Weil am Rhein Vor dem Film kommt der Regen

Weiler Zeitung

Kieswerk-Open-Air: Erneuter Abbruch steht aber nicht zur Debatte / Festival ist bisher sehr gut besucht

Das diesjährige Kieswerk-Open-Air weist einige Premieren auf. Nachdem hitzebedingt bereits der Filmprojektor ausgeschaltet und am Freitagabend das Festival erstmals wegen eines Unwetters abgebrochen werden musste, sorgte am Dienstagabend der Regen dafür, dass keine Werbung gezeigt werden konnte.

Von Adrian Steineck

Weil am Rhein. Der Weiler Kulturamtsleiter Tonio Paßlick zeigte sich im Gespräch mit unserer Zeitung zuversichtlich: „Abgebrochen wird auf keinen Fall, wir werden gegen 21.40 Uhr weitermachen können.“ Da war es gerade 21.10 Uhr, und wenige Minuten zuvor hatte Paßlick die geduldig ausharrenden Zuschauer per Lautsprecher gebeten, im Hadid-Pavillon Schutz vor dem Regen zu suchen.

Dieser war denn auch schon kurz darauf derart überfüllt, dass einige Besucher ihn wieder verließen und anderweitig Schutz suchten. „Jetzt haben wir einen derart heißen Sommer gehabt, und wenn wir einmal etwas unternehmen wollen, dann das“, machte eine Kinofreundin ihrem Unmut Luft. Dies blieb aber eine Ausnahme, und viele Zuschauer harrten sogar auf ihren Sitzen aus, was in den flugs übergestreiften Regencapes und aufgrund der weiterhin warmen Temperaturen kein Problem darstellte.

Auch die vor dem Film auftretenden Bands und Künstler ließen sich die Stimmung durch den stark einsetzenden Regen nicht vermiesen. Das Duo mit Daniel Kiefer und Marc Mayer sowie das „Soul Train Trio“ aus Mexiko-Stadt unterhielten die Besucher auch noch, als diese fluchtartig die Bierbänke vor den Konzertbühnen verließen. Die exotischen Rhythmen brachten noch vor dem Gewitter viele Besucher zum Tanzen.

Tische dienten als Schutz vor dem Regen

Einige findige Kieswerk-Besucher hatten die Idee, unter einem der Tische Zuflucht zu suchen. Wenngleich das am Festivalgelände vorbeiziehende Gewitter für einige nachdenkliche Blicke in den Himmel sorgte, konnte doch kurz nach 21.30 Uhr Entwarnung gegeben werden. Das deutsche Roadmovie „25 km/h“ um ein Brüderpaar, das sich auf einer gemeinsamen Reise auf Mofas näherkommt, konnte wie von Paßlick prognostiziert gegen 21.40 Uhr beginnen. Die zehnminütige Verspätung sorgte indes dafür, dass keine Werbung gezeigt werden konnte. Auch hatten einige Besucher bereits wieder den Heimweg angetreten, ehe der Film losging. Dennoch war auch der sechste Kieswerk-Abend, der offiziell als „ausverkauft“ firmiert hatte, noch immer sehr gut besucht.

Überhaupt ist Kulturamtsleiter Paßlick mit dem bisherigen Verlauf des Kieswerk-Open-Airs sehr zufrieden. Der Besucherrekord vom Montagabend, als insgesamt 1400 Kinofreunde das Kieswerk besuchten, war dabei ein Ausreißer nach oben. An jenem Abend hatten viele Besucher, die am Freitagabend den wegen Unwetter abgesagten Streifen „Green Book“ sehen wollten und mit einem Gutschein für einen beliebigen Film vertröstet wurden, diesen eingelöst, weshalb zusätzliche Bierbänke aufgestellt werden mussten (wir berichteten).

Für die verbleibenden vier Kino-Abende beim Kieswerk-Open-Air, das am Sonntag mit Tim Burtons Familienfilm „Dumbo“ zu Ende geht, hofft Paßlick ebenfalls auf eine hohe Auslastung, den Vorhersagen nach dann bei trockenem Wetter. Stark nachgefragt sei etwa der Freddie-Mercury-Film „Bohemian Rhapsody“, der am Samstag läuft. Heute Abend wird das DDR-Drama „Ballon“ gezeigt (siehe nebenstehenden Artikel). Für alle Filme gibt es noch Karten.

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