Weil am Rhein Viel gelacht, aber auch Tränen freien Lauf gelassen

Weiler Zeitung
Antje Grube, Sabrina Steiner und Laura Schröer (von links) am ersten Memento-Tag Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Verlust: Erster Memento-Tag im Theater am Mühlenrain / Veranstalter freuen sich über Austausch

Weil am Rhein (sas). Als eine „nachhallende“ Veranstaltung beschreibt Trauerbegleiterin Sabrina Steiner den ersten Memento-Tag (wir berichteten), der im Theater am Mühlenrain stattfand. „Wir sind ganz beflügelt“, freut sie sich im Gespräch mit unserer Zeitung über die gute Resonanz.

Trotz verhaltener Anmeldungen seien doch einige Besucher gekommen, unter ihnen auch zwei Bestatter. „Ein großer Wandel im Umgang mit unserer Endlichkeit scheint anzustehen“, hat Steiner beobachtet. Die Relevanz der Auseinandersetzung mit den Themen Tod, Sterben und Endlichkeit sei einmal mehr bewusst geworden.

Antje Grube las an dem Abend aus ihrem ersten Buch „Wer jammert, bleibt draußen“. Darin beschreibt sie die letzten Monate mit ihrer Mutter. Trauerrednerin Laura Schröer verpasste dem Memento-Tag am Klavier den musikalischen Rahmen.

Gespräche ohne Schwermut

Danach gab es Zeit für Gespräche. „Wir haben viel gelacht, Gefühlen und Gedanken den nötigen Raum geschenkt, nett geplaudert und tiefe Verbindungen erlebt“, schildert Steiner. „Manche haben Angst, dass das Thema ,schwere Kost’ darstellt, aber so war es keine Sekunde lang, es herrschte keine Schwermut.“ Zwar seien auch Tränen geflossen, „aber den Raum wollten wir ja bieten, dass man seinen Gefühlen freien Lauf lassen kann“.

Laura Schröer erhielt eine besondere Rückmeldung einer Teilnehmerin: „Ich glaube, deine Musik muss man live hören. Wann ist das schon so, dass da wirklich etwas passiert zwischen den Tönen? Es hat sich angefühlt, als ob mir jemand die Hand auf die Schulter legt“, beschrieb diese ihre Empfindungen.

Eine bunte Mischung an Besuchern sei es gewesen – von der jungen Frau über Paare bis hin zum älteren Witwer. „Jeder ist auf seine Weise von Verlust betroffen, aber jeder hat eine andere Sicht“, erklärt Steiner. Dieser Austausch sei sehr wertvoll gewesen.

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