Weil am Rhein Weniger Lust auf Eis und Grillen

Zoë Schäuble
Solche Bilder gab es dieses Jahr seltener. Foto: sba/Schmidt

Umfrage: Das Wetter wirkt sich deutlich auf die Verkaufszahlen aus. Aber auch Corona bremst aus.

Weil am Rhein - Die Tage, an denen man sich zur Grillparty im Garten verabredet hat oder sich mit einer Kugel Eis abkühlte, waren diesen Sommer rar gesät. Dass sich das Wetter auch auf die Verkaufszahlen von Grillgut und Speiseeis auswirkte, haben Weiler Metzger und Eisdielen-Betreiber zu spüren bekommen.

Anders als in den vergangenen Jahren seien in diesem Jahr besonders die Kunden aus der angrenzenden Schweiz ausgeblieben, berichtet Patric Dosenbach, Inhaber der gleichnamigen Metzgerei an der Hauptstraße. „Wetterbedingt haben wir natürlich weniger Grillgut verkauft als in den Jahren davor.“

Auf rund 20 Prozent schätzt Dosenbach die Einbußen bei Grillfleisch und -wurst. „Die vergangenen zwei Jahre wurden wir richtig verwöhnt mit einem langen schönen Sommerwetter, das hat sich natürlich auf die Umsätze ausgewirkt.“ Dass die Kunden in diesem Sommer anders einkaufen, liege auf der Hand. Grillgut gilt als Saisonware und bei Regenwetter stünde wohl keiner gerne am Grill, so Dosenbach.

Grillgut ist Saisonware

Diese Einschätzung teilt auch Joachim Lederer, Inhaber der Metzgerei Lederer, die ebenfalls an der Weiler Hauptstraße angesiedelt ist. „In diesem Jahr haben wir wirklich so gut wie gar keinen Sommer gehabt.“ Entsprechend hoch seien die Einbußen, was den Verkauf von Grillgut anbelange. „In dieser Saison haben wir zwischen 30 und 40 Prozent weniger als üblich und im Vergleich zum vergangenen Jahr verkauft.“

Anders als das schlechte Wetter ist die Corona-Pandemie an den Verkaufszahlen weitestgehend unbeteiligt – beim Metzger einkaufen gehen die Leute trotzdem, weiß Lederer. Was aber gefehlt habe, seien diverse Großveranstaltungen, bei denen heiße Grillwürste oder ähnliches angeboten werden.

Nicht nur vom Wetter, sondern auch von Corona betroffen ist das „Curly’s Ice Dreams“ gegenüber des Rheincenters im Stadtteil Friedlingen. Robel Haile, Inhaber der Eisdiele, die neben speziell geformtem Speiseeis auch Waffeln anbietet, meint: „Es ist ein Zusammenspiel aus dem Wetter und den pandemiebedingt bisweilen geschlossenen Grenzen, das die diesjährige Saison so schlecht macht.“ Rund 30 Prozent weniger Umsatz haben Haile und sein Team in diesem Jahr bislang zu verbuchen. „Obwohl wir im vergangenen Jahr nur kurz öffnen konnten, gab es dennoch drei Monate, in denen wir wirtschaften konnten.“

Als zusätzliche Belastung zur bereits angestrengten Situation empfindet Haile das schlechte Wetter. Das „Curly’s Ice Dreams“ ist neben Weil auch noch mit einer mobilen Station in Freiburg sowie auf Mallorca vertreten.

Auch das Eiscafé Carlo an der Hauptstraße, das seit 2003 vom Ehepaar Silvina Garay Bianchi und Juan Carlos Carignani geführt wird, verzeichnet in diesem Jahr einen geringeren Umsatz beim Speiseeisverkauf. „Das vergangene Jahr war wegen Corona schwierig, dieses Jahr macht uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung“, erzählt Carignani.

Noch nicht entschieden, wann die Saison endet

Noch haben der Inhaber und sein Team noch nicht entschieden, wann sie in diesem Jahr die Filiale schließen. „Entweder Ende September oder Mitte Oktober machen wir zu.“ Deutlich weniger Eis sei verkauft worden, die genauen Zahlen kann Carignani aber noch nicht nennen.

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