Weil am Rhein Was die Gemüsebauern umtreibt

Weiler Zeitung

Landwirtschaft: FDP-Bundestagsabgeordneter Christoph Hoffmann besichtigt Betrieb der Bosshards

Der FDP-Bundestagsabgeordnete Christoph Hoffmann hat gestern dem Betrieb Bosshard Gemüse in Otterbach einen Besuch abgestattet. Bei einer Führung durch die Gewächshäuser kamen nicht nur die Arbeitsabläufe zur Sprache, sondern auch die aktuelle landwirtschaftliche Situation und die Probleme.

Von Saskia Scherer

Weil am Rhein. Hoffmann war dabei einer Einladung des Gartenbauverbands Baden-Württemberg-Hessen gefolgt. Dessen Präsident Gerhard Hugenschmidt aus Bamlach bezeichnete Bosshard Gemüse als „einen wichtigen Betrieb in unserer Ecke“, der unter anderem mit seinen Setzlingen auch andere Betriebe in der Region beliefere.

Sonderstatus durch Grenznähe

Weitere Kunden sind etwa Rewe, der Freiburger Großhandel Merkur oder die Schweizer Märkte Migros und Coop. „Da wir uns innerhalb der Zehn-Kilometer-Grenzzone befinden, ist es uns möglich, Waren zollfrei in die Schweiz einzuführen und zu verkaufen“, erklärte Inhaber Marcel Bosshard, der den Betrieb mit seiner Schwester Christine führt. Dafür müssen sich Felder, Wohnsitz und Grenzübertritt innerhalb eines Radius’ von zehn Kilometern befinden – und man muss Schweizer Bürger sein.

Auf jede Fläche angewiesen

Etwa 80 Prozent der Erzeugnisse der Bosshards werden in der Schweiz verkauft. „Die Preise sind deutlich besser als in Deutschland“, stellte Marcel Bosshard klar. Allerdings legten die Abnehmer auch Wert auf regionale Produktion, was ein breites Spektrum voraussetzte. „Deshalb sind wir keine klassischen Gemüsebauern, sondern bieten mehr als 20 Kulturen.“ Dazu gehören etwa Tomaten, Gurken, Auberginen, Salate, Kohlrabi, Fenchel, Brokkoli und vieles mehr.

Dafür wird natürlich einiges an Fläche benötigt. Das war auch der Grund, warum vergangenes Jahr eine Produktionsstätte in Grenzach übernommen wurde. Der Betrieb verfügt nun aktuell über 3,6 Hektar heizbare Gewächshausfläche und 112 Hektar Freiland. „Es wird immer mehr gebaut und die landwirtschaftliche Fläche gerät unter Druck“, so der Gärtnermeister.

Ein Thema ist dabei auch das geplante Wohngebiet der Stadt Weil am Rhein und des Kantons Basel-Stadt. „In diesem Gebiet haben wir eine Herbstpacht, das ist für uns eigentlich eine wichtige Fläche im Hinblick auf die Fruchtfolge“, erklärte Bosshard. Neun Hektar würden dort verloren gehen. „Und eigentlich sind wir auf jede Fläche angewiesen.“

„Die Flächenknappheit ist ein Riesenthema“, bestätigte Hoffmann. Schließlich gebe es nicht nur Neubauten. Auch die ökologischen Ausgleichsflächen müsse man berücksichtigen. „Und diese gehen in der Regel auf Kosten der Landwirte.“ Laut Hoffmann müsse die Politik eine Entscheidung fällen, welcher Selbstversorgungsgrad regional oder in Deutschland allgemein gewollt sei.

Hürden und Herausforderungen

Die Flächenknappheit ist aber nicht die einzige Herausforderung, die ein Gemüsebaubetrieb heutzutage bewältigen muss. Sorge bereitet etwa das Klima. „Wir müssen viel bewässern“, erklärte Bosshard, auch mit Blick auf den trockenen Sommer dieses Jahr. Im bodenlosen Anbau im Gewächshaus könnten die Pflanzen keinen Tag ohne Wasser auskommen.

Außerdem würden die Anforderungen durch Staat und Abnehmer immer weiter steigen, für die Produkte würde dagegen immer weniger gezahlt. „Wir können uns glücklich schätzen, dass wir den Schweizer Markt haben, sonst wären wir nicht überlebensfähig“, fand Bosshard deutliche Worte. Dieses Jahr seien auch viel weniger Erntehelfer gekommen. Die Konkurrenz durch Mitbewerber sei hoch.

