Weil am Rhein Verlängerungen von Ausstellungen sind teils möglich

Saskia Scherer

Was hinter den verschlossenen Türen der Museen in Zeiten der Corona-Krise passiert

Weil am Rhein - Wie viele Einrichtungen sind auch die städtischen Museen in Weil am Rhein aufgrund der Corona-Krise derzeit geschlossen. Die Stadt geht nach der aktuellen Landesverordnung von einer Schließung bis Mitte Juni aus. Die Frage, wie es weitergeht, beschäftige natürlich alle Museen, heißt es auf Nachfrage unserer Zeitung.

Beim Landwirtschaftsmuseum müssen die Rahmenveranstaltungen ausfallen, die bis Ende Juni stattgefunden hätten. Im Museum Weiler Textilgeschichte könnte die aktuelle Sonderausstellung „Knopf dran – Eine Kulturgeschichte der Knöpfe“ zunächst verlängert werden. Sie hätte ursprünglich bis zum 5. Juli dauern sollen. Genauso die Ausstellung „Weil Welt Weit. Weiler Spuren in der ganzen Welt“ im Museum am Lindenplatz in Alt-Weil, die nach aktuellem Stand nicht Ende Juli abgeschlossen wird. Sie hätte eigentlich letztmalig am 26. Juli zu sehen sein sollen. Sonntagsführungen, Angebote für die Museumskids – all das kann derzeit nicht stattfinden.

Keine genauen Termine

Einige geplante Rahmenveranstaltungen wurden verschoben auf ein unbestimmtes Datum. Aber genaue Termine ließen sich im Augenblick nicht nennen. Die Gelegenheit werde nun genutzt, um Überstunden abzubauen und Strukturarbeiten auszuführen, die bei der Ausstellungsplanung oft zweite Priorität genießen.

Die Bedingungen für die Vorbereitung neuer Ausstellungen seien erschwert. „Nicht nur bei uns, sondern auch bei allen Partnern“, heißt es von Seiten der Stadt. Man wisse nicht, wie die weiteren grenzüberschreitenden Projekte terminiert werden. Die nächste Planungssitzung der Museen im Dreiland wurde von Mai in den Oktober verschoben. „Wir können Grundlagenarbeit für die nächsten Themen machen, auf die wir uns intern geeinigt haben. Aber wir können noch keine Themen nennen, da sich die Schwerpunkte oft während der Ausstellungsvorbereitung verschieben und die Titel von Ausstellungsprojekten dann neu akzentuiert werden.“ Wenn Ausstellungen „eingekauft“ würden, wäre das anders. Aber man wolle schließlich alle Sonderausstellungen selber konzipieren und an lokale Gegebenheiten anpassen.

Ausstellung im Stapflehus

In der Galerie Stapflehus wurde die Ausstellung „Berliner Zimmer“ vom Weiler Kunstverein eröffnet und gleich nach der Vernissage geschlossen. Ob das Publikum sie irgendwann zu sehen bekommt, muss der Kunstverein je nach Lage der Dinge entscheiden. Und vermutlich auch danach, ob die beteiligten Künstlerinnen Sigrid Früh und Olga Allenstein die Arbeiten über den geplanten Ausstellungszeitraum hinaus hier lassen können.

Ursprünglich hätte die Ausstellung bis zum 26. April gedauert. Das Kulturamt habe die Voraussetzungen geschaffen, dass sie darüber hinaus im Stapflehus bleiben könnte – bis zum Hochsommer. Die geplante internationale Keramik-Ausstellung „Spuren“ konnte Kurator Pierre Wechlin mit den beteiligten sechs Künstlerinnen um ein Jahr verschieben.

Der Zeitraum bis Ende August werde nun bewusst freigehalten, damit die aktuelle Ausstellung geöffnet werden könnte, falls die Entwicklung dies zulasse.

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