Weil am Rhein Zwei junge Frauen, die sich engagieren

Beatrice Ehrlich
In Weil am Rhein zuhause: Sabrina Piccolo (r.) und Sila Kelbas am Rathausbrunnen Foto: Beatrice Ehrlich

Zufrieden schauen Sabrina Piccolo und Sila Kelbas auf ihre Zeit im Jugendparlament zurück.

Während für Sila Kelbas (18) mit der Wahl im Oktober ihre Zeit im Weiler Jugendparlament (JuPa) zu Ende geht, hat Sabrina Piccolo (17) noch viel vor. Vor den Sommerferien ist sie durch die Schulklassen ihrer Schule, des Kant-Gymnasiums, gezogen und hat andere motiviert, bei den Wahlen zu kandieren. Die Konkurrenz fürchtet sie dabei nicht – eher, dass nicht genug Kandidaten zusammenkommen. Unter den Jüngeren hätten immerhin einige Interesse gezeigt, hat sie festgestellt.

Im JuPa kann man etwas erreichen, ist die junge Italienerin überzeugt, die vor sieben Jahren mit ihren Eltern nach Deutschland kam und seit vier Jahren in Weil lebt. Zusammen mit ihrer Arbeitsgruppe hat sie die Hygieneartikelaktion initiiert und umgesetzt, sodass in der Mädchentoilette am Kant jetzt jederzeit Binden und Tampons in verschiedenen Größen zu finden sind. Das Angebot, das sich unter anderen an Schülerinnen richtet, die zum ersten Mal ihre „Tage“ haben, werde rege genutzt. Alle zwei bis drei Wochen müssten die Boxen aufgefüllt werden. Das umzusetzen war komplizierter, als es klingt: „Wir mussten viel mit der Stadt, mit der Schule und mit dem Hausmeister sprechen“, berichtet Piccolo. Ein weiterer Arbeitsbereich waren die „runden Tische“, an denen jüngeren Kindern die Möglichkeit geboten wurde, ihre Wünsche an die Stadt zu notieren.

„Ich höre gern die Meinungen anderer an und versuche, bei der Umsetzung zu helfen“, sagt Sila Kelbas, die nach zwei Jahren als Vorsitzende des JuPa ihr Amt nun niederlegt. Ihr Freiwilliges Soziales Jahr beim TV Weil lasse ihr wenig Zeit, was danach – mit dem Fachabitur in der Tasche – kommen wird, wisse sie noch nicht.

In ihrer Zeit im JuPa hat sie sich von den Verantwortlichen bei der Stadt ernstgenommen gefühlt, berichtet sie. „Wir wurden in Sitzungen eingeladen und durften unsere Meinung äußern.“ Das sei nicht überall so, hat sie bei Treffen mit anderen Jugendparlamenten in Bad Säckingen oder bei Dachverbandstreffen der JuPas in Friedrichshafen und in Stuttgart erfahren. „Man bekommt die Möglichkeit, mit „großen“ Politikern zu reden“, ergänzt Piccolo. Sie ist jetzt auch Mitglied der Jugend-Enquete- Kommission, die sich deutschlandweit für mehr Mitsprache junger Leute einsetzt. Man kann viel lernen, müsse aber auch viel Zeit investieren, sind sich beide über ihre Zeit im JuPa einig. Damit Projekte umgesetzt werden könnten, seien eine gute Planung und regelmäßiger Austausch nötig, betont Piccolo. „Ich hätte mir mehr Treffen gewünscht“

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