Weil am Rhein Wann kommt der Bus?

Saskia Scherer
Die Bushaltestelle Bahnhof/Zentrum ist einer der Haltepunkte, die mit digitalen Anzeigetafeln ausgestattet werden. Foto: Scherer

ÖPNV: Digitale Anzeigetafeln an mehreren Haltestellen sollen im Herbst in Betrieb genommen werden

Insgesamt elf Bushaltestellen auf Weiler Gemarkung werden mit digitalen Tafeln ausgestattet, die in Echtzeit die nächsten Verbindungen anzeigen. Der Finanzausschuss hat am Montagabend die Baufreigabe zur Einrichtung in Höhe von rund 200 000 Euro erteilt.

Von Saskia Scherer

Weil am Rhein. Es handelt sich dabei um sechs verschiedene Haltestellen: Weil am Rhein Bahnhof/Zentrum, Rathaus, Läublinpark, Vitra, Dreiländerbrücke und Haltingen Zentrum. Bis auf letztere werden jeweils beide Fahrtrichtungen berücksichtigt, in Haltingen nur die Haltestelle in Fahrtrichtung Weil am Rhein Zentrum.

Die Einführung eines Dynamischen Fahrgastinformationssystems wurde durch den Landkreis geplant, erinnerte Erster Bürgermeister Rudolf Koger in der Sitzung. In Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden wurden Standorte kategorisiert und ausgewählt – angelehnt an den Nahverkehrsplan aus dem Jahr 2016. Um die Kategoriestufen festzulegen, wurden unter anderem die Fahrgastzahlen einer jeweiligen Buslinie sowie die Anzahl der Buslinien an einer Haltestelle berücksichtigt.

Gefördert vom Landkreis und vom Land werden nur Haltestellen, die in die Kategorien 1 oder 2 fallen. In Weil am Rhein sind das eben die sechs aufgeführten. „Sie müssen verkehrswichtig und hoch frequentiert sein“, erklärte Koger. Für die digitalen Anzeigen und alles, was dazu gehört, fallen rund 135 000 Euro an, für die Mastfundamente und Stromanschlüsse rund 65 000 Euro. Koger rechnet mit einem Zuschuss von 75 000 Euro, sagte er auf Nachfrage unserer Zeitung.

Den ÖPNV verbessern

Derzeit bieten Apps bereits eine Möglichkeit, auf Echtzeitdaten zuzugreifen. „Die SWEG hat allerdings aktuell technische Probleme, deshalb sind dort keine Daten abrufbar“, berichtete Koger.

Dies veranlasste Jürgen Valley (SPD) zur Nachfrage, ob denn dann gewährleistet sei, dass auf den Tafeln alle Daten angezeigt werden. Das System sei doch sicher auf Angaben von der SWEG angewiesen. „Ja, ohne Daten wird auch dort nichts angezeigt“, bestätigte Koger. Die Stadt habe den Vorstand bereits auf den Missstand hingewiesen und auch der Landkreis werde dies noch tun. „Wir haben eine gewisse Erwartungshaltung.“ Er gehe aber davon aus, dass bei der Inbetriebnahme, die für den Herbst geplant ist, alles funktioniert.

Es sei allerhöchste Zeit, dass ein solches System eingeführt wird, meinte Valley außerdem. Er bedauerte, dass nicht alle Haltestellen berücksichtigt werden können. Die Grünen begrüßen die Pläne und haben bereits einen Erweiterungsantrag gestellt, unter anderem für die Markgräfler Straße in Haltingen, erinnerte Fraktionschef Martin Fischer. „Auch ohne Förderung sollten wir das Geld in die Hand nehmen“, fand er. „Wir werden Erfahrungen sammeln und dann weitersehen“, kündigte der Erste Bürgermeister an. Die Haltestelle Markgräfler Straße habe sich auch anders entwickelt als erwartet, zumal der Ausbau der Rheintalbahn noch länger dauert.

„Hoffnung auf mehr“

Andreas Rühle (UFW) bezeichnete die Entscheidung als richtig und wichtig. Der Nutzen sei sehr groß. Er sprach von einem ersten Schritt und der Hoffnung auf mehr, da auch die Nutzungsquote eventuell steigen werde. Das Motto laute Schritt für Schritt, meinte auch Claus Weibezahl (CDU), der die Einführung ebenfalls begrüßte. Somit werde eine Möglichkeit parallel zu den Apps geboten. Ältere Menschen hätten solche Anwendungen schließlich nicht immer.

Vandalismus kein Thema

Die Kosten für eine „Einheit“ bezifferte Koger auf Rühles Nachfrage mit 10 000 bis 11 000 Euro plus die Kosten für das Fundament. Matthias Dirrigl (SPD) erkundigte sich nach den laufenden Kosten, die laut Koger bei rund 6000 Euro pro Jahr liegen werden – für die Wartung und die digitalen Informationen.

Dirrigls Sorge zum Thema Vandalismus teilte Koger nicht: Die Tramlinie 8 verfügt bekanntlich bereits über digitale Anzeigetafeln, dort habe es bisher keine Probleme und auch keine Ausfälle gegeben.

Die Einführung der Dynamischen Fahrgastinformation sei begrüßenswert und überfällig, kommentierte Thomas Harms (FDP) – was Oberbürgermeister Wolfgang Dietz als passende Zusammenfassung der Diskussion empfand.

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