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Weil am Rhein „Wir nehmen unsere Sache ernst“

Weiler Zeitung

Fachdienst Kindertagespflege informiert Stadträte über die Hintergründe der neuen Förderung

Weil am Rhein (sc). Dass die finanzielle Unterstützung der Kindertagespflege eine sinnvolle Sache ist, davon waren die Mitglieder des Kultur-, Sport- und Verwaltungsausschusses zu Beginn der Woche schnell überzeugt und haben einen Zuschuss von zwei Euro pro Betreuungsstunde befürwortet (wir berichteten). Bei einem Informationsgespräch im Fachdienst Kindertagespflege hat Geschäftsführer Rainer Mithoefer die Gemeinde- und Ortschaftsräte nun über die Hintergründe informiert.

Acht Interessierte waren der Einladung gefolgt und hatte so die Gelegenheit, sich vor Ort zu informieren und gezielt Fragen zu stellen. Angesprochen wurden Fragen zum Ablauf der Beratung und der Vermittlung. Es wurde die Beitragstabelle des Landkreises vorgestellt und anhand von Beispielen die Kosten der verschiedenen Kinderbetreuungsmodelle aufgezeigt.

Vom Landkreis wurde die Aufgabe der Kindertagespflege an vier Einrichtungen delegiert, erklärte Mithoefer. In Weil am Rhein ist der Fachdienst Kindertagespflege in der Hauptstraße 311 zuständig. Pro registriertes Tageskind erhält die Vermittlungsstelle 680 Euro jährlich. Aktuell werden 169 Tageskinder von 46 Personen betreut. Insgesamt stehen 61 Tagesmütter und -väter zur Verfügung.

Diese Personen erhalten für „ihre Arbeit am Kind“ pro Betreuungsstunde 5,50 Euro, vorgesehen sind 20 Betreuungsstunden pro Woche. Allerdings gibt es auch Bedarf über diese Zeit hinaus, teilweise kommt eine Betreuungszeit von bis zu 35 Stunden wöchentlich zustande. Nun wird die Stadt Weil am Rhein, wenn der Gemeinderat dies beschließt, den bisherigen Stundensatz um zwei Euro pro Stunde anheben, sodass die Betreuungsperson stündlich 7,50 Euro pro Kind verdient. Dazu gibt es vom Landratsamt 50 Prozent Sozialversicherungszuschuss für die Tageseltern.

Insgesamt können fünf Kinder pro Tagespflegeperson aufgenommen werden, wobei in diesem Fall nur zwei unter einem Jahr alt sein dürfen. Hier ergibt sich laut Rainer Mithoefer neuerdings ein Problem. Teilweise würden sich die Kindergärten, die selbst Kinder unter drei Jahren betreuen, dahingehend äußern, dass keine Plätze für über Dreijährige zur Verfügung stünden. Als Grund würde angeführt, dass die Plätze für die Kinder bestimmt seien, die bereits ab dem ersten Jahr im jeweiligen Kindergarten gewesen seien.

Vieles ist gut, manches kann verbessert werden

Mithoefer bestätigte, dass die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung sehr gut sei. Was die Kommunikation und das Miteinander mit den unterschiedlichen Kindergärten in der Stadt angehe, wünschte er sich jedoch mehr Kommunikation und eine bessere Vernetzung. Vorgeschlagen wurde eine Kooperation zwischen Kindergarten und Tagespflegeperson.

„Wir nehmen unsere Sache sehr ernst“, nicht nur eine fundierte Ausbildung ist Voraussetzung für den Beruf der Tagesmutter, es gibt auch laufend Fortbildungsangebote. Die Tagesmütter werden ganz genau angesehen, bevor sie zur Kinderbetreuung zugelassen werden. Einmal im Jahr wird die Betreuungsperson in ihrer Wohnung besucht, immer wieder wird das Gespräch gesucht und in Konfliktfällen steht das Tagespflegeteam, bestehend aus Diplom-Sozialpädagogin FH Jutta Kübler, Diplom-Psychologin Claudia Wenger de Chavez und Rainer Mithoefer, Betriebswirt im Sozialwesen, für Lösungsfindungen bereit. Das Team wird von Silke Riemenschneider in der Administration unterstützt.

Kritisch fragte Claus Weibezahl (CDU) wegen der Hausbesuche nach. Aufgrund seiner Erfahrungen als ehemaliger Leiter des Polizeireviers Weil am Rhein zeigte Weibezahl Bedenken wegen der Wirksamkeit und dem Sinn eines einmaligen und dann auch noch angemeldeten Besuchs auf. Monika Sulzberger (SPD) schlug die Einrichtung eines pädagogischen Tages für die Einrichtungen vor, von denen Kinder betreut werden.

Die Initiative müsste hier von der Stadtverwaltung her kommen, sagte Sulzberger. Die enorme Entwicklung innerhalb des letzten Jahrzehntes betonte Ingrid Pross (Grüne). Ein Anfang sei gemacht, dennoch wäre zu bedenken, dass die Stadtverwaltung nicht alle Wünsche erfüllen könne, zumal diese mit hohen Kosten und einer enormen Leistung verbunden seien.

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