Wieden Wieden will Nägel mit Köpfen machen

Die Oberbadische
Zu den ortsbildprägenden Gebäuden in der Dorfmitte gehört der „Hirschen“ in Wieden.                                                                                          Foto: Paul Berger Foto: Die Oberbadische

Gemeinderat: Bebauungsplan „Ortsmitte“: Vereinfachtes Verfahren ohne Umweltprüfung

Die Dorfmitte der Feriengemeinde Wieden soll neu gestaltet werden. Ein Wunsch, mit dem sich sowohl die Verwaltung als auch der Gemeinderat seit geraumer Zeit beschäftigen.

Wieden ue). So wurden in der Vergangenheit bereits mehrere Entwicklungsmöglichkeiten entworfen und auch erörtert. Obwohl derzeit noch etliche Fragen offen sind, will man nun, wie die Diskussion in der jüngsten Ratssitzung zeigte, in dieser Sache Nägel mit Köpfen machen.

Als einen wichtigen Schritt bezeichnete Bürgermeisterin Annette Franz daher den Aufstellungsbeschluss für einen nachfolgenden Bebauungsplan, der nach einer längeren Debatte vom Gemeinderat auch einstimmig gebilligt wurde. Wie von Jürgen Schill vom fsp-Stadtplanungs-Büro in der Sitzung zu erfahren war, ist für den gefassten Beschluss ein vereinfachtes Verfahren vorgesehen, was im Endeffekt bedeutet, es kann in diesem Fall auf die sonst übliche Umweltprüfung verzichtet werden, was wiederum eine beschleunigte Durchführung zur Folge haben wird.

Untersuchungen indes stehen nach Auskunft von Jürgen Schill bei der Lärmemission sowie beim Artenschutz und der Waldabstands-Prüfung von mindestens 30 Meter, an. Erforderlich sind ferner geologische und hydrogeologische Gutachten. Eine nicht unwesentliche Rolle bei der künftigen Gestaltung, aber auch für die Zukunft der Belchengemeinde Wieden spielt das zentral gelegene und seit Jahren leer stehende Gasthaus „Hirschen“.

Aus Sicht von Bürgermeisterin Annette Franz sowie des Gemeinderates sollte es in der Dorfmitte auch in Zukunft eine gastronomische Einrichtung geben. Ob das bestehende Hotel letztendlich abgerissen oder im derzeit typischen Schwarzwald-Stil als Gebäude erhalten bleibt, steht allerdings noch in den Sternen. Ausschlaggebend für eine solche Entscheidung ist letztlich, ob sich ein Betreiber hierfür finden lässt. Dankbar ist Annette Franz darüber, dass sich Anwohner und Bürger des Dorfes derzeit um das Umfeld sowie den Blumenschmuck rund um das verlassene Gebäude kümmern.

Was die Gesamtgestaltung der Dorfmitte angeht, präsentierte Jürgen Schill den Ratsmitgliedern die bislang für dieses Projekt angedachten Varianten, die im wesentlichen eine Wohnbebauung unter gleichzeitiger Einbeziehung einer gastronomischen Einrichtung für das Gebiet in der Dorfmitte vorsehen. „Was wir auf keinen Fall wollen, sind so genannte Rollladen-Siedlungen“, betonte er. Gemeinderat Thomas Walleser befürchtet indes zusätzliche Kosten, die die Kommune belasten könnten, insbesondere was das Anwesen „Hirschen“ angeht. Die Gemeinde habe weder für einen Abriss noch für einen Neubau die nötigen finanziellen Mittel, sagte Walleser. Gleichzeitig forderte er die Berichtigung einer Passage in der vorliegenden Vereinbarung, in der die Übernahme des Gasthaus-Areals durch die Gemeinde vorgesehen war. Schill machte deutlich, dass zum jetzigen Zeitpunkt nur die Frage eines Bebauungsplans im Raum stehe. Beschlossen wurde lediglich der hierfür erforderliche Aufstellungsbeschluss. Da noch etliche Detailfragen zu klären sind, lassen diese sich im Laufe der nun nachfolgenden Verfahren in Verhandlungen zwischen der Gemeinde und dem Investor durchaus klären.

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