Weil am Rhein Wieder mal ein rauschendes Fest

Beatrice Ehrlich
Eine Mädchengruppe des Albanischen Vereins zeigt einen traditionellen Tanz. Foto: Beatrice Ehrlich

Beim Quartiersfest „Miteinander“ füllte sich der Hof des Stadtteilzentrums im Stadtteil Friedlingen einmal mehr mit Menschen aller Generationen. Trotz zeitweise dunkler Wolken fiel kein einziger Tropfen Regen.

Das sei nicht zum ersten Mal so, freute sich Volker Hentschel vom Stadtteilverein. Bisher habe man immer Glück gehabt mit dem Fest, das dieses Jahr bereits zum 19. Mal stattfand. Dicht an dicht saßen die Menschen an den Tischen unter den alten Kastanien und genossen internationale Köstlichkeiten von Lahmacun bis Kaffee und Kuchen. Viele im Stadtteil ansässige Vereine hatten Stände aufgebaut, an denen man sich über deren Arbeit informieren und Köstlichkeiten probieren konnte.

Frohes Beisammensein mit Essen und guten Gesprächen. Foto: Beatrice Ehrlich

Das Fest in Friedlingen brachte viele Bewohner Friedlingens, aber auch anderer Weiler Stadtteile zusammen, darunter viele Familien mit Kindern. Die gute Stimmung war spürbar. Mit großem Vergnügen beteiligten sich Alt und Jung an den beim Bärenfels-Kindergarten aufgestellten Spielstationen. Erstmals war dort Familie Mayer vom „Kids-Treff“ an der Oberen Schanzstraße mit einem Kettcar-Parcours vertreten, den die Kinder mit Geschick durchkreuzten, der aber manchen Erwachsenen vor Schwierigkeiten stellte.

Geschicklichkeit ist beim Team-Parcours gefragt. Foto: Beatrice Ehrlich

Auch das Bühnenprogramm kam bestens an. Handys wurden in die Höhe gereckt, als die Mädchen vom Albanischen Verein ihre traditionellen Tänze aufführten und mit ihren roten Tüchern zauberhafte Tanz-Bilder erschufen.

Gäste aus Politik und Verwaltung

Immer wieder nahmen Volker Hentschel und die anderen Vorstandsmitglieder Lob für die gute Organisation und die wunderbare Atmosphäre entgegen. An der interreligiösen Eröffnung hatten am Mittag sowohl Landrätin Marion Dammann als auch Oberbürgermeister Wolfgang Dietz und Hauptamtsleiterin Annette Huber teilgenommen. Engere Kontakte, auch religionsübergreifend, wurden dann anschließend im Hof beim Essen und angeregten Gesprächen geknüpft.

Der 93-jährige Friedlinger Herbert Pfaus mit Nilufar Hamidi Foto: Beatrice Ehrlich

Wahrscheinlich der älteste Festgast war der Friedlinger Herbert Pfaus, geboren 1930, der als Kind in dem historischen Gebäude des Stadtteiltreffs den Kindergarten besucht und später in der Schraubenfabrik gearbeitet hat. „Dort hängt noch ein Leberwurstbrot im Baum“, merkte er scherzhaft an und stellte sich bester Laune mit der künftigen Stadträtin Nilufar Hamidi fürs Foto auf. An der Kinder-Schminkstation waren gerade die zehn Mädchen aus Zhlobin in Belarus in der Reihe, die sich zur Zeit mit zwei Betreuerinnen auf Einladung des Arbeitskreises „Tschernobylkinder“ in der Stadt aufhalten.

Viel Geduld beim Kinderschminken Foto: Beatrice Ehrlich

Zur Zeit verbringen sie einige Tage im zwischen Hof und Friedenskirche liegenden evangelischen Gemeindehaus. Ein Besuch im Europa-Park steht unter anderem noch aus, bevor es am kommenden Sonntag zurück nach Weißrussland geht. Harald Werner vom Arbeitskreis berichtete, was sie schon alles unternommen hatten: Nach einer Woche im Hotzenwald der Hochtouristen Kandern, verbrachten die Mädchen und ihre Begleiterinnen eine Woche auf Hausbooten mit Gerhard Laux im elsässischen Niderviller. Ein weiterer Ausflug führte mit den Weiler „Leos“ ins Kinderland.

Immer wieder eine neue Idee

Apropos Gerhard Laux: Er zeichnet auch in diesem Jahr für die Organisation des Team-Parcours und die Programmplanung verantwortlich, wo er sich nach eigenen Worten immer wieder etwas Neues einfallen lässt.

Als Organisator und Programmgestalter unverzichtbar: Gerhard Laux Foto: Beatrice Ehrlich

Aber nicht nur das: Unermüdlich gibt er für den Parcours neue Teilnahmebögen, nimmt ausgefüllte entgegen, rechnet und dokumentiert. Der Andrang ist groß, Festbesucher stehen den ganzen Nachmittag Schlange.

Gemütlich bei Kaffee und Kuchen genießt der Altstadt- und Kreisrat Siegfried Stiasny mit seiner Frau Roswitha das Treiben im Hof des Stadtteilzentrums.

Siegfried und Roswitha Stiasny Foto: Beatrice Ehrlich

Er war der letzte Bahnhofsvorsteher des Weiler Bahnhofs, der im Übrigen auf Friedlinger Gemarkung gelegen habe – im Tiefgestade. „Wir fühlen uns den Menschen hier verbunden“, sagt seine Frau: „Ich finde toll, dass das hier so gut angenommen wird.“

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