^ Weil am Rhein: Wegweisende Weichenstellung - Weil am Rhein - Verlagshaus Jaumann

Weil am Rhein Wegweisende Weichenstellung

Beatrice Ehrlich
Bisher ist die Abteilung Haltingen der Weiler Feuerwehr im Oberdorf angesiedelt. Nun soll sie als größere „Feuerwache Nord“ in den Bereich des Sägischopfs im Nordwesten des Ortsteils umziehen. Foto: Beatrice Ehrlich

Im Ortschaftsrat Haltingen steht erneut die Neuordnung des „Sägischopf-Areals“ auf der Tagesordnung.

Der Ortschaftsrat wird zu dem vorliegenden Konzept am kommenden Donnerstag angehört, ein Beschluss über die Aufstellung des Bebauungsplans und der örtlichen Bauvorschriften soll in der nächsten Gemeinderatssitzung fallen.

Halle, Sportanlage, Parkplatz

Im Bauamt wurden dazu ein Konzept erarbeitet, das neben der vom Gemeinderat beschlossenen Ansiedlung der neuen Feuerwache Nord noch weitere größere Bauvorhaben umfasst: eine neue Halle, Sportanlagen wie etwa einen Fußballplatz und Pumptrack sowie Parkplätze. Der historische „Sägischopf“ könnte als ortsprägendes Gebäude teilweise erhalten werden, und zu einer Freilufthalle für Ballspiele ähnlich wie in Friedlingen umgebaut werden, erläuterte Stadtbauamtsleiter Christian Renner, als er die Pläne im Juli im Ortschaftsrat erstmals vorstellte.

Die neue Feuerwache soll nördlich des bestehenden „Sägischopfs“ errichtet werden, die neue Halle südlich davon. Foto: Beatrice Ehrlich

Ursprünglich war geplant, nach erfolgter Beratung bereits damals ein Votum des Ortschaftsrats zum Thema Bebauungsplan „Haltingen Nordwest“ zu erhalten. Nach der Vorberatung im Ausschuss für Bau und Umwelt sollte das Bebauungsplanverfahren dann bereits vor den Sommerferien im Gemeinderat auf den Weg gebracht werden. Bauamtsleiter Renner, aber auch Rechts- und Ordnungsamtsleiterin Ellen Nonnenmacher, in deren Verantwortungsbereich die Feuerwehr liegt sowie der Kommandant der Weiler Gesamtwehr, Frank Sommerhalter, waren aus diesem Anlass im Ortschaftsrat anwesend. Doch es kam anders: Da sich Susanne Engler für befangen erklärte, war der Ortschaftsrat bei diesem Tagesordnungspunkt nicht mehr beschlussfähig. Denn die Haltinger Winzerin sowie Gemeinde- und Ortschaftsrätin der Freien Wähler ist auf dem entsprechenden Areal Grundstückseigentümerin.

Arbeitsgruppe war beteiligt

Noch seien nicht alle Grundstücke im Besitz der Gemeinde, sagt Ortsvorsteher Michael Gleßner. Um das Vorhaben auf dem derzeit ins Auge gefassten Gebiet zu realisieren, müssten noch einige Grundstücke gekauft, oder, wenn der Eigentümer einem Verkauf nicht zustimmt, in Form einer Zwangsumlegung für die Gemeinde gewonnen werden, erläutert er. Das mittlerweile bekannt gewordene Vorhaben einiger Eigentümer, darunter Haltinger, ihre Grundstücke auf dem Areal nicht zur Verfügung stellen zu wollen, empfindet er als „bizarr“. Denn die Erstellung des nun dem Ortschaftsrat vorgelegten Konzepts erfolgte in Absprache mit einer eigens gebildeten Arbeitsgruppe „Sägischopf“, der neben Vertretern der Gemeinderatsfraktionen und der Stadtverwaltung auch der gesamte Ortschaftsrat Haltingen angehörte. „Da waren sich am Ende alle einig, dass wir das so wollen“, versichert er auf telefonische Nachfrage. Allerdings habe es im Vorfeld in Haltingen auch schon Stimmen gegen das Vorhaben gegeben, etwa aus den Reihen der örtlichen Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr, wo man den alten Standort im Oberdorf nur ungern aufgebe. Dies sei insofern verständlich, dass der aktuelle Standort vom Oberdorf aus gut erreichbar sei, zum neuen Standort im Haltinger Nordwesten seien von manchen deutlich weitere Wege zurückzulegen.

Zweiter Anlauf im Ortschaftsrat

Nun soll in einem zweiten Anlauf der Aufschlag zur Aufstellung des Bebauungsplans im Ortschaftsrat erfolgen. Gründe dafür gibt es, wie in der Sitzungsvorlage der Verwaltung aufgeführt wird: Neben dem gebotenen Bau der neuen Feuerwache – gemäß Feuerwehrbedarfsplan ist der Standort Haltingen zur Gewährleistung der Sicherung der Bevölkerung im Rahmen des Zwei-Standortkonzepts erforderlich – wird in der Verwaltungsvorlage auf den Sanierungsbedarf der Festhalle hingewiesen. Stadtbauamtsleiter Christian Renner wird dieses Mal aus terminlichen Gründen nicht bei der Sitzung dabei sein, vertreten wird er von Vanessa Sauer vom Stadtbauamt. Sauer sei auch mit den Plänen befasst gewesen, die im Team entstanden, erklärt Renner. Er habe den Entwurf ja im Juli bereits weitgehend vorgestellt. Aufgrund der Beschlussunfähigkeit waren aber damals nur in einem sehr engen Rahmen Fragen aus dem Rat zugelassen worden.

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