Weil am Rhein Wege für die Velos ebnen

Marco Fraune
Im Rheinpark entsteht aktuell eine neue Radwegeverbindung direkt entlang der Uferlinie. Foto: Marco Fraune

Radverkehr: Strategisches Ziel einer Verbesserung der Mobilität wird mit verschiedenen Projekten verfolgt

Weil am Rhein - Freie Fahrt für die Velos: Der Ausbau der Radwege-Infrastruktur in Weil am Rhein wird gleich an mehreren Stellen voran getrieben. Einiges wurde schon aufgegleist, anderes steht vor der Umsetzung.

Dabei geht es im Rahmen des strategischen Ziels um das Thema Verbesserung der Mobilität. Hierzu verweist die Verwaltung auf zahlreiche Projekte.

Am Rheinpark entlang

Noch stehen im Rheinpark genau dort Absperrgitter, wo künftig die Radler einen neuen Weg erhalten. An der rheinnahen Rad- und Fußverkehrsverbindung wird aktuell gearbeitet, die Strecke ist jedoch schon deutlich zu erkennen.

Ausgehend von der Dreiländerbrücke nach Norden, unmittelbar in Dammlage am Rhein, entsteht eine asphaltierte Verbindung in Richtung Norden. „In diesem Perimeter kann eine 300 Meter lange Teilstrecke des Gesamtprojekts der Nord-Süd- Verbindung, möglichst entlang des Rheins, zwischen dem Dreiändereck und dem Stauwehr Märkt, realisiert werden“, heißt es in der Projektbeschreibung. Ein Teillückenschluss innerhalb dieses Gesamtprojekts steht also angesichts des Baufortschritts vor dem Abschluss.

An der Alten Straße

Ein Stück weiter nördlich soll die Radwegeverbindung an der Alten Straße ausgebaut werden. Der aktuelle Zustand wurde schon seit Jahren kritisiert. Im Radverkehrskonzept der Stadt, kurz „Velo 2025“, bringt es die Verwaltung auf den Punkt: „Die Basisroute entlang der Alten Straße entspricht nicht dem Qualitätsstandard.“

Eingebunden ist diese als Lückenschluss. So stellt die Strecke einen Teil des Radnetzes BW dar, hier ein Landesfernradweg. Noch großräumiger betrachtet ist sie Teil des Rheinradwegs, des Südschwarzwaldradwegs und der Rhein Route/D. „Dieser Teil der Route wird nach dem städtischen Radverkehrskonzept künftig als Basisroute mit der Pendlerroute Kandern-Basel verbunden“, heißt es in den Ausführungen der Verwaltungen zum Sachstand.

Der Ausbau des Radwegs an der Alten Straße zwischen der Einmündung der Heldelinger Straße bis zur nördlichen Grenze der Kläranlage im Bändlegrund soll im Spätjahr erfolgen. Dieser Teil könnte ab 2022 für Velofahrer zur Verfügung stehen, so die jüngste zeitliche Planung. Die Maßnahme soll bis zu 934 000 Euro kosten. Gerechnet wird mit einer Landesförderung von rund 418 000 Euro sowie Fördermitteln aus dem Schweizer Infrastrukturfördertopf von etwa 82 000 Euro. Auch der Basler Pendlerfonds soll angezapft werden.

Vor dem Einkaufstempel

Bei der Umgestaltung der Müllheimer Straße im Zuge des Ausbaus der „Dreiändergalerie“ war auch die dort verlaufende Pendlerroute ein Thema. Vorgesehen ist nun eine Reduzierung der Fahrbahn zu Gunsten eines breiteren Gehwegs auf Seite des Einkaufstempels.

Entlang der „Dreiländergalerie“ sollen Flächen zum Aufenthalt, für eine Bushaltestelle, für Fahrradabstellflächen sowie Flächen für E-Parker und einen Behindertenparkplatz entstehen. Die Verkehrsteilnehmer sollen gleichberechtigt sein, womit die Velofahrer hier auf ihrer eigentlichen Fahrradautobahn auch auf die Bremse treten müssen.

Neue Fahrradstraße?

Noch nicht so weit bei den Planungen fortgeschritten ist die Stadt in einem anderen, 600 Meter langen Abschnitt, wo ebenso eine Umgestaltung ins Auge gefasst wurde. Diese Pendlerroute ist Teil der Radschnellverbindung Oberrhein.

Zu prüfen und zu planen ist laut Verwaltung die Einrichtung einer Fahrradstraße im Abschnitt zwischen Vitra und Parkplatz südlich der Geffelbachstraße in Höhe freier Kindergarten. „Besondere Aufmerksamkeit ist dabei den Straßeneinmündungen zu widmen, insbesondere der Bühlstraße.“

Des Weiteren sei zu berücksichtigen, dass die Müllheimer Straße auch eine wichtige Fußverkehrsverbindung darstelle. „Es werden Lösungsvorschläge für die Verbesserung der Verkehrssicherheit für Rad- und Fußverkehr ausgearbeitet sowie eine überschlägliche Kostenschätzung erstellt“, so der aktuelle Stand.

Eine Vorplanung mit Kostenberechnung soll im dritten Quartal dieses Jahres fertig gestellt werden.

Ohne Verschwenkung

Freie Fahrt geradeaus haben die Radfahrer in Haltingen an der B 3 in Höhe der Einmündung Markgräfler Straße. Der auf der Ostseite liegende Zweirichtungsradweg wurde begradigt. Es handelt sich um einen Alltagsradweg und ist Teil des Radnetzes BW.

Kritik gab es zuletzt aber immer wieder speziell aus dem Ortschaftsrat Haltingen, da es nicht ausreichend Platz für abbiegende Autos gebe (wir berichteten).

Verlagerung Pendlerstraße

Für Haltingen wird zugleich eine Verlagerung der Pendlerstraße über den Winzerweg bis zur Markgräfler Straße ins Auge gefasst. So soll geprüft werden, ob die Verbindung Markgräfler Straße, Große Gass und Winzerweg als Fahrradstraße ausgebaut beziehungsweise mit einer Piktogramm-Spur versehen wird.

UFW-Stadtrat Axel Schiffmann hatte hier schon Bedenken geäußert und für eine Gleichrangigkeit von Auto und Velo plädiert.

Schanz- statt Hauptstraße

Eine sichere Radverkehrsführung im Anschluss an die Dreiländerbrücke über die Hauptstraße, den Kreisverkehr mit der Zollstraße und weiter entlang der Zollstraße bis zur Oberen Schanzstraße soll untersucht und geplant werden. Für die Obere Schanzstraße soll eine Einrichtung einer Fahrradstraße geprüft werden, da hier eine Alternative zu der sehr beengen Hauptstraße in Richtung Stadtzentrum gesehen wird. „Die aus Basel kommende Veloroute über den Zoll soll ebenfalls mit einer verkehrssicheren Lösung an diese Verbindung angebunden werden“, heißt es. In der Radverkehrsschau im Jahr 2019 wurde beschlossen, die Radverkehrsführung in den Bereichen Dreiländerbrücke, Hauptstraße und Zollstraße zu planen. Hierzu heißt es: „Diese sind gesamthaft zu betrachten, weswegen ein schlüssiges Konzept erstellt werden muss.“ Die Vorplanung mit Varianten soll dieses Jahr erarbeitet werden.

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