Weil am Rhein Weil bekommt eine Fahrradstraße

Beatrice Ehrlich
An Fahrradstraßen – hier in Lörrach – ändern sich die Vorfahrtsregeln. Foto: Kristoff Meller

Von der Freien Kita bis zur Vitra haben Radler künftig Vorfahrt.

Die Stadt Weil am Rhein strebt für Radfahrer eine Nord-Süd-Verbindung an, die durchgängig und ohne große Zeitverluste befahren werden kann, führte Ariane Linde, zuständig für Radverkehr in der Abteilung Verkehr und Tiefbau, am Dienstag im Bau- und Umweltausschuss aus. Im Jahr 2015 wurde das Radverkehrskonzept für die Stadt Weil am Rhein beschlossen, in dem bereits der Vorschlag für eine Fahrradstraße in einem bestimmten Streckenabschnitt enthalten ist. Mit der Umwidmung eines Abschnitts der Müllheimer Straße zwischen der Freien Kita und Vitra zur Fahrradstraße unternimmt die Stadtverwaltung jetzt einen ersten Schritt.

Baulicher Aufwand hält sich in Grenzen

Nachdem ein erster Entwurf dieser Planungen durch das Ingenieurbüro Allrutz aus Hannover bereits Gegenstand von Beratungen war, wurde dem Bau- und Umweltausschuss des Gemeinderats in seiner Sitzung am Dienstag nun eine überarbeitete Planung vorgestellt. Durch die neue Planung konnte der finanzielle Aufwand für die Herstellung reduziert und auf bauliche Maßnahmen verzichtet werden, heißt es in der Verwaltungsvorlage.

Laut Linde wird diese Strecke täglich sowohl von Schülern des Kant-Gymnasiums als auch von Radtouristen befahren. Bei einer Zählung im Frühjahr 2023 seien rund 1100 Fahrräder am Tag gezählt worden.

Durch eine entsprechende Beschilderung und rote Markierungen mit Fahrradpiktogrammen in den Kreuzungsbereichen wird deutlich gemacht, dass Radfahrer auf dieser Strecke künftig Vorfahrt vor einbiegenden Autos haben. Im Bereich Schultheißweg bis Geffelbachstraße sei künftig für Anlieger, die dort bisher noch fahren dürfen, eine Einbahnstraßenregelung von Nord nach Süd möglich, führte Linde aus.

Parkplätze fallen weg, ein Fußweg entsteht

Zwischen der Einmündung der Bühlstraße und jener der Feuerbachstraße werden die bisherigen Parkmöglichkeiten wegfallen. Stattdessen wird von der Bühlstraße an bis zum Vitra-Gelände ein durchgehender Fußweg gebaut.

Ein Teil der künftigen Fahrradstraße wird indessen auch zukünftig von Fußgängern mitbenutzt werden müssen, da die Straße dort zu schmal ist, um einen Fußweg neben der Fahrradstrecke entlang zu führen.

Hier wird es eng. In einem längeren Abschnitt der Fahrradstraße müssen sich die Radler die Straße mit Fußgängern teilen. Foto: Beatrice Ehrlich

Entsprechende Schilder sollen, wie bisher schon, auf die gemeinsame Nutzung durch Radfahrer und Fußgänger hinweisen. Die Räte im Ausschuss zeigten sich angetan. Thomas Bayer (Grüne) lobte das „gute Konzept“ und dass Fußgänger berücksichtigt würden. „Schön, dass wir von der Planung zur Umsetzung kommen“, ergänzte Johannes Foege (SPD), der anmerkte, dass in Zukunft eine Fahrradinfrastruktur, parallel zu der fürs Auto, zu errichten sei. Er verwies auf den SPD-Vorschlag einer Weiterführung des Radwegs südlich der bisherigen Strecke.

Sorge um Sicherheit der Fußgänger

Einzig Axel Schiffmann machte seine Sorge deutlich, dass Fußgänger künftig auf dem „Highway“ für Radfahrer künftig den Kürzeren ziehen könnten. „Was für Rechte hat der Fußgänger auf der Fahrradstraße?“, fragte er.

Weils Erster Bürgermeister Rudolf Koger stellte klar, dass durch die Beschilderung die geteilte Nutzung klar geregelt sei, und dass der Straßenverkehrsordnung zufolge dort Vorsicht und gegenseitige Rücksicht geboten sei.

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