Seit 2007 gehört die Wampfler AG zur französischen Delachaux-Gruppe mit dessen Sparte für Energie- und Datenübertragung es als Conductix-Wampfler GmbH firmiert. Das Unternehmen mit weltweit 1400 Beschäftigten an zwölf Standorten zählt am Stammsitz Märkt, das größtes Werk geblieben ist, 400 Mitarbeiter. Etwa 30 junge Menschen werden in gewerblichen und technischen Berufen ausgebildet. Dass die Conductix-Wampfler Gruppe in 15 Industriebrachen tätig ist, lässt Geschäftsführer Peter Böhler denn auch gelassen in die Zukunft schauen – globalen Unsicherheiten und einer möglichen Konjunkturdelle zum Trotz. Der Blick in die Zukunft richtet sich neben weiteren Innovationen zur Energieeinsparung und Digitalisierung deshalb auch auf eine Weiterentwicklung und Optimierung des Standorts Märkt und seinen gut 50 Jahre alten Gebäuden, sagt Böhler.
Weitere Firmen siedeln sich im Lauf der Zeit an
Zurück in die 1960/70er Jahre: Die Erschließung des Gewerbegebiets zog weitere Firmen an: Aus Basel kam 1971 die Josef Lüber GmbH, die kunstgewerbliche Artikel vertrieb und mit 24 Mitarbeitern ins „Reigelhod“ nördlich der Rheinstraße zog, wo sie eine damals spektakuläre Halle baute. Aus Basel folgte die Papierveredelungsfirma Werner Kupferschmid. 25 Beschäftigte stellten auf der Heißbrenne gummierte Papiere für Etiketten und Briefmarken her. 1974 kam Werner Vollmer mit seinem Metallbaubetrieb
Inzwischen hat sich das Spektrum gewandelt. Auf dem 7000 Quadratmeter-Areal von Kupferschmid betreibt die Firma Remondis eine Entsorgungsanlage für Gewerbeabfälle sowie für den Landkreis Lörrach den Recyclinghof für Wertstoffe aus Privathaushalten. 26 Mitarbeiter zählt der Standort, der laut Werksleiter Stefan Jansik „aus allen Nähten platzt“. Mindestens die gleiche Fläche bräuchte es für Weil, aber eine Lösung sei nicht in Sicht. Seit Anfang der 1990er-Jahre wird das Areal zur Wertstoffsammlung genutzt, damals von der Firma Meyer und den Oberrheinischen Rohstoffverwertung- und Recyclingbetrieben Obreg.
Nach wie vor kommen Betriebe hinzu
Zu den neueren Ansiedlungen zählt die Firma Humantechnik, die mit 40 Mitarbeitern Hilfsmittel für Hörgeschädigte, wie etwa spezielle Lichtsignalanlagen, entwickelt und vertreibt. Geschäftsführer Gerhard Sicklinger zog 2002 mit dem 1985 gegründeten Betrieb ins „Reigelhod“. Das expansive Unternehmen befasst sich auch mit der audiovisuellen Barrierefreiheit in größeren Gebäuden.
„Reigelhod“ bleibt im Wandel: Der Kolbenhersteller Wössner und die Schreinerei Ranz sind nach Haltingen umgezogen, aber einen Leerstand gibt es deshalb nicht. Das amerikanische Unternehmen Fisher Clinical Services, das Wirkstoffe zur Studienmedikation herstellt und in Märkt 50 Mitarbeiter zählt, hat bis zur Vollendung seines Neubaus in Herten rund 5300 Quadratmeter der gut 7200 Quadratmeter Liegenschaften gemietet, die der Würzburger Grundstücksverwaltung GmbH beziehungsweise Wolfgang Würzburger gehören. Weitere Flächen nutzen die Firma Eliandro (Lebensmittelgeschäft „Little Italy“ in der Kernstadt), die Acito Logistics GmbH und Conductix-Wampfler. Im Wörth angesiedelt sind zudem das Unternehmen Proxima Medical Systems, das medizinische Diagnosegeräte vertreibt, die Dermata-Lederwaren GmbH sowie Anbieter aus den Bereichen Garten- und Sportanlagenbau. Insgesamt 20 Betriebe listet die Weiler Wirtschaftsförderung für Märkt auf, zudem eine Reihe von Selbstständigen.
Flächenpotenzial vollständig genutzt
Platz für weitere Neuansiedlungen aber bestehe nicht, sagt Wirtschaftsförderer Peter Krause. Auch der Erste Bürgermeister Christoph Huber betont mit Blick auf die Begrenzung durch Autobahn, Rhein, Waldflächen und Schutzgebieten: „Da ist aktuell keine Luft nach oben.“