Weil am Rhein Weiler wollen weit,weit weg

Jennifer Ningel
Die Weiler fliegen nach Übersee in den Urlaub. Foto: Jennifer Ningel

Auskünften der Reisebüros zufolge ist die Nachfrage weiterhin hoch. Nur wenige schauen auf den Geldbeutel.

Ist das Jahr 2023 ein Reisejahr? Diese Frage haben wir zwei Weiler Reisebüros gestellt. Sie sind sich einig: Definitiv. „Es gibt ein enormes Nachholpotenzial“, stellt Michael Seilnacht, Geschäftsleiter des gleichnamigen Reisebüros, fest. „Es gibt sehr viele Menschen, die sich jetzt ihren Reisetraum erfüllen. Sie leben im Hier und Jetzt“, fasst Aron Stiefvater die Situation zusammen. Er führt mit seiner Schwester Anna-Lena das Reisebüro Stiefvater in zweiter Generation.

Strand, Sonne, Meer

Seilnacht und Stiefvater sind sich einig, dass es die Weiler in die Ferne zieht. Die Kunden von Seilnacht bevorzugen in den Sommermonaten die Mittelmeerregion – Spanien, Türkei, Griechenland. Sie wollen was erleben.

Michael Seilnacht Foto: Jennifer Ningel

Aber: „Es ist eine Frage des Geldbeutels“, führt Seilnacht aus. Klassische Ziele seiner Kunden außerhalb Europas seien Thailand, die Seychellen, die Karibik und Mauritius. „Strand, Sonne, Meer“ sei dabei in den meisten Fällen die Devise. Die Kunden von Stiefvater zieht es auch nach Griechenland. „Montenegro ist ein Geheimtipp“, berichtet er.

International bevorzugen seine Kunden das südliche Afrika – Südafrika, Botswana, Namibia. „Für den Winter bahnen sich die Malediven an“, ergänzt Stiefvater. Dahin fliegen seine Kunden seit zwei Jahren besonders gerne in der kalten Jahreszeit. „Ein Trend sind Kreuzfahrten“, sagt Seilnacht. Das Kreuzfahrten beliebt sind, beobachtet auch Stiefvater.

Aron Stiefvater Foto: zVg/privat

Beide erzählen, dass die Reisen im Schnitt zehn Tage dauern. Seilnacht beobachtet dabei einen leichten Rückgang der Reisedauer. „Es ist eine Budgetfrage. Reisen ist teurer geworden.“ Und so verreisen seine Kunden nun zehn oder zwölf Tage anstatt der früheren 14. Seilnacht differenziert dabei zwischen Familien, auf die dieses Verhalten eher zutrifft, und den Doppelverdienern ohne Kindern. „Die klassischen Doppelverdiener wollen einfach in den Urlaub“, sagt er.

Lage kann sich ändern

Den Trend zu längeren Reisen beobachtet Stiefvater. „Es gibt die Bereitschaft, in den Urlaub zu investieren.“ Ein Sparverhalten erkennt er bei seinen Kunden nicht. Er erklärt, dass sich die Situation grundsätzlich verändert hat. Gerade beim Thema Reisen kann sich schnell einiges ändern, sei es der eigene Gesundheitszustand, eine Pandemie oder die politische Lage, führt Stiefvater aus. Dann sei der Traum nicht mehr erfüllbar.

Persönliche Beratung

Ihren Kunden ist es wichtig, mit jemandem die Reise zu planen, berichten die beiden Geschäftsführer. „So viel wie möglich soll organisiert und arrangiert sein“, fasst Stiefvater es zusammen. „Sie wollen mit einem Partner vor Ort planen“, stellt Seilnacht fest. Dafür nehmen sich die Berater auch Zeit, was die Kunden sehr schätzen, erläutert er.

Die Kernaufgabe des Reisebüros sei dabei, den individuellen Bedürfnissen der Kunden nachzukommen, erläutert Stiefvater. Für seine Kunden seien nach wie vor die Empfehlungen seines Reisebüros wichtig. Die Orte, die sie empfehlen, haben sie dabei selbst bereist und können so Erfahrungen weitergeben, erklärt Stiefvater das Konzept.

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