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Weil am Rhein Winzer blicken neuen Herausforderungen entgegen

Ingmar Lorenz
Die Qualität in den Reben stimmt, Herausforderungen gibt es hingegen beim Thema Vermarktung. Foto: Marco Fraune

Wein: Haltinger Winzer vor Herausforderungen / Kartonage, Verschlüsse und Flaschen werden teurer

Für die Winzer war das Jahr 2021 nicht leicht. Später Frost im Frühling sowie niedrige Temperaturen und viel Regen im Sommer sorgten für geringe Erträge und hohen Pilzdruck. Hinzu kamen die Herausforderungen durch die Corona-Pandemie. Michael Heintz, Geschäftsführer der Haltinger Winzergenossenschaft, zieht daher eine ernüchternde Jahresbilanz.

Von Ingmar Lorenz

Weil am Rhein-Haltingen . Eigentlich hätten bei den Haltinger Winzern kurz vor Weihnachten noch Firmenfeiern und Weinproben ins Haus gestanden. „Es wurde aber alles abgesagt“, berichtet Heintz. Der Verkauf im Weihnachtsgeschäft bewege sich etwa auf dem Niveau des Vorjahrs. Allerdings war schon damals der Umsatz von den Auswirkungen der Pandemie durch den Rückgang des Absatzes im Ladengeschäft betroffen. Man vergleiche also zwei Jahre miteinander, die diesbezüglich jeweils nach unten ausschlagen, ordnet Heintz ein.

Durch starke Wachstumsraten beim Online-Verkauf konnte der coronabedingte Absatzrückgang im stationären Handel zuletzt ein wenig aufgefangen werden, berichtete Heintz bereits im zurückliegenden Herbst, als er im Rahmen der Lese ein erstes Fazit gezogen hatte. Den Internet-Handel sieht er jedoch im Großen und Ganzen nach wie vor eher skeptisch und spricht sich für eine Stärkung des stationären Einzelhandels aus, gerade auch, um die Innenstädte und Dorfzentren zu beleben. Gegebenenfalls sei diesbezüglich auch denkbar, die gemeinsamen Kräfte der verschiedenen ortsansässigen Einzelhändler auf die eine oder andere Art und Weise zu bündeln.

Herausforderungen bei der Vermarktung

Was sich im kommenden Jahr aller Voraussicht nach negativ auswirken wird, sind weitere Kostensteigerungen bei den Zulieferern, blickt Heintz den kommenden Monaten entgegen. Denn sowohl Kartonagen als auch Flaschen und Schraubverschlüsse werden preislich weiter kräftig anziehen, befürchtet der Geschäftsführer. Was dafür letztlich der genaue Grund ist, sei schwer zu sagen. Die Pandemie und deren Auswirkungen würden ebenso angeführt, wie die erhöhten Preise im Energiesektor. Fest steht für Heintz indes lediglich, dass sich die Haltinger Winzergenossenschaft auf die erhöhten Kosten einstellen muss – der Geschäftsführer rechnet mit Steigerungen von 15 bis 20 Prozent. „Das ist schon eine Hausnummer.“ Es gelte deshalb jetzt, nach Lösungen zu suchen.

Zuversichtlicher allerdings ist Heintz beim Blick auf die Reben und die Kellerwirtschaft. Der Rebschnitt stehe derzeit an. Im Keller bereite man sich auf die ersten Abfüllungen des Jahrgangs 2021 vor. Und der wird voraussichtlich gut. Denn auch wenn der 21er mengenmäßig hinter den Erwartungen zurückbleibt, stimme doch die Qualität. Dass dies bei den Haltinger Winzern der Fall ist, haben in den zurückliegenden Jahren die vielen Auszeichnungen gezeigt, mit denen die Weine bedacht wurden. Zuletzt etwa erhielten die Haltinger Tropfen bei den großen Vergleichsproben der Fachzeitschrift „Selection“ zahlreiche Medaillen. Die Auszeichnung als „Schaumweinproduzent des Jahres – Baden“ konnten die Haltinger dabei ebenso einheimsen wie den deutschlandweit vierten Platz als „Winzergenossenschaft des Jahres“.

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