Weil am Rhein Wichtige Regeln setzen und zahllose Beiträge bewerten

(mcf)
Die Administratoren tauschten erstmals ihre Erfahrungen über die Stadtgrenze hinweg aus (v.l.): Michael Sesiani, Ursula Kohler, René Winzer, Birgit Baader und Reinhold Utke. Foto: zVg

Soziale Medien: Erstes Administratoren-Austauschtreffen der Weiler und Lörracher Facebookgruppen. Tausende Mitglieder.

Weil am Rhein - Austausch über die Stadtgrenze hinweg: Die Administratoren der Weiler Facebook-Gruppe „Weil am Rhein / Gestern / Heute und Morgen“ beleuchteten jetzt gemeinsam mit den Administratoren von „Mein Lörrach“ die täglichen Erfahrungen. Positives und Negatives kam dabei zur Sprache.

Mehr als 4100 Mitglieder weist die Weiler Facebook-Gruppe auf, alleine in einer Woche kamen zuletzt 30 Neumitglieder hinzu. Das Lörracher Pendant erreicht mit rund 3500 Mitgliedern eine ähnliche Reichweite. Schon die Aufnahme in die jeweilige Gruppe muss jedoch geordnet ablaufen, weiß der Weiler René Winzer, der hier gemeinsam mit Reinhold Utke und Michael Sesiani als Administrator fungiert. So werde jeder Interessierte überprüft. „Das heißt, man kontrolliert den persönlichen Account der Person und entscheidet dann zusammen, ob man die Person aufnimmt oder nicht.“ Zurzeit gibt es fünf bis sieben Neumitglieder in der Weiler Gruppe. Die Gruppe „Mein Lörrach“ wachse ebenfalls stetig an, erklärten die beiden Administratoren Birgit Baader und Ursula Kohler bei dem gemeinsamen Meinungsaustausch.

Beiträge im Blick behalten

Dabei ging es laut Winzer auch um die jeweiligen Gruppen-Mitglieder, Kommentare und Bilder sowie um bestimmte Posts und wie diese zu behandeln sind. Denn letztlich liegt es bei den Administratoren, ob Beiträge von Mitgliedern zensiert oder auch gelöscht werden sollen, wenn die klar definierten Gruppenregeln nicht eingehalten werden.

„Die Lörracher und die Weiler Administratoren haben einige Anmerkungen gegenseitig aufnehmen können, was man in den Gruppen in den nächsten Wochen publizieren möchte, um die Attraktivität beibehalten zu können“, so Winzer gegenüber unserer Zeitung.

Wie viel Politik ist erlaubt?

Doch nicht nur die Zukunft, sondern auch die jüngere Vergangenheit wurde diskutiert. So habe sich zum Thema Politik eine regelrechte Diskussion entfacht. Anlass: Die Kommunalwahlen am 26. Mai. Die Themen waren: Soll man Werbung machen? Welche Parteien soll man bewerben? Wenn ja, dann alle, davon aber einzelne Parteien ausschließen oder nicht? Winzer fasst das Resultat zusammen: „Man war sich einig, für die Zukunft keine Wahlwerbung für Parteien oder einzelne Kandidaten in beiden Gruppen zu veröffentlichen.“

Bis zu 130 Kommentare

Ein weiterer Punkt, der die Administratoren vor Herausforderungen stellt, ist die Informationsfülle. „Es ist nicht einfach, für alle die richtigen Informationen zu finden, jedoch gibt es Mitteilungen, die regelrecht ausarten und bis zu 130 Kommentare hergeben“, bietet Administrator Winzer einen Einblick in die Privatinitiative des Weiler Trios. Als Beispiel führt er die Müllprobleme in beiden Städten an. „Das sind Themen, die immer wieder veröffentlicht werden.“

Winzer weiß aber auch, dass es nicht immer leicht ist, wenn Kommentare zu einem Post komplett in die falsche Richtung laufen und der tatsächliche Beitrag kaum noch mit den Antworten der einzelnen Mitglieder zusammenhängt. „Da ist Diplomatie angesagt. Und da waren sich beide Gruppen einig, dass man das im Griff hat und auch behalten will.“ Es gebe leider auch immer wieder Mitglieder, die regelrecht ihren Frust in diesem Forum auslassen. „Solche Kommentare werden gelöscht oder die Kommentarfunktion deaktiviert.“ Folge: Es können keine weiteren Kommentare zu diesem Artikel von Gruppenmitgliedern abgegeben werde.

Austausch unter Admins

Informativ für beide Seiten war laut Winzer außerdem, dass viele Gemeinsamkeiten in beiden Gruppen bestehen und die Kommunikation sehr gut unter den fünf Machern funktioniere. Denn: Die Admins informieren sich gegenseitig per Nachricht im Messengerprogramm beispielsweise über Kredithaie oder Fakeaccounts, um sofort reagieren zu können und diesen Personen die Werbung in den Gruppen zu sperren und die Person zu blockieren. „Somit können sie keine Posts mehr schalten und sind isoliert.“ Was nach Absprachen der Administratoren nicht zu den Gruppenregeln passt, wie Beleidigungen, rassistische Aussagen oder kommerzielle Ziele, wird laut Winzer sofort gelöscht.

Eine Fortsetzung des in Weil am Rhein bei Andreas Ott, selbst Mitglied der Gruppe, abgehaltenen dreistündigen Treffens der Administratoren soll künftig im halbjährlichen Rhythmus folgen. „Wir treffen uns wieder, um die neuesten Ergebnisse zu diskutieren und uns austauschen.“

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