Erwartet wird, dass für die so genannten Leistungsphasen 1 und 2 zirka zwei Jahre benötigt werden. Dann sollen auch erste Kostenprognosen für die Maßnahmen vorgelegt werden. Mit Baukosten zwischen 75 bis 80 Millionen Euro für die Gesamtmaßnahme (ohne Tieferlegung in Riehen) wird etwa gerechnet.
Die elf Prozent
Erst einmal fallen für die ersten beiden Planungsphasen aber etwa bis zu 4,4 Millionen Euro an, wobei sich Weil mit elf Prozent beteiligen will, weil ein „deutlicher Mehrwert“ für Weil gegeben sei. „Wir halten dies für eine vertretbare Lösung“, erklärte Koger im Ausschuss.
Die Festlegung auf elf Prozent sei in den Verhandlungen erfolgt, an denen auf Weiler Seite OB Dietz und Bürgermeister Koger am Tisch saßen. Gestartet sei man mit 20 Prozent, wobei dann die Vorteile für die Kommunen entlang der Strecke ebenso analysiert wurden wie verschiedene Varianten. „Es gibt keine mathematische Berechnung dafür.“
Außerdem war laut Koger für Weil von Beginn an klar, dass es keine Veränderung zum Nachteil auf der S5 geben dürfe. Die Überlegung, dass diese nur bis Stetten fahren könnte, bildete also keine Diskussionsgrundlage.
Rückendeckung durch Räte
Auch Andreas Rühle (UFW) sieht „eine gute Lösung“. So gebe es dann eine direkte Anbindung Weils ans Zentralklinikum und bis nach Schopfheim – „ein richtiger Mehrwert“. Positiv bewertet wurden die Grundlagen außerdem von Jürgen Valley (SPD). „Vom Grundsatz her ist das eine gute Sache.“
Der Schweizer Bund will sich an den Planungskosten beteiligen, schilderte Koger. Damit sei das Land Baden-Württemberg ebenfalls in der Pflicht. Noch ist jedoch unklar, wie hoch die Zuschüsse ausfallen. Die Bestellung werde durch das Land erfolgen – auch bis Schopfheim. „Das Land erwartet bei der Planung aber eine kommunale Beteiligung.“
Vorgesehen ist, die halbe Million Euro über den Weiler Stadtwerke-Etat zu finanzieren. „Ein Brocken, den wir bisher nicht vorgesehen haben“, wie Valley bemerkte, und das bei einem „hoch verschuldeten Betrieb“. Koger machte aber deutlich, dass ähnlich wie bei der Aufwertung der S-Bahnhaltestellen Gartenstadt oder Pfädlistraße die Investition über den städtischen Kern-Haushalt bezahlt wird, da die Stadtwerke dies nicht stemmen können.
„Wo ist der Haken?“
FDP-Fraktionschef Thomas Harms hinterfragte den avisierten Zuschuss durch den Schweizer Bund. „Wo ist der Haken?“ Diesen sieht die Stadtspitze nicht. Die Grundeinstellung der Schweizer gehe in Richtung Unterstützung des ÖPNV. Seit der Neat-Entscheidung werde diese Richtung verfolgt, ergänzte der OB auch mit Blick auf den Agglomerationsraum Basel. „Die sind auf Pendler aus dem Badischen angewiesen.“ Und diese sollen möglichst nicht dem Auto zum Arbeitsplatz in die Nordwestschweiz kommen. „Die Kapazitätserweiterung ist im überwiegenden Interesse von beiden Seiten.“ Das Gremium sieht das ähnlich und hat dem Gemeinderat empfohlen, dass sich die Stadt mit elf Prozent an den Kosten für die weiteren Planungen beteiligt.