Weil am Rhein Wo soll künftig Schatten herkommen?

Beatrice Ehrlich
Rund um den Waldkindergarten „Märchenwald“ wurden viele Bäume gefällt. Foto: Beatrice Ehrlich

Auch am Weiler Waldkindergarten wurden Bäume gefällt. Zu viele, meint Thomas Harms.

Der Waldkindergarten in Weil am Rhein ist idyllisch am Rande des LGS-Geländes gelegen. Doch da, wo vorher das Laub von Bäumen eine dichte Blätterwand bildete und damit auch für Schatten im dem Kindergarten sorgte, wo die Kinder den ganzen Tag draußen sind, finden sich jetzt Baumstümpfe und Brennnesseln. Thomas Harms (FDP) forderte die Stadt auf, dort größere Bäume nachzupflanzen als bisher, um zeitnah für Schatten auf dem Gelände zu Sorgen. „Die Bäume, die Sie jetzt dort gepflanzt haben, sind ein Witz“, sagte er in Bezug auf die bereits erfolgten Wiederaufforstungsmaßnahmen mit Setzlingen. Diese sind hinter Wuchshülsen verborgen, um sie vor Wildverbiss zu schützen. Denn es würde Jahre dauern, bis die Bäume so groß seien, dass sie Schatten spenden könnten, fügte er hinzu.

Bäume, die Jahrzehnte wachsen

Auch Gemeinderat Axel Schiffmann (UFW) verlieh seinen Bedenken Ausdruck, bei der Wiederaufforstung, auch der anderen Gebiete, könnten kleine, wenig standhafte „Discounterbäume“ zum Zug kommen, Ausdruck.

Forstbezirksleiter Bernhard Schirmer führte aus, dass die Bäume desto schlechter anwachsen würden, je größer sie sind. Oft halte die notwendige Entwicklung der Wurzeln mit der Größe der Krone nicht mit.

Mit Wuchshülsen werden die Baumsetzlinge vor Verbiss geschützt. Foto: Beatrice Ehrlich

Dies sei im Fall der kleinen Baumsetzlinge anders. Hier hätten die Wurzeln Zeit, sich in aller Ruhe zu entwickeln. Die Bäume seien daher standfester.

Der Sicherheit wegen mussten die Bäume weichen

Harms gab sich damit nicht zufrieden und forderte, größeren Bäumen eine Chance zu geben. Als Alternative forderte er die Verantwortlichen auf, sich über andere Beschattungsmöglichkeiten für die Kinder im Waldkindergarten Gedanken zu machen. „Wir sehen die Problematik und nehmen das mit“, versicherte Michael Kauffmann.

Thomas Harms hatte sich zuvor schon die Frage in den Raum gestellt, warum nicht nur wenige, sondern alle Bäume auf einem Geländeabschnitt beim Waldkindergarten gefällt worden seien.

Rudolf Koger gab Antwort: Die Forstverwaltung habe etliche Bäume markiert gehabt. Das letzte Wort hätten aber besonders sachkundige Baumgutachter gehabt, welche anschließend weitere 15 Bäume zur Fällung freigegeben hätten. Dabei sei es um die Sicherheit der Kinder gegangen, unterstrich Koger.

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