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Weil am Rhein Weitere Wege für die Schüler

Weiler Zeitung
Die benachbarte Realschule benötigt die Räume der Sprachheilschule in Weil am Rhein. Foto: Marco Fraune Foto: Weiler Zeitung

Bildung: Zentraler Standort für Sprachheilschule in Hausen geplant / Räume für zwei Klassen in Weil?

Die Sprachheilschule in Weil am Rhein soll am bisherigen Standort deutlich verkleinert werden. Denn: Eine Konzentrierung in Hausen ist geplant, später womöglich in Maulburg. Noch prüft das Weiler Rathaus, ob zumindest Platz für die Erst- und Zweitklässler bleibt, damit diese künftig nicht deutlich weitere Wege auf sich nehmen müssen.

Von Marco Fraune

Weil am Rhein. Die AG Schulen des Landkreises empfiehlt dem Kreis-Verwaltungsausschuss, die weitere Beschulung der ersten und zweiten Klasse in Weil am Rhein vorrangig zu verfolgen. „Sozialräumlich betrachtet ist gerade in Weil am Rhein das Angebot eines sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums mit dem Förderschwerpunkt Sprache sehr wichtig“, betont Kreis-Bildungsfachbereichsleiterin Martina Bleile. Die Klärung durch die Stadt Weil, ob zumindest zwei Klassen in der Grenzstadt verbleiben können, laufe noch.

Bislang werden hier 46 Schüler auf rund 550 Quadratmetern unterrichtet. Die meisten Sprachheilschul-Räume gehören aber zur Realschule, die angesichts der Schülerzahl selbst die Fläche benötigt. Wie berichtet, hat die Stadt Weil am Rhein daher die vom Landkreis angemieteten Räume zum Ende dieses Schuljahres gekündigt. „Es besteht Unruhe in der Elternschaft“, schilderte Schulleiter Hugo Brauer daraufhin gegenüber unserer Zeitung.

Den Sprachheilschul-Anbau mit einer Fläche von 132 Quadratmetern hatte der Kreis auf dem Grundstück der Stadt errichtet und im Jahr 2002 bezogen. Diese Fläche soll wertmäßig entsprechend abgelöst werden. Ersatzweise wurden dem Kreis zwar Räume in der Hans-Thoma-Schule in Haltingen angeboten, die aber als nicht geeignet erachtet werden beziehungsweise nur mit einem hohen Umbauaufwand hergerichtet werden müssten. Akustik, Größe und therapeutische Zwecke müssen Beachtung finden.

Schulleitung für neue Räume in Hausen

Etwa die Hälfte der in Weil unterrichteten Sprachheilschüler kommt aus Weil, die andere Hälfte aus Grenzach-Wyhlen, dem Kandertal, dem Markgräflerland und einige wenige aus Lörrach. Daher wurde im Ballungsraum um Lörrach ein Ersatzstandort für die Sprachheilschule in Weil gesucht, was erfolglos verlief. Zugleich rückte eine große Lösung in den Blick, da sich die Sprachheilschule bisher auf die Haupt-Standorte Weil und Zell verteilt.

Und ein neuer Standort ist nun definiert: Die Gemeinde Hausen hat ihr ehemaliges Hauptschulgebäude angeboten. Sowohl das Gebäude als auch das dortige Umfeld seien ideal und würde viele Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit der dortigen Grundschule bergen. „Die Schulleitung und die Verwaltung können sich den Betrieb der Sprachheilschule in den Räumen in Hausen sehr gut vorstellen“, wirbt Bleile bei der Kreispolitik um Zustimmung zu den Plänen.

Gleichzeitig wird dies als Zwischenlösung angesehen, obwohl in Hausen sogar die Zusammenlegung der beiden Sprachheilschul-Standort möglich wäre, wobei dann die Wohnortnähe ein Stück weit auf der Strecke bliebe, wissen die Verantwortlichen. Das Staatliche Schulamt Lörrach spricht sich aber eindeutig für die Zusammenführung aller Klassen der Sprachheilschule aus. So könnte das durchgängige Förderkonzept noch effizienter umgesetzt und ein einheitliches sprachheilpädagogisches Handeln sichergestellt werden, mit dem die Unterrichtsqualität weiter verbesserte werde.

Langfristige Option in Maulburg

Während für die Kreis-Verwaltung eine Aufgabe des Standortes in Zell sinnvoll erscheint, da Hausen nah gelegen ist, sieht es mit Weil anders aus. Hier wird noch versucht, die Erst- und Zweitklässler weiter in der Grenzstadt zu unterrichten.

Als langfristige Option wird aber Maulburg angesehen. Hier hat die Gemeinde dem Landkreis die Option angeboten, ein Grundstück in unmittelbarer Nähe des Schulcampus’ und damit in der Nähe der Helen-Keller-Schule Maulburg für den Neubau einer Sprachheilschule zu erhalten. Bleile: „Perspektivisch erscheint dies als eine ausgesprochen gute Lösung, die sich der Landkreis über eine Absichtserklärung sichern sollte.“ Der Verwaltungsausschuss berät am Mittwoch darüber.

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