Hugenschmidt erwähnte bürokratische Hürden wie die Datenschutzgrundverordnung oder das Arbeitszeitgesetz. Außerdem werde die Ausbildung an sich nicht mehr geschätzt. Dem schloss sich Hoffmann an: „Die Abschlüsse Master und Meister sollten gleichgestellt werden.“

Von Saskia Scherer

Weil am Rhein. Hoffmann war dabei einer Einladung des Gartenbauverbands Baden-Württemberg-Hessen gefolgt. Dessen Präsident Gerhard Hugenschmidt aus Bamlach bezeichnete Bosshard Gemüse als „einen wichtigen Betrieb in unserer Ecke“, der unter anderem mit seinen Setzlingen auch andere Betriebe in der Region beliefere.

Sonderstatus durch Grenznähe

Weitere Kunden sind etwa Rewe, der Freiburger Großhandel Merkur oder die Schweizer Märkte Migros und Coop. „Da wir uns innerhalb der Zehn-Kilometer-Grenzzone befinden, ist es uns möglich, Waren zollfrei in die Schweiz einzuführen und zu verkaufen“, erklärte Inhaber Marcel Bosshard, der den Betrieb mit seiner Schwester Christine führt. Dafür müssen sich Felder, Wohnsitz und Grenzübertritt innerhalb eines Radius’ von zehn Kilometern befinden – und man muss Schweizer Bürger sein.

Auf jede Fläche angewiesen

Etwa 80 Prozent der Erzeugnisse der Bosshards werden in der Schweiz verkauft. „Die Preise sind deutlich besser als in Deutschland“, stellte Marcel Bosshard klar. Allerdings legten die Abnehmer auch Wert auf regionale Produktion, was ein breites Spektrum voraussetzte. „Deshalb sind wir keine klassischen Gemüsebauern, sondern bieten mehr als 20 Kulturen.“ Dazu gehören etwa Tomaten, Gurken, Auberginen, Salate, Kohlrabi, Fenchel, Brokkoli und vieles mehr.

Dafür wird natürlich einiges an Fläche benötigt. Das war auch der Grund, warum vergangenes Jahr eine Produktionsstätte in Grenzach übernommen wurde. Der Betrieb verfügt nun aktuell über 3,6 Hektar heizbare Gewächshausfläche und 112 Hektar Freiland. „Es wird immer mehr gebaut und die landwirtschaftliche Fläche gerät unter Druck“, so der Gärtnermeister.

Ein Thema ist dabei auch das geplante Wohngebiet der Stadt Weil am Rhein und des Kantons Basel-Stadt. „In diesem Gebiet haben wir eine Herbstpacht, das ist für uns eigentlich eine wichtige Fläche im Hinblick auf die Fruchtfolge“, erklärte Bosshard. Neun Hektar würden dort verloren gehen. „Und eigentlich sind wir auf jede Fläche angewiesen.“

„Die Flächenknappheit ist ein Riesenthema“, bestätigte Hoffmann. Schließlich gebe es nicht nur Neubauten. Auch die ökologischen Ausgleichsflächen müsse man berücksichtigen. „Und diese gehen in der Regel auf Kosten der Landwirte.“ Laut Hoffmann müsse die Politik eine Entscheidung fällen, welcher Selbstversorgungsgrad regional oder in Deutschland allgemein gewollt sei.

Hürden und Herausforderungen

Die Flächenknappheit ist aber nicht die einzige Herausforderung, die ein Gemüsebaubetrieb heutzutage bewältigen muss. Sorge bereitet etwa das Klima. „Wir müssen viel bewässern“, erklärte Bosshard, auch mit Blick auf den trockenen Sommer dieses Jahr. Im bodenlosen Anbau im Gewächshaus könnten die Pflanzen keinen Tag ohne Wasser auskommen.

Außerdem würden die Anforderungen durch Staat und Abnehmer immer weiter steigen, für die Produkte würde dagegen immer weniger gezahlt. „Wir können uns glücklich schätzen, dass wir den Schweizer Markt haben, sonst wären wir nicht überlebensfähig“, fand Bosshard deutliche Worte. Dieses Jahr seien auch viel weniger Erntehelfer gekommen. Die Konkurrenz durch Mitbewerber sei hoch.

Hugenschmidt erwähnte bürokratische Hürden wie die Datenschutzgrundverordnung oder das Arbeitszeitgesetz. Außerdem werde die Ausbildung an sich nicht mehr geschätzt. Dem schloss sich Hoffmann an: „Die Abschlüsse Master und Meister sollten gleichgestellt werden.“

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