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Weil am Rhein Wieder das Tanzbein schwingen

Saskia Scherer
Nächste Woche kehrt wieder mehr Leben in die ADTV Tanzschule Cyranek-Schmidt ein. Foto: zVg

Lockerungen: Ab Montag beginnen in der Tanzschule Cyranek-Schmidt kleine Kurse / Große Vorfreude

Weil am Rhein - In der ADTV Tanzschule Cyranek-Schmidt kehrt kommende Woche wieder Leben ein. Angesichts der gesunkenen Inzidenzwerte im Landkreis Lörrach dürfen Tanzschulen wieder mit bis zu 20 Schülern betrieben werden. Inhaber Andreas Schmidt berichtet im Gespräch mit unserer Zeitung von den Vorbereitungen, den langen Monaten der Schließung und treuen Mitgliedern.

Bereits Mitte Mai, kurz nachdem die Bundesnotbremse außer Kraft trat, bestand für alle Tanzkreismitglieder die Möglichkeit, wieder vor Ort in der Tanzschule zu kostenlosen Privatstunden zu kommen. „Sie haben die Tanzschule in den vergangenen sieben Monaten sehr gut unterstützt und ohne die Beitragszahlungen, die viele weiter geleistet haben, und die zahlreichen Spenden unserer Tänzer wäre die Tanzschule vermutlich nicht mehr existent“, macht Schmidt deutlich. „Dies war ein kleines Dankeschön von uns und für alle eine gute Möglichkeit, wieder ein wenig in das Unterrichtsgeschehen rein zu kommen.“

Diese Woche war das Team schwer damit beschäftigt, neben den Privatstunden auch noch das neue Hygienekonzept zu erstellen, umzusetzen und alle Tänzer zu informieren, sodass ab Montag wieder ein Betrieb mit kleinen Kursen starten kann. „Selbstverständlich ist niemand verpflichtet zu kommen. Die meisten können es jedoch kaum erwarten, endlich wieder ein wenig ,Normalität’ zu erleben“, weiß Schmidt.

Tanzen ist ohne Maske möglich

„Was sowohl viele unserer Paare als auch uns als Lehrer freut, ist, dass wir bei der Ausübung des Sports keine Maske tragen müssen.“ Bei zehn Paaren auf 170 Quadratmetern pro Saal und einer Deckenhöhe von bis zu 13 Metern mit dauerhaftem Lüften hat Schmidt dabei auch keinerlei Bedenken.

Insgesamt hatte die Tanzschule Cyranek-Schmidt vom 13. März bis 7. Juni 2020 und vom 31. Oktober 2020 bis 16. Mai beziehungsweise 6. Juni geschlossen. „Das waren also neun Wochen im ersten Lockdown und im zweiten und dritten Lockdown 27 beziehungsweise 31 Wochen“, rechnet der Inhaber vor. „Das Privatstunden-Angebot ist sehr weit weg von einem annähernd normalen Betrieb und kann nicht wirklich als Öffnung gesehen werden.“

Bereits im April 2020 wurde ein Online-Angebot für Mitglieder, aber auch für Gäste kreiert, in dem das Team Videos für das Tanzen zu Hause, Basteltipps für Kinder und mehr online gestellt hat. „Mir war besonders wichtig, dass nicht nur unsere Tanzschüler ein Angebot erhalten, sondern auch Eltern, die ihre Kinder zu Hause hatten und mit Home-Office und Home-Scooling sicher gut gefordert waren.“ Dieses Angebot findet sich bis heute kostenlos online. „Leider haben wir eine sehr langsame Internetleitung und der Ausbau ist wohl noch lange nicht in Sicht, sodass ein Streaming-Angebot nicht möglich war.“

Bei den Tanzkreisen und Clubs, die bereits seit vielen Jahren tanzen, geht Schmidt davon aus, dass es viel zu wiederholen und aufzufrischen gibt, „aber das ist nicht so dramatisch“. Bei den Anfänger- und Fortgeschrittenenkursen habe er noch keine Ahnung, was auf ihn zukommt. „Wahrscheinlich werden wir den meisten anbieten, je nach Andrang nochmals kostenlos neu zu starten.“  Die Kursgebühr wurde ja bereits entrichtet.

„Besonders Gedanken mache ich mir über meine Auswärts-Schülerkurse in Grenzach-Wyhlen. Da habe ich noch vom Jahrgang 2019 zwei Stunden offen, die bis heute noch nicht nachgeholt werden konnten.“

Warten auf Überbrückungshilfe

Apropos Mitglieder: Schmidt ist voll des Lobes angesichts ihrer Treue. „Man muss ganz klar sagen: Ohne unsere Mitglieder würde es die Tanzschule nicht mehr geben.“ Bisher habe er die erste Corona-Hilfe, die November- und Dezemberhilfe erhalten, seine Angestellten schickte er in Kurzarbeit. „Auf die Auszahlung der Überbrückungshilfe III warte ich bis heute noch.“ Tanzschulen hätten im vergangenen Jahr nur wenig Unterstützung vom Land erhalten, als es darum ging, wie die drei Verordnungen zu deuten seien.

Sehr positiv habe Schmidt hingegen das Weiler Ordnungsamt erlebt. „Ich habe stets eine sehr zeitnahe Auskunft auf meine Anfragen erhalten. Sämtliche Mitarbeiter haben sich Zeit genommen und waren stets sehr kooperativ und hilfsbereit.“  Selbst die Gema habe kulanterweise immer wieder Zahlungen ausgesetzt oder nachträglich verrechnet.

Sehr dankbar sei er auch der WWT (Weil am Rhein Wirtschaft & Tourismus), mit der er in einem sehr guten Dialog gewesen sei. „Als Vermieter sind sie mir, wenn es nötig war, mit der Miete der Räume entgegengekommen. Grundsätzlich habe ich aber versucht, wenn möglich allen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen.“

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