Weil am Rhein Wohnraum und der Messeplatz

Siegfried Feuchter
Auf diesem Grundstück, auf dem derzeit ein provisorischer Parkplatz angelegt ist, will die Sparkasse Markgräflerland ihr neues Verwaltungs- und Dienstleistungszentrum bauen und 100 neue Arbeitsplätze schaffen. Foto: Siegfried Feuchter

Bauausschuss: Knappe Mehrheit votiert für Änderung des Bebauungsplans.

Weil am Rhein - Mit fünf gegen drei Stimmen hat der Bau- und Umweltausschuss beschlossen, den Bebauungsplan „Messeplatz“ zu ändern. Es geht dabei um das 2700 Quadratmeter große Grundstück, auf dem die Sparkasse Markgräflerland ein neues Verwaltungs- und Dienstleistungszentrum bauen und 100 neue Arbeitsplätze schaffen will.

Während der Finanzausschuss vergangene Woche mit klarer Mehrheit entschieden hatte, das Grundstück auf dem Messeplatz für die Sparkasse Markgräflerland zu reservieren (wir berichteten), gab es am Dienstagabend im Bau- und Umweltausschuss ein paar kritische Stimmen. Ursprünglich war das Grundstück für den Wohnungsbau vorgesehen. Rund 25 Wohnungen könnten auf dem Areal gebaut werden. Am Wegfall entzündete sich die Kritik, wobei einige Räte auf den Druck auf dem Wohnungsmarkt hinwiesen.

„Ich kann nicht zustimmen, dass hier Wohnraum vernichtet wird“, sagte Johannes Foege (SPD). Auch Elke Gründler-Lindow argumentierte in diese Richtung. Die von der Sparkasse angekündigte Kompensation, wonach auf dem Areal der Friedlinger Filiale und später auch am Standort des Hauptstellengebäudes mindestens so viele Wohnungen geschaffen werden wie am Messeplatz wegfallen, ist für die UFW-Rätin keine Kompensation. „Das entspricht nicht dem, was wir ursprünglich wollten. Am Messeplatz können schließlich zentrumsnahe Wohnungen entstehen“, sagte Gründler-Lindow.

Brigitte Pantze (SPD) begrüßte zwar grundsätzlich das Vorhaben der Stadt, doch der Standort sei nicht der richtige. Man stehe auch den am Messeplatz lebenden Menschen gegenüber in der Pflicht.

Erster Bürgermeister Christoph Huber stellte nach Bedenken im Ratsrund, ob die in Aussicht gestellten Wohnungen auch gebaut werden, klar, dass man über den noch auszuhandelnden Kaufvertrag die Sparkasse rechtlich in die Pflicht nehmen könne, in Friedlingen Wohnungen zu bauen als Kompensation für den Wegfall am Messeplatz.

„Falls die Sparkasse ihr Projekt doch nicht am Messeplatz realisiert, können wir dann wieder zurück zum Wohnungsbau?“, wollte Gustav Walliser (CDU) wissen. „Nur über eine erneute Bebauungsplanänderung“, antwortete Huber.

Von einer „zwiespältigen Angelegenheit“ sprach Axel Schiffmann (UFW), der noch einige Diskussionen für notwendig erachtet. „Wenn die Sparkasse wieder abspringen sollte, dann ist es halt so. Auch wegen 100 Arbeitsplätzen sind wir nicht erpressbar“, sagte der Stadtrat der Freien Wähler. Zudem wirkt der geplante Baukörper auf Schiffmann, wie er sagte, „massiv“.

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