausende Besucher flanierten über den Platz um die Schneekunst zu bewundern, die abends effektvoll illuminiert wurde. Für die vier Weiler und die anderen Teams war es ein gemeinsames freundschaftliches Erlebnis in dieser wunderbaren Kulisse Schneeskulpturen zu erschaffen, alte Freunde zu treffen, neue Kontakte zu knüpfen und zu erleben, dass das Arbeiten mit Schnee für viele verschiedene Nationen bedeutet, eine gemeinsame Sprache zu sprechen.

  • Bewertung
    2

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading