Weil am Rhein Wasser wird wohl teurer

Ingmar Lorenz
Die Bezugsumlage fürs Wasser erhöht sich – und damit wohl auch der Wasserpreis. Foto: Ingmar Lorenz

Wasserverband: Wirtschaftsplan 2023 vorgestellt / Bezugsumlage deutlich höher

Die Wasserbezugsumlage im Wasserverband Südliches Markgräflerland erhöht sich gegenüber dem Vorjahr um 28 auf 94 Cent pro Kubikmeter. Der Grund für die bislang in ihrem Ausmaß wohl einzigartige Erhöhung sind die steigenden Energiepreise.

Von Ingmar Lorenz

Weil am Rhein. Die Gleichung sieht – vereinfacht gesagt – folgendermaßen aus: Für die Förderung und Bereitstellung von Wasser braucht es Energie. Zugleich sind die Strombezugskosten inzwischen um das 3,5-fache gestiegen. Ergo: Das Wasser wird teurer. Wie genau sich die Erhöhung der Verbandsumlage letztlich auf den jeweiligen Wasserpreis in den Verbandskommunen auswirken wird, sei noch offen, erklärte Erster Bürgermeister Rudolf Koger. In der Sitzung des Finanzausschusses stellte er den Wirtschaftsplan des Wasserverbands 2023 vor.

Die laufenden Entwicklungen hinsichtlich der Energiekosten auf Bundesebene werde man noch berücksichtigen müssen. „In ein bis zwei Wochen werden wir klarer sehen“, so die Hoffnung Kogers. Er betonte zudem, dass sich jede preisliche Verbesserung, die sich gegebenenfalls in den kommenden Tagen und Wochen noch ergibt, in die Kalkulation einfließe und letztlich an die Verbandsgemeinden und die Verbraucher in Form von Rückerstattungen weitergegeben werde.

Wasserpreise im Blick

Dennoch zeigten sich die Ratsmitglieder besorgt. Jürgen Valley (SPD) etwa sprach von einer „fatalen Preiserhöhung“. Diese drohe, die Verbraucher vor große Herausforderungen zu stellen.

Koger betonte ebenso wie Oberbürgermeister Wolfgang Dietz, dass man die Entwicklung des Wasserpreises für die Endverbraucher auf jeden Fall im Auge behalten werde. Allerdings erklärte Dietz auch: „Wir bewegen uns in Zeiten absoluter Unsicherheit.“ Koger stellte jedoch vorsichtig eine gewisse Flexibilität in Aussicht. Zwar müsse die Rechnung des Wasserverbands normalerweise immer „null auf null“ aufgehen, allerdings könne man – sollte die Lage zu brisant werden – darüber nachdenken, einen Verlust in Kauf zu nehmen.

Was die Optimierung der Energieeffizienz der Anlagen betrifft, habe man bereits alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um den Stromverbrauch weiter zu senken, betonte der Erste Bürgermeister.

Denn der Wasserverband ist im Grunde gut aufgestellt. Nicht nur hinsichtlich der Energieeffizienz könne der Verband punkten, auch das Netz sei in einem guten Zustand, erklärte Koger. Zugleich, so war den Ausführungen des Ersten Bürgermeisters zu entnehmen, stehen Maßnahmen an, um die der Wasserverband nicht herumkommen wird, wenn er zukunftsfähig bleiben will.

Notwendige Investitionen

Für die Sanierung des Tiefbrunnens Rümmingen sind im Wirtschaftsplan 70 000 Euro sowie ein Verpflichtungsermächtigung in Höhe von 430 000 Euro angeführt. Die Maßnahmen am Hochbehälter Rümmingen werden mit knapp 1,02 Millionen Euro beziffert. Und für den Tiefbrunnen in Efringen-Kirchen wird mit 760 000 Euro gerechnet. Gerade durch letzteren schaffe sich der Verband ein zweites, wichtiges Standbein bei der Wasserförderung, legte der Erste Bürgermeister dar.

Geplant sei zudem die Anschaffung eines mobilen Notstromaggregats, für das Kosten in Höhe von 95 000 Euro einkalkuliert sind. Hinzu kommen 20 000 Euro für den Bau eines entsprechenden Unterstands.

Langfristige Maßnahmen

Insgesamt wird der Verband in den kommenden fünf bis 15 Jahren für die Erschließung neuer Wasserressourcen und für die Optimierung des Netzes mit einer Investitionssumme von 7,4 Millionen Euro rechnen müssen. Darüber hinaus sei, wie aus dem Prognosebericht im ebenfalls vorgestellten Jahresabschluss 2021 zu entnehmen ist, mit Kosten für Maßnahmen im Bestand von 5,7 Millionen Euro zu rechnen.

Dass diese Investitionen notwendig und sinnvoll sind, bekräftigten die Ratsmitglieder. Andreas Rühle (UFW) etwa betonte: „Es ist wichtig, dass wir investieren.“

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