Nachdem auch die Grünen ihre Rückkehr in den Gemeinderat feiern können – wenn auch nur mit ihrem bekanntesten Kandidaten Paul Hailperin – ist die bisherige überschaubare Konstellation mit drei Fraktionen jedenfalls passé. Und den etablierten Parteien dürfte das Ergebnis, das der Wahlsonntag gebracht hat, durchaus weh tun. SPD und CDU, denen jeweils zwei Sitze verloren gehen, müssen sich als Verlierer dieser Kommunalwahl sehen, zumal auch verdiente Köpfe nicht mehr das Vertrauen der Bürger erhalten haben, allen voran CDU-Fraktionssprecher Thomas Schmidt. Auch die Freien Wähler müssen kleinere Brötchen backen, was in deren Fall aber absehbarer war, da mit Andrea Kummle und Silvia Chiarappa zwei Stützen der Fraktion nicht mehr zur Wahl angetreten waren.
Für die Zeller Kommunalpolitik könnte die veränderte Gemeinderatsstruktur bedeuten, dass Mehrheiten in den nächsten fünf Jahren nicht mehr ganz so reibungs- und geräuschlos herstellbar sind, wie es in der Vergangenheit oft der Fall war. Aber da auch der Diskurs und der politische Austausch feste Bestandteile der Demokratie sind, muss davor erst einmal niemandem bange sein.