^ Weil am Rhein: Von der Hainbuche bis zur Brezel - Weil am Rhein - Verlagshaus Jaumann

Weil am Rhein Von der Hainbuche bis zur Brezel

Beatrice Ehrlich
Wie die Brezel erfunden wurde, erfuhren Schüler aus Buc beim Empfang im Rathaus. Foto: Beatrice Ehrlich

Gastschüler aus Frankreich waren im Rathaus zu Gast. Von Oberbürgermeister Wolfgang Dietz erfuhren sie dort einiges über Land und Leute.

Auch wenn es nach dem Englischen „nur“ seine zweite Fremdsprache ist: Weils Oberbürgermeister Wolfgang Dietz spricht Französisch. Deshalb konnte er auch unkompliziert in die „Sprache des Nachbarn“ switchen, wenn der Gesprächsfluss mit den Siebtklässlern des Deutsch-Französischen Gymnasiums in Buc (Frankreich), die ihm am Mittwoch einen Besuch im Rathaus abstatteten, hin und wieder kurz stockte.

Begleitet wurden die zwölf- und dreizehnjährigen Schüler, die seit drei Jahren Deutsch lernen, von ihren Lehrern Hélène Guerder, Kathrin Umbach und Frank Roßmann sowie Nadine Wiese, Französischlehrerin am Kant-Gymnasium. Dietz hieß sie herzlich in der 3-Länder-Stadt willkommen und ging in einer kleinen Ansprache besonders auf die Verbindung mit den Nachbarländern Schweiz und Frankreich ein, deren Nähe die Stadt Weil am Rhein seit jeher prägt.

Grenzen vergessen machen

Die 4000 Pendler, die täglich nach Basel fahren, das selbstverständliche, tägliche Hin und Her auf der Dreiländerbrücke, die Weil mit der befreundeten Stadt Huningue verbindet, übrigens eine der ersten deutsch-französischen Städtepartnerschaften deutschlandweit: Dietz zeichnete ein lebendiges Bild der engen Kontakte dies- und jenseits des Rheins, die den Grenzverlauf oft einfach vergessen machen.

Begriffe, die im Schulunterricht nicht vorkommen, könne man beim Aufenthalt in einem anderen Land lernen, brach er eine Lanze für den Schüleraustausch, etwa das Wort für „Briefkasten“. Launig lenkte er den Blick auf die eigene Schulzeit, wo man sich der Fremdsprache noch anhand von Literatur-Klassikern genähert und dabei mit ausgefallenen Ausdrücke wie „charmille“ – „Hainbuche“ konfrontiert worden sei. Zu guter Letzt erzählte Dietz die Anekdote von der Entstehung der Brezel. Der Liebe eines jungen Mannes zu einer Bäckerstochter wegen sei sie erfunden worden.

Schüleraustausch mit Tradition

Der Austausch zwischen dem Kant-Gymnasium und dem DFG in Buc bei Versailles wird seit über dreißig Jahren regelmäßig durchgeführt, berichtet Lehrerin Nadine Wiese, die zusammen mit Belinda Hirche am Kant-Gymnasium dafür verantwortlich zeichnet. 32 Siebtklässler des Kant seien dabei, berichtet sie. Im Gegensatz zu den Franzosen handelt es sich dabei nicht um eine Klasse sondern um Schüler aller siebter Klassen, die sich im Vorfeld bewerben mussten. Das mache die Organisation des gemeinsamen Unterrichts, den die französischen Gastschüler ja auch miterleben sollen, manchmal auch schwierig, räumt sie ein. Weitere Ausflüge führen und führten die französischen Gastschüler, die noch bis Freitag da sind nach Lörrach und nach Basel. Es scheint ihnen zu gefallen: Manche entschließen sich nach der Austauschwoche individuell für einen längeren Aufenthalt in Weiler Familien.

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