Weil am Rhein Viele Schulen, viel Arbeit

Saskia Scherer
 Foto: sba/Marijan Murat

Ausschuss: Raumnot, Sanierungen und Brandschutz sind wichtige Aspekte im Schulbericht

Weil am Rhein -  Die Sanierung der Weiler Schulgebäude und das Thema Brandschutz werden weiterhin einen zentralen Punkt im Haushalt der Stadt bilden, wie aus dem aktuellen Schulbericht hervorgeht, der im Kultur-, Sport- und Verwaltungsausschuss vorgestellt wurde. Vor dem Hintergrund von prognostizierten kontinuierlich steigenden Einwohnerzahlen müsse auch die Raumsituation an allen weiterführenden Schulen im Auge behalten werden.

Bei den Grundschulen sei die Raumsituation an allen Standorten gut, heißt es. Für das Schuljahr 2021/22 wurden an der Gemeinschaftsschule 73 neue Schüler angemeldet, an der Realschule Dreiländereck 101, am Kant-Gymnasium 109 und am Oberrhein-Gymnasium 49.

Kant-Gymnasium

Mit den Maßnahmen für die Brandschutzsanierung, die Umgestaltung der naturwissenschaftlichen Fachräume und die Sanierung der sanitären Anlagen wurde gestartet. Die Dauer beträgt voraussichtlich drei Jahre.

Oberrhein-Gymnasium

Der Raum 217 (Hörsaal) am OGW muss umgebaut werden, um die Inhalte des neuen Bildungsplans vermitteln zu können. Im Haushalt waren Mittel in Höhe von 100 000 Euro eingestellt, die aufgrund von Corona gestrichen wurden. Die Maßnahme wird im Jahr 2023 erneut geprüft. Dass der Brandalarm ohne Ursache auslöst, wurde geprüft und soll behoben werden.

Realschule Dreiländereck

Das Fach Französisch wird seltener gewählt, dafür häufiger die Fächer Technik und Hauswirtschaft, wodurch weitere Gruppen entstehen und nicht immer alle Schüler in Fachräumen unterrichtet werden können. Die Verwaltung beschäftigt sich mit einem grundsätzlichen Sanierungskonzept, das auch die Räume der Sprachheilschule mit einbezieht.

Gemeinschaftsschule

An der Gemeinschaftsschule steht ein Klassenraum mehr als vergangenes Jahr zur Verfügung, dafür kein Biologieraum mehr (siehe auch Bericht links). Eva-Maria Bozenhardt (CDU) wies auf unzählige Fahrräder auf dem ohnehin verkleinerten Schulhof hin. Der Fahrradkeller soll demnächst wieder seiner eigentlichen Bestimmung zugeführt und das Problem somit behoben werden, konnte Hauptamtsleiterin Annette Huber beruhigen.

Leopoldschule & SBBZ

Die vorhandenen Räume reichen derzeit noch aus, heißt es im Schulbericht. Eine Erweiterung oder Erneuerung wäre im Zusammenhang mit der Einführung einer Ganztagsschule zu berücksichtigen. Gewünscht wird, eine Vollzeitstelle im Bereich der Schulsozialarbeit zu schaffen.

Karl-Tschamber-Schule

Seit 25 Jahren würden weitere Bauabschnitte der Schulhofgestaltung an der Karl-Tschamber-Schule beantragt. Dies habe jedoch nicht erste Priorität, heißt es seitens der Verwaltung. Eine neue Gesamtplanung ist erforderlich. Wegen des Baumbestands seien weder ein Fußballfeld noch eine Kunststofflaufbahn auf dem Schulhof möglich. Auf dem Gehweg entlang der Hirschenstraße werden Poller angebracht. Irmgard Lorenz (Grüne) wies auf den im Winter zur ersten Stunde stockdunklen Schulhof hin, was OB Wolfgang Dietz weiterzugeben versprach.

Rheinschule

Die räumliche Ausstattung der Rheinschule wird als sehr gut angesehen. Der Weggang von zwei vierten Klassen wurde durch zwei neue erste Klassen ausgeglichen. Die Schule soll in den kommenden Jahren an das Fernwärmenetz angeschlossen werden.

Hans-Thoma-Schule

Veränderungswünsche in der bestehenden Raumsituation werden an der Hans-Thoma-Schule in Haltingen im Zusammenhang mit der Einrichtung eines Ganztagsschulbetriebs analysiert. Zunächst ist laut Schulbericht ein pädagogisches Konzept nötig.

