^ Weil am Rhein: Weiße Pracht wird zum Ärgernis - Weil am Rhein - Verlagshaus Jaumann

Weil am Rhein Weiße Pracht wird zum Ärgernis

Marco Fraune
Der Schneefall hat in Ötlingen für glatte Straßen gesorgt, die aber nicht direkt geräumt wurden. Foto: ´ter

Ortschaftsrat: Winterdienst in Ötlingen in der Kritik / Stadt will möglicherweise Dienstleister engagieren

Weil am Rhein-Ötlingen - Obwohl die Schneemengen schon lange geschmolzen sind, hat die weiße Pracht im Ötlinger Ortschaftsrat nochmals für eine frostige Stimmung gesorgt. Dass einige der steilen Straßen nicht mehr geräumt wurden, kam hier nicht gut an. Die Stadtverwaltung will aber prüfen, was ab dem nächsten Winter wieder möglich ist.

Zwar ist die Verabschiedung des neuen Winterdienst-Plans schon im Jahr 2019 erfolgt, doch die Folgen davon haben auch die Ötlinger erst in den zurückliegenden Winterwochen zu spüren bekommen. In früheren Jahren noch gestreute Straßen blieben weiß und glatt, da sich mit dem neuen Räum- und Streuplan der Stadt die Schwerpunkte auch zugunsten von Rad- und Fußwegen verschoben haben, wie Markus Rotzler, Leiter der Abteilung Verkehr und Tiefbau, im Ortschaftsrat am Mittwochabend darlegte.

Durch die neue Nordwestumfahrung sei noch mehr Arbeit hinzugekommen. Die Kapazitätsgrenze des Betriebshofs sei erreicht. Und weil es für den Streusalzeinsatz genau kalkulierte Touren gibt, würden nun nicht mehr alle Straßen in Ötlingen geräumt.

Hierzu zählt auch die Binzener Straße auf Weiler Gemarkung, wie ein Anwohner in der Bürgerfragestunde kritisch bemerkte. Dass ihm im Rathaus gesagt wurde, es handele sich nicht um eine Verbindungsstraße und er solle über den Binzener Dreispitz fahren, stieß beim Anwohner auf völliges Unverständnis. Doch auch Rotzler verwies auf diese Route. Stets müsse im Auge behalten werden, was aufgrund der Verkehrssicherungspflicht geräumt werden muss und was aufgrund der Kapazitäten noch möglich ist.

Im April will sich Rotzler aber gemeinsam mit der Betriebshof-Spitze nochmals zusammensetzen und besprechen, wie bei ähnlich viel Schnee künftig verfahren werden könnte. Eine Idee sei, beim Winterdienst zusätzliche Straßen an externe Unternehmer zu vergeben. Denn: „Im Moment ist der Betriebshof an der Kapazitätsgrenze.“ Man müsse sich die Routen noch einmal ansehen und analysieren, ob noch Veränderungen möglich sind. „Irgendwann ist das Fahrzeug aber leer“, weiß Rotzler um den begrenzenden Faktor Streusalz pro Tour. „Wir versuchen es, aber versprechen kann ich es nicht.“

Anrufe von verärgerten Bürgern sind wegen der Winterdienst-Veränderung auch bei Ortsvorsteher Günther Kessler eingegangen, wobei dieser sich über die Tonalität beschwerte. „Die Leute werden aggressiv und man kann mit denen überhaupt nicht reden.“

Auf Unverständnis stieß bei Mario Linder, dass beim Bruckweg in Haltingen zurückgerudert wurde und dort wieder gestreut werde, da es dort steil sei. „Von dieser Straße haben wir mindestens 20.“ Beim Bruckweg habe es sich um einen Übertragungsfehler gehandelt, verwies Rotzler hingegen auf andere Umstände.

Andreas Enderlin betonte aber die Notwendigkeit, mit einem Dienstleister zu arbeiten, der dann räumen wird. Schließlich handele es sich nur um Ausnahmesituationen. „So ist es kein Zustand“, unterstrich auch Axel Brombacher die Notwendigkeit für Veränderungen.

Umfrage

Bundeswehr

Braucht Deutschland wieder die allgemeine Wehrpflicht?

Ergebnis anzeigen
loading