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Weil am Rhein Von Frust bis Dankbarkeit

Weiler Zeitung
Foto: sba/Clara Margais Foto: Weiler Zeitung

Thomas-Cook-Pleite: Weiler Reisebüros helfen zahlreichen betroffenen Kunden

Normalerweise freuen sich die meisten Menschen auf ihren Urlaub. Doch was ist, wenn der Reiseveranstalter plötzlich pleite geht? Unsere Zeitung hat sich über die Lage zur Insolvenz von Thomas Cook in Weiler Reisebüros erkundigt.

Von Alisa Eßlinger

Weil am Rhein. Die Insolvenz des Reiseveranstalters Thomas Cook brachte die Reisebüros als Vermittler in eine schwierige Lage. Notfallpläne und -nummern sowie spezielle E-Mail-Adressen listete das Reisebüro Stiefvater auf. So wurde in Weil außerordentlich ein sechsköpfiges Team aufgestellt. Die Nachricht kam schließlich vollkommen unerwartet. „Wir waren sehr überrascht. In den vergangenen Wochen standen wir regelmäßig im Kontakt mit der Vertriebsleitung von Thomas Cook Deutschland. Im Gespräch war nichts derartiges erwähnt worden“, erzählt Geschäftsführer Aron Stiefvater.

Auch das Weiler Reisebüro Seilnacht traf sich am Montag morgen zu einer Krisen-Sitzung. Priorität hatten bei ihnen die Kunden, die relativ zeitnah reisen wollten.

Das Büro Stiefvater habe 187 Buchungen über Thomas Cook durchgeführt, rund 400 Kunden fallen darunter. Mehr als 100 Kunden sind beim Reisebüro Seilnacht von der Insolvenz Thomas Cooks betroffen. Doch nur einen kleinen Anteil der Kunden erwischte es bereits am Reiseziel, berichtet Seilnacht. „Für die Leute vor Ort war es natürlich schlimmer. Aber wir haben mit den entsprechenden Hotels gesprochen. Wir hatten zum Glück keine extrem schwierigen Situationen, und die Kunden konnten ihren Urlaub ohne weiteres durchführen“, sagt Seilnacht.

„Wir befinden uns in einem noch nie da gewesenen Szenario“, hebt Stiefvater hervor. Die Reisebüros haben viel zu tun, denn zusätzlich müsse die Team sich stetig neu über Veränderungen kundig machen.

Wichtig war den Reisebüros vor allem, dass die Kunden so schnell wie möglich über die Situation und ihre Möglichkeiten aufgeklärt werden. Seilnacht informiert: „Reisen können leider nicht mehr umgebucht werden. Da sind uns die Hände gebunden.“ Viele Kunden wollen auch ihren Urlaub stornieren, aber Seilnacht rät davon ab. „Bei einer Stornierung zahlt der Kunde zusätzlich noch Stornokosten obendrauf.“

Auf diversen medialen Plattformen erhalten die Kunden Auskünfte über die aktuelle Situation. Neben der Aufklärung sowie bei der Suche einer alternativen Reise unterstütze das Reisebüro Seilnacht auch beim Ausfüllen der Versicherung. Das Reisebüro Stiefvater hat eigens ein Erklärvideo veröffentlicht, das helfen soll, den Antrag auf Erstattung zu stellen.

Schön findet Stiefvater auch, dass trotz der Tragödie alle an einem Strang ziehen: „Es herrscht ein sehr gutes Vertrauensverhältnis untereinander.“ Die Reaktion der Betroffenen sei verständnisvoll: „Wir haben Reaktionen von Frust und Enttäuschung bis hin zu Dankbarkeit für die Unterstützung erlebt“, erzählt Seilnacht. Für den Geschäftsführer nachvollziehbar, denn sie würden sich natürlich auf den wohlverdienten Urlaub freuen. Doch er versichert: „Die Kunden bleiben nicht im Regen stehen.“

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