Wertvolle Kooperationen
In den Jahren vor und während der Landesgartenschau wurde die Zahl der Mitglieder stetig gesteigert. Es gelangen wertvolle Kooperationen, unter anderem auch mit der französischen Seite und dem Écomusée d’Alsace, das im Zuge der Landesgartenschau ein Gebäude nach rein ökologischen Aspekten errichtet hat. Das Ausstellungsprogramm des Trinationalen Umweltzentrums zur Landesgartenschau wurde in einem separat gestellten Gebäude ermöglicht und überzeugte die Besucher vollends: Mit entsprechenden Kursangeboten, Beratungen und Ausstellungsinhalten wurde deutlich, dass die Umweltbildung, wie der Naturschutz, ein Thema der Zukunft darstellen sollte.
In der Folgezeit gelang es der damals zuständigen Staatssekretärin Marion Caspers-Merk, den Präsidenten des Umweltbundesamts, Professor Andreas Troge, für das Truz zu interessieren. Die Folge waren großzügig bemessene Förderungen der Umweltbundesstiftungen, die für eine vollständige Etablierung der Umweltbildung gesorgt hatten. Mit einem ausgeklügelten inhaltlichen Konzept und erfolgreichen Sponsorengesprächen gelang es dauerhaft, die Themenfelder der Umweltbildung als professionelles Aushängeschild des Zentrums zu stabilisieren. Dabei stand und steht im Vordergrund des Zentrums nicht das Belehren oder das Verordnen, sondern die auf Freiwilligkeit beruhende Überzeugung und Werbung für Belange des Natur- und Umweltschutzes.
Auch für das zweite Themenfeld des Naturschutzes gelang es immer wieder Interreg-Mittel und weitere Förderungen zu akquirieren. Als Standortgemeinde leistete die Stadt Weil am Rhein hierbei besonders bemerkenswerte Beiträge. Mit einer Ausrichtung der Projektleiterstelle auf Fundraising konnte auch eine systematische Arbeitsweise des Naturschutzsektors etabliert werden, die das Portfolio neben reinen Arbeiten im Naturschutzbereich auch durch die Erstellung von Gutachten und Pflegeplänen ständig erweiterten.
Die über viele Jahre erreichte Professionalisierung der Arbeit des Truz hat sicherlich zu einer anderen Wertschätzung der Themen des Natur- und Umweltbereichs geführt. Umgekehrt gelang es den ehrenamtlichen Verbänden nicht mehr in der aus früheren Zeiten gewohnten Regelmäßigkeiten, einzelne Tätigkeitsfelder für sich allein zu besetzen. Es stand vielmehr die große Idee für einen koordinierten Natur- und Umweltschutz im Vordergrund.
Aktivitäten nicht mehr wegzudenken
Allein aber durch die Aktivitäten von vielen Mitgliedern der Verbände, durch Institutionen, durch ein kluges Fundraising und das Engagement von der Landesgartenschau GmbH und später durch die Politik ist es gelungen, dass das Truz mit Sitz in Weil am Rhein aus den grenzüberschreitenden Aktivitäten für Natur- und Umweltschutz nicht mehr wegzudenken ist. Aus den vor 30 Jahren umkämpften Kiesabbauflächen ist ein Dreiländerpark, ein Naturschutzgebiet und ein 600 Hektar großer Landschaftspark entstanden, der in seiner Wirkung über die Grenzen als beispielhaft bezeichnet werden kann.
Klaus Eberhardt führte den Verein Trinationales Umweltzentrum seit seiner Gründung im Jahr 1995 18 Jahre lang als Vorsitzender. 2013 gab er den Vorsitz an Christoph Huber ab. Von 1990 bis 1992 war er Stadtbauamtsleiter in Weil am Rhein und anschließend Bürgermeister. Von 1992 bis 2000 war er Geschäftsführer der Landesgartenschau-Gesellschaft. Seit dem Jahr 2012 ist er Oberbürgermeister von Rheinfelden.