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Zell Bei der Digitalisierung in der ersten Liga

Manuel Hunn
Die Besuchergruppe beobachtete, wie die Schüler mit ihren Tablets umgehen. Foto: Manuel Hunn

Die Staatssekretärin Sandra Boser hat am Donnerstag die neu renovierte Montfort-Realschule in Zell besucht. Bei einem Rundgang durch das Gebäude bekam sie die Ausstattung der „digitalen Vorzeigeschule“ vorgeführt.

Zum Besuch der Staatssekretärin Sandra Boser (Grüne) fanden sich neben dem Landtagsabgeordneten Josha Frey (Grüne) auch Bürgermeister Peter Palme und Vertreter des Schulamts in der Montfort-Realschule (MORZ) ein. Man habe die Zeller Schule zur „digitalen Vorzeigeschule“ ernannt, erklärte Schulamtsdirektor Rudolf Schick zu Beginn.

Peter Palme wies darauf hin, dass die Schulen heute in einem größeren Wettbewerb stehen. An der MORZ sei man nun „absolut wettbewerbsfähig“, da es gelungen sei eine „perfekte Digitalisierung“ zu schaffen. Palme hob in diesem Zusammenhang das Engagement der beiden Lehrer Jesko Anschütz und Hartmut Schwäbl hervor, die das unterstützt und umgesetzt hätten, was die Stadt mithilfe von staatlichen Zuschüssen geschaffen habe. Es erfülle die „relativ kleine“ Stadt Zell mit Stolz, dass man beim Thema Digitalisierung in der Schule „in der ersten Liga spielen“ könne. Das freilich hat sich die Stadt auch einiges kosten lassen: Insgesamt zehn Millionen Euro verschlinge die Komplettsanierung der MORZ, in deren Rahmen die Digitalisierung umgesetzt wurde, erklärte Schulleiter Norbert Asal; welchen Anteil daran die Digitalisierungsmaßnahmen haben, könne man allerdings noch nicht beziffern.

Verschiedene Stationen

Der Schulleiter führte die Besucher anschließend durch das Schulgebäude, um an verschieden Stationen zu veranschaulichen, wie die Digitalisierung umgesetzt wird.

Zunächst fand sich die Besuchergruppe im Klassenzimmer einer neunten Klasse beim Englischunterricht ein. Vorne war, wie in jedem Klassenraum, ein großer Bildschirm angebracht. Jeder Schüler wiederum bekommt ein Tablet zur Verfügung gestellt – und kann sich damit selbständig auf den Bildschirm einloggen, erklärte die Lehrerin.

Audiovisuelle Technik

Ein weiterer Teil der audiovisuellen Technik in den Klassenräumen sind „Soundbars“, mit deren Hilfe die Schüler beispielsweise im eigenen Tempo das Lesen und die Aussprache eines englischen Textes üben können. Wenn die Schüler eine Passage des Textes nicht verstehen, können sie diese selbst zurückspulen und nochmals anhören.

Weiter ging es für Boser und die anderen Besucher in die Bibliothek der Schule. Hier erklärte Asal, dass jedes Klassenzimmer mit Wlan ausgestattet ist. Schüler können sich für die Dauer des Unterrichts – also für 45 oder 90 Minuten – einen Wlan-Code erzeugen lassen und online arbeiten. Ist die Zeit abgelaufen, erlischt der Zugang. „Es ist wichtig, dass sie lernen mit der Digitalisierung umzugehen“, erklärte Asal.

In der Bibliothek selbst wurde bewusst auf technische Geräte verzichtet. Bücher seien nach wie vor wichtig für die Kinder und Jugendlichen, betonte der Schulleiter. So veranstalte man beispielsweise Leseabende als Gegenpol zur Digitalisierung, um das heutzutage nicht mehr selbstverständliche Vorlesen zu fördern.

Lernlandkarten

Die nächste Station des Rundgangs führte in eine Mathematik-Stunde in der die Schüler Wissen anhand von digitalen Lernlandkarten vermittelt bekamen. Die Lernlandkarten versetzt die Kinder und Jugendlichen in die Lage, Aufgaben in Form eines Abenteuers zu lösen. Wie in einem Computerspiel, können die Schüler für das Lösen von Aufgaben sogar „Items“ wie Hausaufgabengutscheine erhalten, mit denen sie dann von den Hausaufgaben befreit sind.

Im Physik-Raum bekam die Gruppe anschließend unter anderem den großen Bildschirm vorgeführt, der per Touchscreen bedient werden kann und hochauflösend ist. Asal erläuterte, dass dies besonders in den Naturwissenschaftlichen Fächern von Vorteil ist.

Der Rundgang endete schließlich vor dem großen digitalen Infoboard im Foyer, auf das man besonders Stolz sei, wie Asal erklärte. Auf mehreren kleinen Bildschirmen mit wechselnden Inhalten bekommen die Schüler dort beispielsweise Informationen zu Bewerbungen und Praktika eingespielt.

Boser zog zum Schluss ein positives Fazit: „Die Schule hat sich mit der Sanierung und der konsequenten Ausrichtung auf die Digitalisierung auf einen sehr guten Weg gemacht.“

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