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Weil am Rhein Vorschläge in Entwurf aufgenommen

Saskia Scherer
Die Abdankungshalle in Märkt soll saniert werden. Foto: Weiler Zeitung

Ortschaftsrat: Planung für die Sanierung der Abdankungshalle vorgestellt / Coronabedingte Verzögerung

Weil am Rhein-Märkt - Die Entwurfsplanung für die Sanierung der Märkter Abdankungshalle hat Claudio Bergermann, Leiter des Amts für Gebäudemanagement und Umweltschutz, am Dienstagabend im Ortschaftsrat vorgestellt. Als nächstes könnte der Bauantrag eingereicht werden, damit soll aber coronabedingt noch gewartet werden.

Das Erscheinungsbild der Abdankungshalle bleibt laut Bergermann nahezu unverändert. Lediglich die Nebenraumspange wird verkürzt. Diese Reduktion an Masse sorge für Vorteile für das Gebäude in puncto Instandhaltung und Pflege. Das Vordach soll moderat verkleinert werden, etwa um einen knappen Meter. „Dafür hatte sich der Ortschaftsrat sehr ausgesprochen“, erinnerte Bergermann. Durch die Verkleinerung gebe es mehr Licht und Luft im Gebäude. „Die verbreitete Atmosphäre ist derzeit drückend.“ In dem Bereich habe sich zudem Ungeziefer eingenistet gehabt.

Im Inneren ist eine Generalsanierung vorgesehen. Der Boden wird überarbeitet, die Kunstglasfassade restauriert. Eine Fassade wird erneuert und erhält eine zweiflügelige Tür. Auf die Faltwand, die derzeit ohnehin defekt ist, wird in Zukunft verzichtet. Eine Glaswand soll verlängert werden, um einen halbgeschützten Raum für die Anwesenden zu schaffen. In der Halle ist in Zukunft ein Abschiedsraum vorgesehen, wo der Sarg kurz vor der Beerdigung Platz findet und die Angehörigen Abschied nehmen können. Die Aufbahrungsräume, die nicht mehr den Bestimmungen entsprechen, werden zurückgebaut.

Keine Bodenisolierung möglich

FDP-Stadtrat Thomas Harms, der der Sitzung als Zuhörer beiwohnte, erkundigte sich nach den Fenstern auf der Südseite, die morsch seien. „Sie werden ausgebaut, die Gläser gereinigt, die Profile erneuert und wieder eingebaut“, erläuterte Bergermann das Prozedere.

Ortschaftsrat Rolf Rung hakte bezüglich einer Bodenisolierung nach. „Es ist technisch unmöglich, eine solche unter dem bestehenden Boden einzubauen“, lautete Bergermanns Antwort. Er bejahte Rungs Feststellung, dass dies also ein Schwachpunkt bleibe. Ortsvorsteher Stefan Hofmann wies aber darauf hin, dass durch die geplante neue Heizung eine gewisse Temperatur gehalten werden könne und das Gebäude nicht so leide. Die Flächenheizung strahle warm ab, bestätigte Bergermann, und damit lasse sich auch rasch eine komfortable Innenraumtemperatur herstellen. „Und das Gebäude kühlt nicht so aus.“

Christoph Schröder erkundigte sich nach der Bedachung. Die Kupfereindeckung wird laut dem Amtsleiter eins zu eins ersetzt. Auf dem Flachdach werde wieder eine Folie aufgebracht, denn für eine Null-Grad-Neigung eigne sich Kupfer nicht.

Hofmann bedankte sich dafür, dass die Änderungsvorschläge des Ortschaftsrats aus der Vergangenheit umgesetzt wurden. „Wir hoffen, dass es so weiter geht.“ Die Leistungsphase 3 ist nun abgeschlossen. Allerdings soll ja coronabedingt nun erst einmal abgewartet werden, eine Weiterführung in diesem Jahr ist nicht mehr vorgesehen. Ob 2021 Mittel eingestellt werden können, entscheide sich im Zuge der Haushaltsberatungen. „Wir werden das Projekt dann wieder einbringen“, kündigte der Ortsvorsteher an.

Trauerfeiern während der Sanierung

Der Ortsvorsteher ging außerdem auf die Frage ein, was passiert, während die Abdankungshalle saniert wird. „Wir haben das Gespräch mit der evangelischen Kirchengemeinde Eimeldingen-Märkt gesucht und Pfarrer Debus sowie der Kirchgemeinderat haben zugestimmt, dass die St. Nikolaus-Kirche kostenlos genutzt werden kann.“ Darüber sei man sehr froh, meinte Hofmann im Gespräch mit unserer Zeitung. „Trotz aller Schwierigkeiten wie fehlender Parkplätze und Toiletten oder der Distanz bis zum Beerdigungsort.“ Auch die Abdankungshalle der Stadt Weil am Rhein stehe selbstverständlich zur Verfügung. Aber die Arbeiten an der Märkter Halle stünden ja ohnehin noch nicht an.

Keine Projektliste für 2021

Von einer neuen Projektliste für den Haushalt 2021 sieht der Ortschaftsrat ab. Das sei zum einen der aktuellen Corona-Situation geschuldet. „Zum anderen haben wir ja auch noch Projekte offen", erklärte Ortsvorsteher Stefan Hofmann.

Die Altrheinhalle für „barrierefreies Hören“ auszustatten sei vertagt, aber das Wichtigste getan: „Die Akustikanlage ist in einem Top-Zustand.“ Bei den Nacharbeiten an der Boule-Anlage müsse man abwarten, wie das Jahr läuft. Bei der Abdankungshalle werden weitere Projektphasen verschoben.

Der Beschlussvorschlag Hofmanns lautete schließlich, die Verwaltung zu bitten, offene Projekte nach Machbarkeit zeitnah umzusetzen oder abzuschließen, was vom Ortschaftsrat einstimmig angenommen wurde.

Der Tagesordnungspunkt „Anpassungsnotwendigkeiten wegen Corona an den Haushalt 2020“ wurde denn auch nur noch zur Kenntnis genommen und sieht eben die Verschiebung der Arbeiten an der Abdankungshalle vor.

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