^ Zell: 163 Flüchtlinge muss die Stadt Zell in diesem Jahr noch unterbringen - Zell im Wiesental - Verlagshaus Jaumann

Zell 163 Flüchtlinge muss die Stadt Zell in diesem Jahr noch unterbringen

Verena Wehrle
Wie hier in Schopfheim, könnten auch in Zell bald Container für eine Erstaufnahmeeinrichtung aufgestellt werden. (Archivfoto) Foto: Werner Müller

100 Personen müssen in einer Erstaufnahmeeinrichtung, weitere 63 in der Anschlussunterbringung, Platz finden.

Es war eine weitere Hiobsbotschaft, die Bürgermeister Peter Palme unter dem eher unbedeutenderen Tagesordnungspunkt „Mitteilungen der Verwaltung“ an die Räte bekannt gab: Das Landratsamt Lörrach hat der Stadt in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass Zell in diesem Jahr noch 163 Flüchtlinge unterbringen muss. Für rund 100 Personen braucht es Platz für eine Erstaufnahmeeinrichtung.

Mögliche Flächen, auf der dann ein Container oder eine Leichtbauhalle aufgebaut werden könnten, wären etwa die Spanimatt, der Parkplatz auf dem Fessmann-Areal oder der Fußballplatz, so Palme.

Vielleicht Hallen nutzen

„Sollten diese Flächen nicht möglich sein, müssten Hallen zur Verfügung gestellt werden“, machte er deutlich. 63 zusätzliche Plätze muss die Stadt in der Anschlussunterbringung schaffen.

Die Unterbringung für das Jahr 2024 werde dann neu berechnet und der Stadt mitgeteilt. Aktuell sei man in Abstimmung mit dem Landratsamt und werde den Gemeinderat zeitnah informieren, sagte Palme. Es sei möglich, dass man zu dem Thema dann eine extra Ratssitzung „einschieben“ müsse. Marco Waßmer (SPD) erkundigte sich nach dem Standort „alter Edeka“, der schon einmal für diesen Zweck ins Auge gefasst worden sei. Palme informierte, dass dieser Standort baurechtlich nicht für eine Flüchtlingsunterkunft geeignet sei.

Die Stadt sei aktuell dabei Standorte – vor allem eigene Grundstücke – zu prüfen. Private Besitzer, wie etwa den Unternehmer Fessmann, hätte man auch angefragt – und nur nach deren Zusage diese Option an das Landratsamt weitergeleitet.

Bisher minder belastet

„Wir sind als Stadt bisher glimpflich davon gekommen“, sagte Palme. „Aufgrund unserer engen Tallage und nicht vorhandenen städtischen Wohnungen sind wir bisher minderstark belastet worden im Vergleich zu anderen Gemeinden“, sagte Palme.

Die aktuelle Flüchtlingslage kommentierte das Stadtoberhaupt mit den Worten: „Es ist eine Eskalation erreicht, die für Kommunen nicht lösbar ist.“

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