Beim Berufserkundungstag „Girls Day“ bei Endress+Hauser Deutschland lernen Mädchen den Beruf der Wirtschaftsingenieurin kennen.
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Statt in die Schule zu gehen einen Tag in die Arbeitswelt abtauchen: Beim Girls Day können Schülerinnen Einblick gewinnen in Berufe, in denen Frauen bisher unterrepräsentiert sind. In Weil am Rhein hat dafür das Unternehmen Endress+Hauser Deutschland seine Pforten geöffnet, um das Berufsfeld der Wirtschaftsingenieurin vorzustellen.
Mädchen treffen Frauen, die schon Karriere gemacht haben
Elf Schülerinnen aus Weil am Rhein, Lörrach, Kandern und Grenzach-Wyhlen haben die Einladung angenommen. Mit der Personalverantwortlichen Katharina Moser und Julia Pahle, Praktikantin und Masterstudentin in Basel, erfahren die Teilnehmerinnen, welche Berufe es in dem auf Vertrieb und Service spezialisierten Unternehmensbereich von Endress+Hauser gibt. Sie lernen in einem Unternehmensquiz Produkte und Arbeitsbereiche des international tätigen Messgeräteherstellers kennen, treffen junge Frauen, die schon Karriere gemacht haben und legen zu guter Letzt Hand an beim Löten mit Sebastian Falk im Service Center, der Reparaturwerkstatt, die auch zum Standort des Unternehmens im Weiler Stadtteil Friedlingen gehört.
Dass es „die Wirtschaftsingenieurin“ nicht gibt, wird deutlich, als Alina Fuchs, Jasmin Singh und Sandra Krumm ihre Tätigkeiten genauer vorstellen.
Viele verschiedene Berufsbezeichnungen
Nach einem grundlegenden Studium oder dualen Studium haben sie sich in verschiedene Richtungen spezialisiert. Die Bandbreite der Berufe ist sehr groß: Produktmanager, Industriemanager, Business Development Manager, Eventmanager, Marcom-Manager, Consultant Process Safety, Operations Manager, Marketing Intelligence Manager, Project Manager Sales, Contract Manager und Coordinator sind nur einige der Berufsbezeichnungen, die an diesem Tag genannt werden. Marketing im weitesten Sinn spielt eine wichtige Rolle, denn hier geht es darum, die Produkte von Endress+Hauser zu den Kunden zu bringen.
Alina Fuchs, Produktmanagerin Durchfluss, ist eine der jungen Frauen, die heute die Rolle als „Role Model“ für die Schülerinnen übernimmt. Sie hat in Offenburg studiert, ihr Praxissemester bei Bosch absolviert und ist danach gleich bei Endress+Hauser durchgestartet. In ihrem Vortrag schwärmt von ihrer abwechslungsreichen Tätigkeit, dem Wechsel zwischen Büroarbeit und Reisen und der strategischen Weiterentwicklung des Unternehmens, in die sie eingebunden ist.
Den Weg von der Realschule über Berufskolleg und Fachabitur hat Jasmin Singh durchlaufen. Er hat sie bis in ihre heutige Position als „Inside Technical Sales Manager“ gebracht. Auch sie beschreibt ihre Aufgaben als vielseitig. Im Vertrieb sei sie viel im Kontakt mit Kunden statt für sich „im stillen Kämmerlein“, für sie sei das ein großes Plus. Sandra Krumm hat ihr duales Studium bei Endress+Hauser durchlaufen, war erst als „Contract Manager“ im Bereich der Vertragsabschlüsse tätig und vertritt heute als „Coordinator“ die Themen ihrer Abteilung gebündelt.
„Angebot steht allen Mädchen offen“
Fragen haben die Mädchen im Anschluss keine. Für den Girls Day können Unternehmen Angebote auf einer Plattform im Internet unterbreiten, interessierte Mädchen können sich bewerben. Dass sie bei Endress+Hauser gelandet sind, ist bei einigen der Teilnehmerinnen kein Zufall. So arbeiten bei Patricia Springmann (14) gleich beide Eltern am Standort Maulburg, den sie auch bereits besucht hat.
Anastasia Schubmann (12), Tochter einer Mitarbeiterin, hat gleich noch vier Schulfreundinnen von der FES in Lörrach mitgebracht. Bei der Bewerbung wisse man dies aber nicht, unterstreicht Katharina Moser. Das Angebot stehe allen Mädchen offen. Eine von denen, die durch eigene Recherche erstmals auf das Unternehmen aufmerksam wurde, ist Alina Dascher (13), Realschülerin aus Rheinfelden-Herten. Der Berufserkundungstag gefällt ihr gut. „Es war cool, was wir gemacht haben.“
Es geht auch um’s Privatleben
Dass bei Endress+Hauser, einem familiengeführten Unternehmen, die Mitarbeiter stets als Menschen mit allen ihren Facetten betrachtet werden, wird an vielen Details deutlich. Die Mädchen erfahren, dass die erfolgreichen Managerinnen privat gern wandern, reiten, essen (nicht kochen!) und in ihrer Familie Verantwortung tragen.
Umgekehrt geben die zwölf- bis 16-jährigen Schülerinnen bei der Vorstellungsrunde viel mehr von sich preis, als in ihrem Lebenslauf steht. Es wird deutlich: Es gibt ein Leben außerhalb des Berufs. Das Eis ist gebrochen, und die Mädchen kommen selbst ins Sprechen. Das sei gewollt, so Katharina Moser, denn schließlich gehe es heute ganz um sie.