Weil am Rhein Wunsch nach Rücksichtnahme, aber auch mehr Transparenz

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Umfrage: Passanten auf dem Weiler Rathausplatz äußern sich zum Thema Impfpflicht / Der Großteil ist dafür

Weil am Rhein (sc). Eine Impfpflicht für Mitarbeiter im Gesundheitswesen wird von verschiedenen Bürgern als wichtig und richtig empfunden, so das Ergebnis einer Umfrage unserer Zeitung in Weil am Rhein. Was eine allgemeine Impfpflicht betrifft, so scheiden sich die Geister ein wenig.

Hanspeter Boos: „Die beschlossene Impfpflicht im Gesundheitswesen finde ich absolut richtig. Die betroffenen Menschen, beispielsweise in den Heimen oder anderen Einrichtungen, können sich nicht selbst schützen. Was derzeit in Sachsen abgeht, entzieht sich meinem Verständnis. Ich erinnere mich, als Kind wurde ich in die Jahnhalle gebracht, wo mir eine Schluckimpfung gegen Kinderlähmung verabreicht wurde. Das war damals ganz selbstverständlich. Kein Mensch hat das hinterfragt. Masern, Röteln, Tuberkulose, diese Geißeln der Menschheit sind seither kaum noch aufgetreten. Aber was damals selbstverständlich war, ist heute anders geworden. Die Gesellschaft hat sich verändert und der Begriff Freiheit wird sehr individuell ausgelegt.“

Emine Deberoglu: „Ich bin geimpft, weil ich Kundenkontakt habe. Ich schütze also mich und mein Gegenüber ebenfalls. Letztendlich muss jeder selbst wissen, ob er sich für das Impfen oder dagegen entscheidet. Und er muss die Konsequenzen selbst tragen. Was die Impfpflicht betrifft, so würde ich mir mehr Transparenz wünschen. Ganz ehrlich, ich denke, bei diesem Impfstoff fehlt halt eine vorherige langjährige Testreihe, das verunsichert die Menschen.“

Martina Staub: „Genau kenne ich den Gesetzestext nicht, aber, was ich gehört habe, betrifft die Impfpflicht nur die Mitarbeiter in Heimen, Kliniken und Praxen. Damit fallen die ambulanten Dienste durch das Raster. Wenn das wirklich so ist, dann sind alle Menschen, die daheim gepflegt werden, latent gefährdet. Hier gilt es, unbedingt nachzubessern. Denn in der Folge könnten sonst Menschen in ihrem eigenen Umfeld nicht mehr gefahrlos versorgt werden. Ich erwarte diesen grundsätzlich wichtigen Schritt der Gesetzesanpassung an die Realität. Einer allgemeine Impfpflicht stehe ich positiv gegenüber. Wir müssen Rücksicht auf die Schwächeren nehmen, es fehlt bei den Menschen leider an Empathie. Die Angst und der Egoismus überwiegen bei vielen.“

Hannelore Ramsauer: „Ohne eine Impfpflicht ist die Verbreitung des Virus nicht aufzuhalten. Die ungeschützten Heimbewohner oder Patienten haben ein Recht darauf, dass sie nicht durch ungeimpfte Pflegekräfte angesteckt werden. Bisher waren sowohl die Impfinformationen als auch die organisatorischen Strukturen zu wirr. Da kennt sich am Ende kein Mensch mehr aus. Hier hoffe ich auf die neue Regierung. Vielleicht gelingt es ja dem neuen Gesundheitsminister, unmissverständliche Klarheit für die Bevölkerung zu schaffen.“

Kurt Gerth: „In den Altersheimen wären nicht so viele Menschen verstorben, wenn die Impfpflicht für die Mitarbeiter im Gesundheitswesen von Anfang an bestanden hätte. Es ist schon paradox, geimpfte Besucher dürfen die Menschen in den Heimen und Kliniken nicht besuchen, aber das Personal darf sie ungeimpft versorgen. Durch das Impfen sind nachweislich Krankheiten wie Röteln, Masern, Kinderlähmung, um nur einige zu nennen, verschwunden. Und irgendwann kommt der vierte Pieks in Sachen Corona, was soll’s, wenn’s hilft. Es werden durch eine Impfpflicht, für wen auch immer, Probleme auf uns zukommen.“

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