Obwohl es für SPD-Chef Markus Langhans der erste Landtagswahlkampf an der Spitze des Ortsvereins war, weiß er um die Ausnahmestellung dieser Corona-Zeit. „Der Wahlkampf wird zuhause und nicht auf der Straße entschieden“, verweist er auf enorm viele Briefwähler.
Einmal an einem Donnerstag auf dem Berliner Platz und einmal am Wochenende auf dem Rathausplatz seien Wahlkampfstände aufgebaut worden. Mit Abstand und Maske verteilten die Genossen und ihr Spitzenkandidat Tulpen sowie Infos und Flyer. „Das war anders als sonst.“ So seien auch deutlich weniger Personen unterwegs gewesen. Ansonsten gab es viele Online-Aktivitäten, wie Kamingespräche oder sonstige Platzierungen in den „Sozialen Medien“.
Dennoch hofft auch Langhans, dass bei den nächsten Wahlkämpfen wieder vor Ort mehr möglich ist und es lebhafter zugeht, wie bei Veranstaltungen, bei denen immer ein Thema zur Diskussion gestellt werde. „Davon lebt die Demokratie“, unterstreicht der Sozialdemokrat.
Die Weiler FDP mit ihrem neuen Ortsvorsitzenden Taylan Kahraman hat bewusst auf eigene Wahlkampfstände verzichtet, es hingegen der Kreis-FDP und auch ihrem Spitzenkandidaten überlassen, selbst in Weil zu werben, was letzterer auch am Samstag vor der Stadt-Apotheke nochmals tun will. „Ich hätte mir ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl für die Situation von allen Parteien gewünscht.“
Wenn alle verzichtet hätten, wäre keiner Partei ein Nachteil entstanden, findet Kahraman. Stattdessen haben die Weiler Liberalen rund 4000 Flyer in der Stadt persönlich verteilt. Bei Gesprächen dominierte dann vor allem Corona.
Als neuer Vorsitzender sei es sehr schwierig gewesen, unter den Corona-Bedingungen einen Wahlkampf auf die Beine zustellen. So hätte es beispielsweise lange Unklarheiten gegeben, wie ein Wahlkampfstand wo überhaupt möglich ist. Dafür habe auch die FDP im Internet einiges mit dem Kandidaten umgesetzt. Die bunten Plakate seiner Partei bezeichnet Kahraman als „Geschmackssache“. Wichtig seien vielmehr transportierte Inhalte.