Hermann-Daur-Schule

Ein Konzept für die Neugestaltung des Spielplatzes bei der Schule erarbeiten Schule und Verwaltung im Rahmen des Projekts „Kinderfreundliche Kommune“. Hintergrund: Im Außenbereich wurden Teile der Spielgeräte entfernt. Der Flur der Schule ist sehr hellhörig. Das Amt für Gebäudemanagement und Umweltschutz (GMU) wird die Problematik aufarbeiten.

Dass an der Gemeinschaftsschule nur noch ein Fachraum zur Verfügung steht, konnte Jürgen Valley (SPD) nicht gutheißen. „Die Schule benötigt die Räume doch und sollte nicht für längere Zeit verzichten.“ Er erkundigte sich, ob übergangsweise eine andere Lösung zu finden sei.

„Wir befinden uns in engem Austausch mit der Schule. Dieser würde es auch gut tun, nicht immer unter Baustellenbetrieb Unterricht abhalten zu müssen“, meinte Oberbürgermeister Wolfgang Dietz. Kapazitäten einteilen Denn Fachräume sollen im angedachten Erweiterungsbau untergebracht werden.

Wann dieser angegangen werden kann, steht aber noch nicht fest. „Wir haben Gebäude, die aus anderen Zeiten mit anderen Bedingungen stammen. Zunächst haben wir das Kant-Gymnasium vor der Brust. Wir müssen die Maßnahmen nach und nach abarbeiten“, sagte der OB. Es gelte, die Kapazitäten in der Stadt einzuteilen. „Man kann sie nicht vermehren.“ Und das Land fördere nur Neubauten.

Das konnte Valley zwar völlig nachvollziehen. „Aber es geht auch um die Kinder.“ Diese Kritik akzeptierte Dietz nicht: „Wir haben uns immer ins Zeug gelegt. Es ist nicht so, als hätten wir kein Herz für Kinder.“ Die Schulen hätten eine sehr hohe Priorität. „Es ist keine Kritik, aber die Situation ist nicht zufriedenstellend“, relativierte Valley.

Den von ihm geforderten Zeithorizont für einen Neubau konnte der OB aber nicht aufzeigen: „Wir leben in einer Corona-Zeit. Ich kann nicht sagen, was in zwei Jahren an Einnahmen für Großprojekte zur Verfügung stehen wird.“

Es sei eine Herausforderung, bestätigte Hauptamtsleiterin Annette Huber. „Aber es gibt Möglichkeiten.“ Der verbliebene Fachraum sei im Zuge der Sanierung gut ausgestattet worden, der Unterricht in allen Fächern dort durchführbar.

CO2-Ampeln in den Schulen?

Mit Blick auf steigende Inzidenzen und wissend um die Angst der Eltern vor einem erneuten Homeschooling erkundigte sich Irmgard Lorenz (Grüne) nach CO2-Ampeln in den Schulen.

Des Weiteren wollte sie wissen, ob Lüftungsanlagen bei künftigen Baumaßnahmen mitbedacht werden. In der Karl-Tschamber-Schule und der Leopoldschule verfügen alle Klassen über eine solche Ampeln, berichteten die Schulleiter Susan Leonhardt und Stephan Hölscher.

Untersuchung zum Thema Belüftung

Zum Thema Belüftung laufe eine Untersuchung in der Stadt, informierte Oberbürgermeister Wolfgang Dietz. Wichtig war ihm, eine Sache klarzustellen: Das Land habe zwar angekündigt, 60 Millionen Euro geben zu wollen, aber bei ungefähr 3000 Schulen reiche das Geld nur für ein paar Klassenzimmer. „Das ist Sand in die Augen gestreut und Placebo-Geschwätz“, ärgerte sich der OB.

Die Ampel sei ein Weg, oder man stelle einen Wecker, um alle 20 Minuten zu lüften. „Natürlich ist das im Winter kalt.“ Man dürfe sich mit Lüftern aber auch nicht in vermeintlicher Sicherheit wiegen.

Das OGW und die Gemeinschaftsschule verfügen über Lüftungsanlagen, ergänzte Hauptamtsleiterin Annette Huber. „Das wurde beim Neubau und der Sanierung bedacht.“AG-Angebot

AG-Angebot in der McArena

Die Rheinschule nutzt die McArena in Friedlingen vor allem nachmittags im AG-Angebot, berichtete Schulleiter Bernhard Nopper auf Nachfrage von Eva-Maria Bozenhardt (CDU).

Im Unterricht sei die Möglichkeit eingeschränkt, weil stets eine Begleitperson mit müsse und nicht immer zwei Lehrer zur Verfügung stünden. Außerdem lohne sich der Weg für 45 Minuten nicht, also geht es nur in Doppelstunden. „Sie ist kein Ersatz, aber wir nutzen sie gut und gerne.“

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