Weil am Rhein Weiter am Ball bleiben

Saskia Scherer
 Foto: zVg/B. Pluskota

Insekten: Biologe Dr. Manuel Striegel ist mit der Bekämpfung der Tigermücke bislang recht zufrieden

Weil am Rhein - Noch etwa bis Mitte Oktober dauert die Tigermücken-Saison, doch dann ist die Arbeit noch keineswegs beendet. Es folgt eine Auswertung und bereits die Planung der Fortsetzung der Bekämpfung. Mit dem jetzigen Stand ist Biologe Dr. Manuel Striegel recht zufrieden, der die Kampagne gegen die Asiatische Tigermücke im Auftrag der Stadt durchführt.

Bei seiner Bewertung hat er die Gesamtsituation im Blick: „Wir haben mit der Bekämpfung erst angefangen und sie erfolgt noch nicht flächendeckend, außerdem stellte sich der Einsatz wegen der Kontaktbeschränkungen teils schwierig dar“, berichtet er im Gespräch mit unserer Zeitung.

In Friedlingen habe es immer mal wieder Stellen gegeben, an denen ein, zwei Tigermücken-Exemplare in den Fallen auftauchten. „Aber im Großen und Ganzen hielt es sich in Grenzen.“ An drei Stellen sei allerdings ein höherer Stechdruck aufgrund von Massenbrutstätten festgestellt worden. „Diese ließen sich aber über die Fallen ganz gut lokalisieren und auch gleich bekämpfen“, sagt der Biologe.

In einem Fall waren die Besitzer im Urlaub und deckten ein Schwimmbecken nicht ab, im zweiten Fall handelte es sich um einen sehr versteckten Garten, in dem sich viele offene Regentonnen befanden, und an der dritten Stelle brüteten die Mücken im Überlaufsiphon der Regenrinne. „Das war eine kryptische Brutstätte, das haben wir erst in der Mitte der Saison herausgefunden und diese dann rigoros bekämpft.“ Es sei sogar eine doppelte Brutstätte, weil sich an zwei Stellen das Wasser sammeln kann.

Zusammenarbeit mit der Schweiz

Auch Grenzgärten werden kontrolliert. „Da galt es dann zunächst, herauszufinden, wem diese gehören.“ Dort arbeite man auch mit den Schweizer Kollegen zusammen, die ebenfalls kontrollieren. „Viele Besitzer wohnen aber ohnehin in Friedlingen.“ Sie erhalten dann auch die Tabletten zur Behandlung von Brutstätten von der Stadt – ein biologisches Mittel, das in mögliche Brutstätten in Gärten, auf Terrassen oder auch Balkonen gegeben wird. Von der Möglichkeit, kostenlose Netze zur Abdeckungen von Regentonnen zu erhalten, sei rege Gebrauch gemacht worden. „Es haben sich sogar auch Leute von außerhalb gemeldet.“

Die freiwilligen Helfer haben laut Striegel „sehr viel geleistet“. Der eine oder andere habe aufhören müssen, „weil er den Arbeitsaufwand falsch eingeschätzt hat“. Es sei doch viel Verantwortung. „Und es ist nicht ohne, bei Hitze den ganzen Tag unterwegs zu sein“, erklärt Striegel ohne Umschweife. „Deshalb sind wir auch dran, uns andere Konzepte zu überlegen. Aber das können wir erst im Nachhinein planen.“ Er sei sich bewusst, dass die Bekämpfung Arbeit sei und keine Freizeit. Deshalb gelte es eben eventuell, andere Weichen zu stellen.

Die Resonanz der angesprochenen Anwohner sei fast durchweg positiv. „Aber es gibt auch Personen, die den Einsatz fast zu aufdringlich finden“, weiß Striegel. Fakt sei aber, dass sich das Problem nur gemeinschaftlich lösen lasse. „Die Tiere verschwinden nicht von allein.“

Im Oktober ist noch einmal eine Runde zur Bekämpfung geplant, bevor die Mückensaison endet. Aber die Arbeit endet damit nicht. „Sie wird für mich im Winter nicht weniger“, sagt der Biologe. Es wird eine Auswertung der Ergebnisse der Kampagne vorgenommen, und dann wird auch schon die Saison 2021 geplant. Denn das Thema begleitet die Stadt weiterhin. „Die Saison beginnt im Prinzip schon Anfang/Mitte März. Vermutlich wird es wieder eine Informationskampagne geben.“ Es gelte, am Ball zu bleiben und nachzubessern. Die Feldsaison startet dann im April.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading