Weil am Rhein Ziel: Sicher und reibungslos

Marco Fraune
 Foto: Feuchter

Fasnacht: Beim Guggemonster-Konzert ist Glas verboten. Miteinander von Akteuren bei Umzug.

Weil am Rhein - Das Narrenbaum-Stellen konnte Uwe Wissler am Samstag noch richtig genießen, ebenso wie den Zunftabend zuvor. Wenn in knapp zwei Wochen das Guggemonster-Konzert und einen Tag darauf der große Umzug in der Stadt über die Bühne gehen, muss der Vorsitzende der IG Weiler Straßenfasnacht seine Augen hingegen auf verschiedene Aspekte richten. Ein zentrales Thema: die Sicherheit. Ein anderes: der reibungslose Ablauf.

Sorgten verschärfte Auflagen in der jüngeren Vergangenheit immer mal wieder für Unmut bei den Organisatoren von Großveranstaltungen, gibt es hier in diesem Jahr keine zusätzliche Arbeit. Bei gutem Wetter wird aber das „Mitführungs- und Benutzungsverbot von Glasbehältnissen“ beim Guggenmonsterkonzert einem ersten echten Härtetest unterzogen. Zwar wurde diese Allgemeinverfügung der Stadt schon im Vorjahr angewandt, doch wegen des witterungsbedingt schlechten Besucherinteresses liegen noch keine Erfahrungswerte vor.

So ist es verboten, Flaschen und Henkelgläser aus Glas mit zum Konzert zu bringen oder auch Becher, Krüge oder Dosen, die aus Glas oder zerbrechlichem Material sind und 0,3 cl übersteigen, innerhalb einer Bannmeile bei sich zu haben. Diese umfasst den Bereich von der Humboldtstraße über die Lessingstraße, die Schillerstraße, die Hauptstraße und die Müllheimer Straße.

Das Problem sei weniger das an den Verkaufsstellen ausgehändigte Glas, erklärt der Straßenfasnachts-Chef, sondern beispielsweise die Wodka-Flaschen, die mitgebracht, getrunken und weggeschmissen werden – allgemein stellen sie eine Rutschgefahr dar, für Narren mit Strohschuhen können die Scherben zudem sehr schmerzhaft werden, und auch ein Sicherheitsrisiko besteht. „Mit der Allgemeinverfügung gibt es eine Handhabe, um die Flaschen zu konfiszieren“, erklärt Wissler.

In den Vorjahren gab es hier immer mehr Ärger, erinnert Stadtsprecherin Junia Folk. Ziel der Verfügung sei, dies einzudämmen und Veranstalter, Sicherheitspersonal und Polizei eine Handhabe zu ermöglichen.

Für das nächste Jahr hat die Narrenzunft darüber hinaus bereits ein Konzept in Arbeit, das die Plastikbecher und das Einweggeschirr durch eine Mehrwegvariante ersetzt. So sollen dann auch die in Stadien üblichen Pfandbecher zum Einsatz kommen.

Vorreiter bei der Müllvermeidung

„Für dieses Jahr war es zeitlich nicht möglich, das Konzept umzusetzen“, erklärt Wissler. Aspekte wie Einkauf der Stadionbecher, Reinigung, Anzahl und mögliche Vermietung während des Jahres an andere Veranstalter müssen noch geklärt werden. „Wir als Veranstalter wollen aber als Vorreiter fungieren und Müll vermeiden“, gibt der IG-Vorsitzende die künftige Marschrichtung vor.

Seit einigen Jahren bewährt haben sich Sicherheitsaspekte anderer Art. So werden Absperrungen an den Zufahrtsstraßen aufgestellt und je eine Person des Technischen Hilfswerks (THW) abgestellt. Dies bringe zwar mehr Kosten und mehr Aufwand mit sich, so Wissler. Doch: „Das ist sinnvoll.“

Insgesamt werde mit verschiedenen Akteuren die Sicherheitslage analysiert. Mit im Boot sind neben den Narren die Stadt, die Feuerwehr, das THW, die Malteser und weitere Behördenvertreter. „Wir wollen Sicherheit bieten“, unterstreicht der IG-Chef. „Es ist ein tolles Miteinander, auch wenn manchmal gemeckert wird. Wir kriegen es gemeinsam hin.“ Nicht nur das THW und die Malteser sind fester Bestandteil des Konzepts, sondern auch die 19 Cliquen, die jeweils drei Helfer für den Sonntag beim Umzug abstellen. Hinzu kommen weitere freiwillige Aktive. Einige richten nicht nur den Blick auf den Umzug, sondern sondieren auch das Umfeld, um gegebenenfalls zu reagieren.

Insgesamt handele es sich bei der Straßenfasnacht stets um ein Gemeinschaftsprojekt, betont Wissler. „Und ich bin sehr froh über die Unterstützung durch die IG Straßenfasnacht, das Vorstandsteam, die Cliquen und die Lieferanten.“ Ein großes Lob spreche er auch Stadt, Behörden, Feuerwehr, Maltesern und weiteren Helfern aus. „Nur gemeinsam ist es möglich, dass alles gut über die Bühne geht.“

Umfrage

E-Auto

Die EU hat ein weitgehendes Verbrenner-Aus bis 2035 beschlossen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading