Weil am Rhein Zeigen, wo die Grenzen sind

Ingmar Lorenz
An der Friedlinger Rheinschule wird Kindern gezeigt, wie sich in schwierigen Situationen richtig verhalten. Foto: Fotos: Saskia Scherer

Bildung: An der Rheinschule läuft in neuer Kurs zur Selbstbehauptung / Für sämtliche Klassenstufen

Weil am Rhein. Bei einem neuen Selbstbehauptungskurs an der Friedlinger Rheinschule wird Kindern gezeigt, wie sie sich in Situationen, in denen sie sich unwohl fühlen, richtig verhalten. Von der Selbstverteidigung über Anti-Mobbing bis hin zum „Raufen mit Regeln“ reicht dabei die Bandbreite.

Für Schulleiterin Christin Sigwart geht mit den seit kurzem laufenden Kursen an der Rheinschule ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Denn noch während ihrer Zeit an der Lörracher Eichendorffschule hatte sie auf den Selbstbehauptungskursen, welche die Firma W&P Sicherheitsmanagement anbietet, positive Erfahrungen gemacht. So stand für sie fest: „Das wäre auch für die Rheinschule super.“

Die Umsetzung des Projekts wird nun ermöglicht, weil vom Land Baden-Württemberg Gelder an Schulen mit einem hohen Sozialindex fließen. Zu diesen gehört auch die Rheinschule, berichtet Sigwart. Da die Schule hinsichtlich der Verwendung der Mittel freie Hand hat, stand der Organisation des Selbstbehauptungskurses nun nichts mehr im Weg.

Vielfältiges Lernen

Was die Kinder dabei lernen, ist vielfältig. So kann es etwa schlicht und einfach darum gehen, dass den Schülern vermittelt wird, in Gefahrensituationen laut zu schreien. Es gehe aber auch darum, die Wahrnehmung zu schärfen und den Schülern das richtige Verhalten im Umgang mit Situationen zu vermitteln, in denen sie sich nicht wohlfühlen. Beim „Raufen mit Regeln“ können sich die Kinder auch körperlich auspowern, wobei gleichzeitig vermittelt wird, dass auch hierbei die Fairness oberste Priorität hat. Laut Sigwart sei vorstellbar, dass genau dieser Ansatz noch weitergehend verfolgt wird, etwa mittels einer Kooperation mit dem Ringer-Verein.

Mit dem neuen Kurs knüpft man seitens der Rheinschule zudem an bereits bestehende Maßnahmen an, etwa an den Umgang mit gelben und roten Karten auf dem Pausenhof. „Die Kinder müssen verstehen, wann Grenzen erreicht sind“, bringt es Sigwart auf den Punkt. Das könne auf unterschiedliche Weise vermittelt werden.

Abhängig sei das immer auch vom Alter der Kinder. In der Praxis sieht das in der Rheinschule so aus, dass jeweils zwei Mitarbeiter der Firma W&P Sicherheitsmanagement die Kursinhalte in den unterschiedlichen Klassenstufen vermitteln.

Fest in der McArena

In das Projekt wurden auch die Schulsozialarbeit sowie die Klassenlehrer, aber auch die Betreuer mit einbezogen, erklärt Sigwart. Es sei wichtig, dass alle auf dem Laufenden sind.

Zum Abschluss des Schuljahrs, so teilt die Schulleiterin mit, sei ein großes gemeinsames Fest in der McArena geplant.

Weitere Informationen: Der Selbstbehauptungskurs ist übrigens ein breit angelegtes Projekt. Denn wie Schulleiterin Christin Sigwart mitteilt, stehen die Gelder vom Land für insgesamt vier Jahre zur Verfügung.

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