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Zell Ein junger Profi auf der Ringermatte

Verena Wehrle
Der Zeller Ringer Darius Kiefer in Aktion bei der U20-EM in Santiago de Compostela. Der 18-Jährige bekam die Bronzemedaille. Foto:  

Ringer Darius Kiefer hält nun die Bronzemedaille der U20-EM in den Händen. Nun möchte er Weltmeister werden. Der 18-Jährige Sportler der RG Hausen-Zell erzählt vom Reiz, auf den Matten dieser Welt zu stehen – und von seinen Zukunftsplänen.

Bei der U20-EM in Santiago de Compostela in Spanien Ende Juni durfte der 18-jährige Darius Kiefer der RG Hausen-Zell über die Bronzemedaille jubeln. Doch dies ist nicht sein erster Erfolg auf internationaler Bühne. Im März sicherte er sich bereits zum vierten Mal den Titel des Deutschen Meisters bei den Junioren. Im vergangenen Jahr war er bei den Kadetten, also den unter 17-Jährigen, bereits Vizeweltmeister sowie Dritter bei den Europameisterschaften.

Ehrgeizig und bescheiden

In diesem Jahr kam Kiefer in die U20 und konnte schon gleich große Erfolge feiern. „Das Halbfinale in Spanien war ein knapper Kampf“, blickt Kiefer zurück. „Ich hätte auch Erster werden können“, ärgert sich der ehrgeizige Sportler. Und diesen Ehrgeiz hört man bei ihm auch am Telefon heraus: „Es ist einfach ärgerlich, wenn man sieht, was möglich gewesen wäre.“

Doch gleichzeitig relativiert er seine Aussage, macht klar, dass er kurz vor der EM in Spanien noch mit pfeifferschem Drüsenfieber zu kämpfen hatte und deshalb das Training erschwert gewesen sei. „Da kann ich schon zufrieden sein, dass ich stark wieder zurück gekommen bin“, sagt der 18-Jährige. Der Erfolg in der nun höheren Klasse sei immerhin ein Schritt in die richtige Richtung, gibt der Zeller Ringer – ziemlich bescheiden – zu.

Das Ringen „geerbt“

Seitdem er fünf Jahre alt ist, ringt er. Sein Vater hat auch gerungen und ihn mit ins Training gebracht, quasi wurde ihm die Leidenschaft fürs Ringen in die Wiege gelegt. Doch was reizt ihn eigentlich an diesem Sport? „Die Techniken sind sehr komplex, eine gute Kraft und die Ausdauerwerte müssen zusammenpassen“, bleibt er bei seiner Antwort erst noch emotionslos. „Es macht mir einfach Spaß“, sagt er dann beim weiteren Nachhaken. „Und wenn dann noch die Erfolge kommen, ist es noch besser“, schmunzelt er. Die Aufregung vor dem Kampf, das Adrenalin, das in den Körper steigt – „es ist einfach ein gutes Gefühl auf der Matte zu stehen.“

Darius Kiefer jubelt. /zVg

Er kommt viel herum

Für die deutschen Meisterschaften ringt er im Trikot der RG Hausen-Zell, für internationale Wettkämpfe für Deutschland. Für ein paar Tage war Kiefer nun in Finnland für einen Lehrgang. Auch in Rumänien, Tschechien und vielen anderen Ländern stand er schon auf den Ringermatten. Er kommt viel herum. Was ihm dabei auffällt: „In Deutschland ist Ringen noch eine Randsportart, aber in anderen Ländern wird es gefeiert wie bei uns der Fußball.“

Die WM steht bevor

Nun fiebert Darius Kiefer bereits der U20-WM im August entgegen. Diese findet höchstwahrscheinlich in Warschau statt, was allerdings noch nicht ganz sicher sei, denn auch die russischen Athleten sollen auf neutralem Boden starten, erklärt Kiefer. Eine Woche vor der WM reist er zur Wettkampfvorbereitung noch nach Tschechien. „Ich möchte Weltmeister werden“, sagt der Zeller entschlossen. Und, ein wenig bescheidener: „Eine Medaille wäre schon schön.“ Auch schon für die Zeit danach hat der 18-Jährige bereits Pläne geschmiedet. Im September beginnt bereits wieder die Saison im Mannschaftsringen. „Ich freue mich sehr, dann wieder mit der Mannschaft zu ringen, wir werden hoffentlich wieder ganz vorne mit dabei sein.“

Darius Kiefer in Santiago de Compostela. /zVg

Den Beruf mit Sport vereint

Seit Kurzem hat er sein Abi in der Tasche. Die Zeit nach der Schule hatte Kiefer immer in Training investiert. Im September beginnt seine Ausbildung im mittleren Dienst bei der Polizei. Auch dort werde ihm in der Sportfördergruppe genügend Freiraum gegeben, um seinen Sport weiterhin ausführen zu können. Zwei Mal täglich Training stehe dann auf dem Programm. Zeit für andere Dinge als für Ringen bleibe ihm nicht: „Ich habe auch nie einen anderen Sport ausprobiert.“.

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