Sie unterrichtete Religion
Lili Meyer war von 1928 an Lehrerin an der „Baumgartnerischen Privatmädchen-Realschule“, die bis 1937 in der Gartenstraße 2 ansässig war. In dieser Privatschule, die im Volksmund nur „Buda“ genannt wurde, war sie unter anderem auch für den Religionsunterricht der evangelischen Schüler zuständig. In den Augen der Nationalsozialisten galt sie jedoch als „Rassejüdin“, weil ihre Eltern aus jüdischen Familien stammten, jedoch noch vor ihrer Hochzeit zum evangelischen Glauben konvertiert waren.
Ihr Schicksal
Zusammen mit 61 weiteren Menschen aus dem Landkreis Lörrach wurde sie 1940 ins Konzentrationslager Gurs nahe den französischen Pyrenäen deportiert. Dort gelang ihr nach zwei Jahren mit Hilfe einer französischen Organisation die Flucht in einen kleinen Ort im Zentralmassiv, wo sie weitere zwei Jahre versteckt lebte. Ende 1944 konnte Lili Meyer, unterstützt durch die gleiche Organisation, in die Schweiz nach Basel emigrieren. 1946, also nach sechs Jahren, kam sie gesundheitlich sehr angeschlagen nach Zell zurück. Sie wurde in eine Zimmer bei einer Familie in der Gottfried-Fessmann-Straße einquartiert. 1958 starb Lili Meyer mit 70 Jahren an den Folgen der Krankheiten, die sie sich im Konzentrationslager Gurs zugezogen hatte.