KBC im Insolvenzverfahren

Geleitet wird das Insolvenzverfahren von Gesa Pantaleon gen. Stemberg vom Büro Pantaleon gen. Stemberg und Partner in Freiburg. Sie ist zuversichtlich, dass es mit dem Betrieb weitergeht. Es gebe zwei externe Interessenten, aber auch der Mutterkonzern in Italien habe Interesse bekundet, sagte sie gegenüber unserer Zeitung. Entsprechend optimistisch äußerte sich auch Betriebsratsvorsitzender Wolfgang Fuhl.

Gut 20 Mitarbeiter sind derzeit in Maulburg beschäftigt. Sie entwickeln Designs für Bekleidung. Der Fokus liegt auf der Damenoberbekleidung, es gebe aber auch Herrenbekleidung und Kleidungsstücke für beide Geschlechter, sagte Fuhl. Produziert wird die Kleidung derweil in Italien.

Juristischer Streit

Zum Insolvenzverfahren habe geführt, dass KBC Probleme mit dem Mietvertrag hatte. KBC hatte den Mietvertrag für das Areal in Lörrach 2019 mit einer Laufzeit von zehn Jahren geschlossen, als noch Teile der Produktion dort angesiedelt waren. 60 000 Euro im Monat waren zu zahlen, was das Unternehmen nun nicht mehr leisten kann, sagte Pantaleon gen. Stemberg

Wegen eines Formmangels kündigte das Unternehmen den Mietvertrag im Jahr 2022, was der Vermieter aber nicht akzeptierte. Das Ganze landete vor Gericht und in der ersten Instanz musste KBC eine Niederlage hinnehmen. Nun befindet sich das Verfahren in der zweiten Instanz.

Mit dem Insolvenzverfahren habe sie aber die Möglichkeit, den Mietvertrag vorzeitig zu kündigen, sagte Pantaleon gen. Stemberg.

Der Vermieter könne dann seine Ansprüche im Lauf des Insolvenzverfahrens anmelden. In diesem gehe es nun auch darum, die materiellen und immateriellen Wertgegenstände des Unternehmens zu verkaufen und den Betrieb zu erhalten.

Wechselvolle Geschichte

Die KBC hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Gegründet wurde das Unternehmen vor fast 270 Jahren. Seitdem hat es einige Veränderungen in der Textilindustrie mitgemacht. Inzwischen ist die KBC Teil der italienischen Imprima-Gruppe, unter deren Dach zahlreiche Unternehmen aus der Textilbranche gebündelt sind.

Die KBC wolle sich als kleines, schlagkräftiges Unternehmen innerhalb der Gruppe weiter erfolgreich behaupten, hieß es gegenüber der Presse vor dem Umzug nach Maulburg. Beim Verkauf und allen kreativen Leistungen bleibe die KBC unabhängig – ganz im Gegensatz zur Produktion, die ausschließlich im neuen Werk in der Nähe von Como stattfindet.

KBC-Geschäftsführer Francesco Bonanno Gaetani wollte sich zu diesem Zeitpunkt nicht zu dem Vorgang äußern und verwies auf die Insolvenzverwalterin.