Weil am Rhein Wenn Trams im Stau stecken

Siegfried Feuchter

Verbesserungen: Verspätungen um eine Minute reduziert. Fahrgastzahlen steigen.

Weil am Rhein - Immer mehr Leute nutzen die Tram auf der grenzüberschreitenden Linie 8. Aber nach wie vor lässt an den verkehrsträchtigen Samstagen die Pünktlichkeit Wünsche offen. Basler Verkehrsbetriebe (BVB) und Stadt haben bereits reagiert und Verbesserungen erreicht. Weitere Maßnahmen wie der Einsatz von Parkeinweisern vor dem Friedlinger Zoll in der Vorweihnachtszeit sollen folgen.

Wie kann die Betriebsstabilität der Straßenbahn im Nadelöhr Friedlingen erhöht werden? Diese Frage beschäftigt, wie Bürgermeister Rudolf Koger vor der Presse berichtete, auch den „Runden Tisch“ mit Vertretern von BVB und Stadt. Im halbjährlichen Rhythmus kommt man zum Austausch zusammen. Denn immer wieder stecken Straßenbahnen im Stau, wenn der Kreisverkehrsplatz vor dem Rheincenter überlastet ist. Dies ist in erster Linie an den verkehrsstarken Samstagen der Fall, wenn die Straßenbahnen quasi die Autos vor sich herschieben. Zuweilen geht dann nichts mehr. „Unter der Woche können die Straßenbahnen aber in der Regel pünktlich verkehren“, bemerkt Koger.

Fahrgastzahlen

Inzwischen nutzen knapp drei Millionen Fahrgäste die Trams der Linie 8 auf dem deutschen Abschnitt. Die Zahl der Fahrten nahm von 2017 auf 2018 um 3,8 Prozent zu, während die Zahl der Grenzübertritte um 2,6 Prozent zurückging. Das führt Koger auf den leicht rückläufigen Einkaufstourismus zurück. Dagegen nutzen innerhalb von Weil am Rhein immer mehr Leute die Straßenbahn, um von der Kernstadt nach Friedlingen oder in umgekehrter Richtung zu fahren. Um elf Prozent stieg nämlich die Zahl der Binnenfahrten von Januar bis August dieses Jahres, freut sich der Bürgermeister.

Kameras bewähren sich

Um die Pünktlichkeit der Linie 8, die noch bis zu zwei Prozent unter der im restlichen Tramnetz liegt, zu verbessern, hatte die Stadt auf Kogers Anregung hin eine Kamera an der Ampel am Friedlinger Kreisel installiert. Durch diese kamerabasierte Ampelschaltung wird immer bei hohem Verkehrsaufkommen Rot. Dadurch können dann Autofahrer nicht mehr in den Kreisel hineinfahren und die Straßenbahnen blockieren.

Umgekehrt entstehen dadurch Rückstaus, die über den Zoll nach Kleinhüningen hineinreichen. „Wenn wir an einer Stellschraube drehen, hat dies Auswirkungen aufs Gesamtverkehrssystem“, sagte Bürgermeister Koger, der jedoch erfreut feststellte, dass sich das System bewährt. Denn seither konnten die Verspätungen auf der Tramlinie zwischen Friedensbrücke und Friedlinger Zoll um eine Minute, von vier auf drei Minuten, reduziert werden. „Die Maßnahmen greifen, die Verspätungen gehen zurück“, stellt Koger fest. Durchschnittlich betrage diese laut BVB an der Haltestelle Dreiländerbrücke/Rheincenter in diesem Jahr vier Minuten. Um die Fahrplanstabilität auf dem Schweizer Abschnitt zu halten, fährt die BVB weiterhin einen zusätzlichen Kurs.

Parkplatzeinweiser

Um nun in der Vorweihnachtszeit, in der erfahrungsgemäß der Einkaufstourismus zunimmt, die ohnehin schon angespannte Situation nicht noch zu verschlechtern, werden Stadt und BVB wie im vergangenen Jahr an den Adventssamstagen vom 8. Dezember an vor dem Zoll zwei Parkplatzeinweiser jeweils von 11 bis 19 Uhr einsetzen.

Dadurch soll ein besserer Verkehrsfluss erreicht werden. Denn Einkaufstouristen, die sich ihre grünen Zettel beim Zoll abstempeln lassen, verursachen durch das Ein- und Ausfahren von den Parkplätzen zusätzliche Rückstaus. Darüber hinaus wird die Tramlinie 8 an den Adventssamstagen „gebrochen“. Das heißt, von Weil am Rhein aus kann man nur bis zum Claraplatz fahren, dann muss man zur Weiterfahrt umsteigen.

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