Weil am Rhein Zahlreiche wichtige Projekte

Ingmar Lorenz
Birgit Hinze-Rauchfuss mit Oberbürgermeister Wolfgang Dietz bei ihrer Verabschiedung aus dem Gemeinderat Foto: zVg/Mirko Bähr

Interview: Birgit Hinze-Rauchfuss spricht über die Entwicklungen in Weil am Rhein

Als Mitglied des Gemeinderats hatte Birgit Hinze-Rauchfuss, die das Gremium mit dem Jahreswechsel verlassen wird, vielfältige Einblicke in die Entwicklung der Stadt Weil am Rhein und die Möglichkeit, Projekte aktiv mitzugestalten.

Von Ingmar Lorenz

Weil am Rhein. Im Gespräch mit unserer Zeitung lässt die UFW-Gemeinderätin die vergangenen Jahre Revue passieren und erklärt, welche kommunalpolitischen Themen sie begleitet haben.

Frage: Frau Hinze-Rauchfuss, wie war Ihre erste Reaktion, als nach der Kommunalwahl 2019 klar war, dass Sie künftig Mitglied des Gemeinderats sein würden?

Ich habe mich gefreut. Ganz blauäugig bin ich an die Sache ja nicht ran gegangen, denn ich war bereits von 1994 bis 1999 Mitglied des Gemeinderats.

Frage: Wie haben Sie sich eingelebt? Gab es zum Beispiel Fortbildungen oder Ähnliches, oder war da vor allem Eigeninitiative gefragt?

Fortbildungen gab es nicht, aber die Sitzungsvorlagen waren immer sehr gut und verständlich verfasst. Außerdem habe ich mich nie davor gescheut, bei Unklarheiten einfach nachzufragen. Wichtig waren unter anderem auch die regelmäßigen Stadtrundfahrten mit der Verwaltung, bei denen über die verschiedenen Projekte – gerade auch in den Ortsteilen – vor Ort informiert wurde. Zudem hatten wir noch im März 2020 eine Klausurtagung, bei der sich die Mitglieder des Gemeinderats besser kennenlernen konnten. Das war gut für die spätere Zusammenarbeit.

Frage: Wie kam es dazu, dass Sie Mitglied des Kultur-, Sport- und Verwaltungsausschusses wurden?

Das war naheliegend. Zum einen hatte ich ein Kind in der Schule, zum anderen hat es auch aufgrund meiner Vereinstätigkeit gut gepasst.

Frage: Welche großen Themen und Diskussionen sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Da gab es viele, wie zum Beispiel die Abdankungshalle in Märkt oder die Zukunft der Festhalle in Haltingen. Auch die Feuerwache Nord hat uns im Rat stark beschäftigt. Ich hatte mich für den Standort am Haltinger Ortsausgang ausgesprochen. Dass es nun anders gekommen ist, muss man akzeptieren. Wichtig war und ist auch die Diskussion um die Fußgängerzone. Ich habe für deren Einführung gestimmt, wobei zwei Herzen in meiner Brust schlagen. Zum einen muss sich in der Innenstadt etwas ändern, auf der anderen Seite kann ich die Befürchtungen der Anwohner nachvollziehen. Ich bin überzeugt davon, dass eine durchdachtes Verkehrs- und Parkkonzept das A und O sein wird. Zudem war die Tramverlängerung ein großes Thema. Ich habe gegenüber 1999 meine Meinung geändert und spreche mich inzwischen gegen dieses Projekt aus.

Frage: Warum das?

Eine Tramverlängerung ergibt aus meiner Sicht nur Sinn, wenn zugleich der Verkehr in der Innenstadt mittels eines Durchstichs der B3 nach Friedlingen entlastet wird. Auch die Art und Weise wie die Schienen verlegt werden sehe ich kritisch, gerade wenn es wie in Friedlingen zu einer Art „Zerschneidung“ der Verkehrswege kommt. Zudem sind die Folgekosten nicht absehbar, es liegt nach wie vor keine Betriebskostenberechnung vor.

Frage: Wie hat sich Weil am Rhein generell während Ihrer Zeit im Gemeinderat entwickelt?

Veränderungen haben sich sehr deutlich in Friedligen gezeigt, etwa durch die Neugestaltung des Rheinparks, aber auch durch die McArena und das Juno II. Aber auch die Eröffnung der Dreiländergalerie und die Fertigstellung der Gemeinschaftsschule waren große Schritte. Ich hoffe nun, dass es in Zukunft weitere positive Entwicklungen im gesamten Stadtgebiet geben wird, gerade zum Beispiel mit Blick auf die Spielmöglichkeiten für Kinder.

Frage: Sie bleiben der Verwaltung als neue Mitarbeiterin an der Info-Theke erhalten. Wird Ihnen die direkte Mitentscheidung in politischen Angelegenheiten trotzdem fehlen?

Auf der einen Seite wird es mir schon fehlen, weil man zahlreiche Sachverhalte aus sehr vielen Perspektiven zu sehen bekommt. Andererseits muss man sich im Alltag teils für Entscheidungen rechtfertigen, auf die man keinen Einfluss hatte. Ich freue mich jetzt auf das Neue, wobei ich aber mit den Freien Wählern weiterhin in Kontakt bleiben und mich über die Zeitung über das kommunalpolitische Geschehen auf dem Laufenden halten werde.

Frage: Was wünschen Sie Ihren Ratskollegen für die Zukunft?

Dass weiterhin Diskussionen in guter Atmosphäre geführt und Entscheidungen immer wieder auch fraktionsübergreifend und ohne Fraktionszwang getroffen werden.

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