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Weil am Rhein Wärme im Verbund nutzen

Beatrice Ehrlich
Die Nutzung industrieller Abwärme ist in Weil am Rhein ausgeschlossen. Eine mögliche Quelle für Abwärme wäre aber die Kläranlage „Bändlegrund“. Foto: Beatrice Ehrlich

Machbarkeitsstudie für interkommunalen Wärmeverbund

Einstimmig hat sich der Finanzausschuss in seiner Sitzung vom Montag dafür ausgesprochen, dass sich die Weiler Stadtwerke an der Machbarkeitsstudie für einen interkommunalen Wärmeverbund beteiligen.

Zu diesem Zweck werden 50 000 Euro im Wirtschaftsplan 2024 bereitgestellt. Für die Studie veranschlagt die Interessengemeinschaft Wärmeverbund-Hochrhein Kosten von 800 000 Euro veranschlagt, hinzu würden weitere 200 000 Euro für die Öffentlichkeitsarbeit kommen. Es gebe Signale, dass die Erstellung der Machbarkeitsstudie durch das Bundesprogramm „Effiziente Wärmenetze“ in einer Größenordnung von 50 Prozent der anfallenden Kosten gefördert werden könne, informierte der Erste Bürgermeister Rudolf Koger. Die endgültige Entscheidung liegt dann beim Gemeinderat.

Verschiedene Wege zur Dekarbonisierung

Mit dem Vorhaben verbunden ist die Hoffnung, über eine Wärmeverbundleitung künftig Abwärme von Industrieunternehmen am Hochrhein auch in Weil mitnutzen zu können. Die Verbundleitung könne im großen Umfang Abwärme, die am Hochrhein zur Verfügung steht, für andere Regionen des Landkreises nutzbar machen, heißt es in der dem Ausschuss vorgelegten Beschlussvorlage. „Wir müssen dekarbonisieren“, erläuterte Koger auf Nachfrage von Gemeinderat Andreas Rühle, ob sich denn die Planung des interkommunalen Wärmeverbunds nicht mit dem lokalen Ausbau der Nahwärme in Weil am Rhein „beiße“.

Ziel sei, eines Tages die mit Gas betriebenen Blockheizkraftwerke vom Netz zu nehmen und durch erneuerbare Energiequellen zu ersetzen. Klar sei bereits, dass man auf Abwärme aus der Weiler Industrie nicht setzen könne, da diese sie selbst benötige. Möglichkeiten, die aus Kogers Sicht erkundet werden müssten, seien aber die künftige Nutzung von Abwärme aus der Kläranlage „Bändlegrund“, die Nutzung von Geothermie sowie eventuell die Nutzung industrieller Abwärme vom Oberrhein.

Abstimmung mit Energieversorgern

Die Antragsunterlagen zur Förderung der Machbarkeitsstudie seien in enger Abstimmung mit dem Landkreis Lörrach, den Kommunen, Grenzach-Wyhlen, Lörrach, Rheinfelden, Maulburg, Schopfheim, Steinen und Riehen (CH), dem Zweckverband Breitbandversorgung, der Firma Evonik sowie den Energieversorgern Stadtenergie Lörrach, Stadtwerk Rheinfelden (Baden) Badenova und Energiedienst erarbeitet worden, ist in der Beschlussvorlage festgehalten.

Für eine Machbarkeitsstudie sei das viel Geld, merkte Gemeinderat Eugen Katzenstein (UFW) an, der nichtsdestotrotz daran festhielt, dass dies sicherlich der richtige Weg sei. Gemeinderat Jürgen Valley (SPD) erkundigte sich, ob sich die Zusammenarbeit mit der Schweizer Gemeinde Riehen auch auf Geothermie beziehe, die dort bereits genutzt werde. Koger gab zur Antwort, dass Riehen selbst mehr Geothermie brauche, als derzeit zur Verfügung stehe, und daher eine zweite Bohrung vornehme. Grundsätzlich seien aber viele Einspeisemöglichkeiten an vielen Orten angedacht.

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