Weil am Rhein Witzig, spritzig – beste Unterhaltung

Weiler Zeitung

Schnitzelbanksingen: Zehn Gruppen präsentieren einen der besten Schnitzelbankabende / Treffende Helgen

Was für ein Schnitzelbangg-Abend! Die Weiler Schnitzelbänggler präsentierten bei ihrer ersten von drei Touren ein fünfstündiges Gesamtpaket an bester Unterhaltung. Witzig, spritzig, ideen- und abwechslungsreich wurden eine Fülle von Themen aufgegriffen.

Weil am Rhein. Der Binzener Kreisel hatte mit sieben Beiträgen die Nase vorn, dicht gefolgt von der schwierigen Regierungsbildung, Trump, den Italienern, die nicht zur WM fahren, und der diesjährigen Fasnachtslosig „Weisch no“. Auch über die Tram gibt es weiterhin Gesprächsstoff. Alle Beizen waren vollbesetzt, überall herrschte ausgezeichnete Stimmung beim fasnächtlich gekleideten Publikum. Es war einer der besten Schnitzelbangg-Abende, den die zehn Gruppen in den vergangenen Jaren boten.

„D‘ Riisneegel“ (René Knoll, Markus Hügel, Daniel Heiniger) bereiteten sich selbst einen aufregenden Beginn, indem der Fahrer schnellstens die zuhause liegengelassenen Zettel holen musste. Auf den Vortrag hatte das keinen Einfluss, singen die drei doch sowieso textsicher ihre Reime auswendig. Hauptsächlich spießen die Verseschmiede regionale Themen auf, wie der OB überall Brüggli hinbauen will, oder die Tram, die überall hinfährt, „numme nit nach Lörrach – es het halt au si Stolz“.

Rata, Rata, Ratatadada – mir sin wieder hier, in unserem Revier, tönte es von den „Wiler Rhy-Deufel“ (Thomas Seliger, Frank Kiefer, Manuel Seewald, Michael Greulich). In bester Manier reihte sich die neu formatierte Gruppe nahtlos ein. Originell ist, wie sie ihre Reime mit der Melodie, die sie vom Hieberlied der Knaschtbrüder entliehen haben, singen.

Bei den „Getto-Singers“ (Jürgen Ehlert, Stephan Heitzmann, Silvano Nardone, David Pakalski, Holger Rüping) ergänzten die mit feinem Stift gemalten Helgen von Isolde Schleifnig die brillanten Verse. Herrlich, wie sie den Holländern und Italienern raten, beim Endspiel doch am Haltinger Grümpelturnier zu spielen.

„D‘ Lachsfrässer“ (Stefan Arndt und Peter Müller) mit 300 Kilo Lebendgewicht in neuen Fräcken waren ein einziger Angriff auf die Lachmuskeln. Auch zwischen den Reimen gab es viel Erheiterndes. Bestechend schön dazu sind die Helgen. Den Räbb 2018 widmeten sie ganz den Zündkerzli. 22 Jahre gute Pointe, für uns sind’s richtig gute Freunde. Für den Clown-Helgen dazu gab es bereits erste Gebote zum Kauf.

Die fünf „Quärulanten“ (Frank Hallbaur, Frank Schöchlin, Heinz Waldvogel, Daniel und Markus Weber) hatten einen bunten Querschnitt zwischenmenschlicher, auch frivoler Alltagsprobleme auf ihren Zetteln.

22 Jahre „Zündkerzli“ – besser vorbereitet war Detlef Schlosser noch nie. Jogi Graze gab auf kollektives Kommando so richtig Gas, und inzwischen fest als Helgenpräsentator und Fahrer integriert ist Frank Kuberne. Die drei ließen es so richtig krachen.

Das „Schrätteli-Chörli“ (Thorsten Richter, Helge Aurich und Mattias Himmel) hat die Lösung für das Gläserverbot am Altweiler Straßenfest: Einfach ein Oktoberfest daraus machen. Himmel lüftete dabei das Geheimnis über das Outfit unter dem schwarzen Mantel.

Hintersinnige Themen

Eindrucksvoll ist, was „Dr Schnurefridli un si Knecht“ (Peter Huggenbühler und Hans-Rudi Lienin) wieder an hintersinnigen Themen aufbereitet haben. Viel Applaus gab‘s für die, die den Dialekt nicht sprechen und Schofseggel für e Dellergricht halten oder: Jeder, wo älter isch als sechzig, isch e Grabverweigerer.

Was ist mit „d‘ Düpflischisser“ (Sabine Iles, Gabi Eberhard und Barbara Tretter) los? Die „Grand Dames“ der Wiler Schnitzelbangg kommen als Mutter, Vater, Tochter daher. Wie zu erfahren war, war dies nur eine Notlösung für im Internet bestellte und nicht gelieferte Kostüme. Was die drei daraus machten, war großartig. Ihr Abgesang auf die Groko: „Mänggmol het sie scho am Morge Druck, mänggmol wünscht sie sich dr Helmut zruck…“ Ob Fernsehblues oder Gangsterräbb, die drei Frauen waren große Klasse.

Ausgerechnet zum Jubiläum der „Mooswaldsiechä“ lag Marlene Lang krank im Bett. Mit Genehmigung von OB Dietz, der die Schnitzelbängg im Alten Rathaus verfolgte, werden, an das Rathaus gerichtet, Genesungswünsche dort gesammelt und weitergeleitet. Als Hommage an ihre langjährige Organisatorin gaben die restlichen „Siechä“ Beate Böhringer, Jürgen Beierer, Andreas Kiesewetter) alles. Im Duett spielten Anne Kaßecker und Bernd Walter die Handharmonika und verbreiteten auch danach eine ausgezeichnete Stimmung.

 Die weiteren Termine der Schnitzelbankgruppen sind am Freitag, 16., und Samstag, 17. Februar, jeweils ab 19.30 Uhr.

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